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Ein Denkmal an die Familientradition

18.11.2023 • 10:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Über fünf Generationen hinweg betrieben Bernd Amanns Vorfahren diese Säge. <span class="copyright">Hartinger</span>
Über fünf Generationen hinweg betrieben Bernd Amanns Vorfahren diese Säge. Hartinger

Bernd Amann ist Museumsleiter von Stoffels Sägemühle. Seine Vorfahren waren seit dem 19. Jahrhundert Müller und Säger.

Wie ist Stoffels Sägemühle entstanden?
Bernd Amann: 1835 haben meine Vorfahren dieses Haus mit zwei wassergetriebenen Sägen gekauft. 1878 hat man eine der Sägen aufgelassen und eine Mühle gebaut. Über fünf Generationen hat meine Familie hier die Berufe Säger und Müller ausgeübt, mein Vater Alois war der letzte. 1956 stellte man den Mühlenbetrieb für immer ein, 1979 wurde auch die Sägerei aufgelassen.


Wie kommt es, dass dieses Gelände heute ein Museum ist?

Amann: Mein Vater hatte die Idee, ein Denkmal an unsere Familientradition zu errichten. In den 1980ern schuf er also das Freilichtmuseum mit einer historischen Säge und Mühle. Auf meine Initiative bauten wir dann in der ehemaligen Sägehalle gemeinsam das Mühlenmuseum, wo Modelle verschiedener Mühlen ausgestellt sind. Zusammengerechnet 22.500 Arbeitsstunden stecken in diesem weltweit einzigartigen Museum.


Wie kommen Sie dazu, das Museum zu leiten?
Amann: Ich habe etwa 20 Jahre in der Mikroskopie gearbeitet, aber ich musste mir einen neuen Beruf suchen, da mein Arbeitgeber nach Singapur umsiedelte. Mein Vater, der das Museum zuerst leitete, wurde immer älter und die Nachfrage nach Führungen immer größer, sodass ich 1999 die Leitung über Stoffels Sägemühle von ihm übernahm.


Wie sieht Ihr Alltag als Museumsleiter aus?

Amann: Bei so einem Museum hängt viel mehr dran, als nur Führungen zu machen. Da geht es um Beantwortung von Mails und Telefonaten, Werbung und Buchhaltung. Außerdem führe ich akribisch genau die Besucherstatistik.


Was begeistert Sie an der Mühlentechnik?
Amann: Ich habe den Maschinenbauzweig der HTL absolviert, das Interesse für Maschinen war immer schon da. Als ich mich intensiv mit den Mühlen und ihrer Technik befasst habe, war ich fasziniert von der Mechanik und der Geschichte dieser Maschinen und meine Leidenschaft war geweckt.


Woher kommt der Name „Stoffel“?
Amann: In Hohenems gibt es viele Familien mit dem Nachnamen Amann. Um sie unterscheiden zu können, gab man den einzelnen Familien einen Hausnamen. Unser Hausname ist „Stoffel“ und geht zurück auf einen unserer Vorfahren, der Christoph hieß.