Corona: 90 Prozent weniger Passagiere

Rekordzahl an verkauften VVV-Jahrestickets und neue Fahrradboxen.
Über das Geschäftsjahr 2019 zog am Freitag der Vorarlberger Verkehrsverbund (VVV) Bilanz. Bei dem Pressegespräch am neuen Busterminal beim Bahnhof Feldkirch informierten VVV-Geschäftsführer Christian Hillbrand, Mobilitätslandesrat Johannes Rauch (Grüne) und Roman Kopf, Gemeindeverbandsobmann Landbus Oberes Rheintal, über aktuelle Zahlen, Vorhaben und die Maskenpflicht in Bahn und Bussen. Gemäß Johannes Rauch war 2019 „ein Rekordjahr für den öffentlichen Verkehr.“ Er untermauerte seine Aussage mit der Rekordzahl von 75.529 verkauften Jahreskarten. Eine Erfolgsstory, wie Rauch es nennt, die den VVV auch durch die Corona-Krise getragen hätte. Rauch konkretisierte: „Wir verzeichneten in den vergangenen Monaten keine Stornierungen bei Jahrestickets. Das heißt, unsere Kundinnen und Kunden sind uns von Jänner bis heute treu geblieben.
Diese stellen auch ökonomisch einen wichtigen Faktor da. Denn die Tickets stellen eine garantierte Einnahmequelle dar – im Gegensatz zu den täglich verkauften Tickets.“ Die Erlöse aus Ticketverkäufen inklusive Schülerfreifahrt für 2019 bezifferte VVV-Geschäftsführer Christian Hillbrand mit rund 49,6 Millionen Euro. „Das sind etwa 38 Prozent des Finanzbedarfs für den öffentlichen Verkehr in Vorarlberg“, erläuterte Hillbrand. Weitere 20,3 Prozent steuert das Land bei, 23,4 Prozent der Bund und 18,6 Prozent die Gemeinden beziehungsweise Regionen. In Summe seien rund 131 Millionen Euro aufgewendet worden.

Hartinger
Einbruch bei Passagieren
Im Zuge des Gespräches informierte Hillbrand auch über die Fahrgastzahlen. Diese seien während der Corona-bedingten Ausgangs-Beschränkungen um 90 Prozent eingebrochen. Auch wenn die Zahlen sich mittlerweile wieder erholen, würden sie immer noch unter dem gewohnten Niveau liegen. Unter anderem führt Hillbrand dies darauf zurück, dass aufgrund des Schichtbetriebs in Schulen nur etwa die Hälfte der Schüler täglich die VVV-Busse genutzt haben wie vor Corona. Er hoffte, dass sich dies mit Schulstart und dem schlechter werdenden Wetter im Herbst wieder ändern werde.
Damit künftig der Umstieg auf Bus und Bahn noch einfacher ist, soll es bereits ab Herbst neue Fahrradboxen an einigen Bahnhöfen – etwa in Rankweil und Hohenems, später auch in Lauterach und Lustenau – geben. Wie Hillbrand gestern berichtete, könne dann jeder, der im Besitz einer Jahreskarte ist, sein Rad in dieser Box sicher absperren. Die Boxen können über eine Buchungsplattform für eine Stunde, einen Tag, einen Monat oder ein ganzes Jahr angemietet werden.
Maskenpflicht
Im Rahmen des Pressegespräches wies Mobilitätslandesrat Johannes Rauch auf die bestehende Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr hin. Gemäß seinen Angaben laufen für die Busse derzeit Abklärungen, um auch hier – wie etwa in den Zügen der ÖBB – Sanktionsmöglichkeit zu haben, wenn Passagiere keinen Mund-Nasen-Schutz tragen. „Wir haben bisher auf die Eigenverantwortung der Fahrgäste gesetzt. Leider nimmt in letzter Zeit die Bereitschaft zum Tragen des MNS ab. Deswegen werden neben Kontrollen durch die Polizei auch Sanktionsmöglichkeiten für Mobilbegleiterinnen und Mobilbegleiter notwendig“, informierte der Mobilitätslandesrat.
Keine Preiserhöhung
Abschließend hatte Johannes Rauch indes noch eine erfreuliche Nachricht für die Nutzer von Jahreskarten. Diese soll im kommenden Jahr nicht teurer werden. Dies sei ein Dank an die Fahrgäste, die auch nach der Corona-Krise mit den Öffis gefahren sind.