Ein Herz für Giganten

Hansjörg Fenkart ist begeisterter Traktorenfan. Der Unternehmer aus Hohenems haucht alten Fahrzeugen regelmäßig neues Leben ein.
Wie hat Ihre Sammelleidenschaft begonnen?
Hansjörg Fenkart: Ich habe zwölf Jahre lang in der Werkstatt der Firma Mehele gearbeitet und ein Nachbar hat mir damals einen Traktor verkauft – so hat das eigentlich angefangen. Das war der erste, und dann habe ich immer mehr angeschafft.
Wie und woher kommen die Traktoren zu Ihnen?
Fenkart: Ich habe schon in ganz Österreich Fahrzeuge gekauft und bin dafür auch schwierige Strecken gefahren: Einmal konnte ich mit dem Hänger nicht umdrehen, weil ich für einen Traktor, der auf 1000 Metern Zuhause war, über eine enge Waldstraße musste.
Was war die weiteste Strecke, die Sie gefahren sind?
Fenkart: 1456 Kilometer – nach Niederösterreich und zurück.
Was ist Ihnen beim Kauf wichtig?Fenkart: Nichts Bestimmtes, aber das Fahrzeug sollte möglichst im Originalzustand sein, das ist das Wichtigste.
Und dann bringen Sie die Fahrzeuge auf Vordermann?
Fenkart: Ja, ich schraube am Wochenende daran herum, ein paar Freunde und Kollegen helfen gerne mit, zum Beispiel mein ehemaliger Lehrmeister. Außerdem kenne ich mittlerweile viele Experten und Händler, von denen ich passende Teile bekomme.
Wie läuft denn so eine Traktor-Reparatur ab?
Fenkart: Ganz unterschiedlich. Einen Traktor haben wir mal ein Jahr lang komplett zerlegt und überholt. Motor, Dichtungen, Kotflügel, Elektrik – das haben wir alles erneuert. Als ich dann damit auf ein Oldtimertreffen in Deutschland gefahren bin, hat der Moderator gesagt: „Der sieht aus wie aus dem Laden.“
Haben Sie einen Lieblingstraktor?
Fenkart: Ja, aber der ist einer der neueren. Den haben wir auch zwei Jahre lang repariert, der sieht jetzt wunderschön aus. So einen bekommt man eigentlich nicht mehr.
Verkaufen Sie die Traktoren dann auch wieder?
Fenkart: Normalerweise nicht, nur wenn Platzmangel herrscht und ich zufälligerweise mehrere gleiche Modelle habe – dann gebe ich vielleicht mal einen her. Ich gebe ihn aber auch nicht jedem. Bei vielen Traktoren, die ich gekauft habe, habe ich den Leuten aber versprochen, dass ich sie behalte. Außerdem habe ich Fahrzeuge, auf die ich selbst mein Leben lang gut aufgepasst habe oder in die ich viel Zeit und Arbeit gesteckt habe – sowas gibt man dann nicht mehr her.