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Es ist Zeit, um Geschichte zu schreiben

29.05.2020 • 10:38 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Die Lustenauer beim Abschlusstraining im Wörthersee Stadion.<span style="color: rgb(111, 111, 111); font-size: 0.75rem; text-transform: uppercase;"><span class="copyright">Gepa</span></span>
Die Lustenauer beim Abschlusstraining im Wörthersee Stadion.Gepa

Austria Lustenau greift nach dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte.

Von Normalität ist die derzeitige grün-weiße Stimmungslage weit entfernt. Auch die derzeit viel zitierte „neue Normalität“ trifft die Ausgangsposition der Lustenauer keineswegs. Es ist außergewöhnlich, dass ein Zweitligist überhaupt den Sprung ins Pokalfinale schafft. Dass dies der Austria nach 2011 sogar ein zweites Mal gelungen ist, ist einzigartig in Österreich. Nun ist es an der Zeit, die Rolle des ewigen Zweitligisten und der Nummer zwei abzulegen und als strahlender Sieger aus dem Duell gegen den Goliath Salzburg hervorzutreten.
Doch anders als vor dem Finale 2011, als rund 2000 Fans aus Lustenau zum Finale ins Ernst-Happel-Stadion aufgebrochen sind, reiste die Lustenauer Delegation gestern alleine nach Klagenfurt. Die Situation ist eigenartig, das konstatierte auch Christoph Freitag im Vorfeld des Spiels. Der Mittelfeldspieler hatte – auch aufgrund der Kontaktbeschränkungen – von einer Euphorie im Umfeld des Vereins wenig mitbekommen, allerdings bedauerte Freitag, dass die Fans nicht dabei sein können. In der Mannschaft sei die Stimmung jedenfalls ausgezeichnet und voller Vorfreude.

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Strenge Auflagen. Beim gestrigen Abschlusstraining in der EM-Arena in Klagenfurt war die Anspannung dennoch spürbar. Für alle Akteure wird es das größte Spiel ihrer bisherigen Karriere. Die lange Busfahrt in die Kärntner Landeshauptstadt haben die Lustenauer Spieler gut überstanden, bei der Ankunft im Hotel waren sie noch zu Scherzen aufgelegt. In der Unterkunft wird die Austria-Delegation ebenso wie der Gegner aus Salzburg von den anderen Hotelgästen abgeschottet. Der ÖFB als Veranstalter hat sehr strenge Vorgaben gemacht, vor der Rückkehr des Profifußballes in Öster­reich regiert die Nervosität. Vor dem Stadion wird bei allen Personen Fieber gemessen, im Stadion steht der einzuhaltende Abstand im Fokus der Securitys, die ansonsten aufgrund der ausgesperrten Fans keine Aufgabe mehr hätten.
Im weitläufigen Wörthersee Stadion sind neben den regulären Ersatzbänken bereits Stühle im Zwei-Meter-Abstand aufgestellt, auf denen die Ersatzspieler Platz nehmen werden. Während die Lustenauer eine gesamte Trainingseinheit auf dem Klagenfurter Rasen absolvierten (nach den ersten 15 Minuten unter Ausschluss der Öffentlichkeit), begnügten sich die Salzburger mit einer Stadionbegehung. Der Meister hatte sein Abschlusstraining vor der Abfahrt auf dem heimischen Trainingsgelände durchgeführt. Heute Vormittag wird sich die Elf von Trainer Roman Mählich auf dem Nebenplatz des Stadions zur letzten Aktivierung treffen. Anschließend beginnt für die Spieler das Warten auf den historischen Anpfiff.