Kiesabbau Paspels: “Sauber abklärt”

Agrar Altenstadt prüft Projekt, noch keine Einreichung ins Sicht.
Dass die sogenannten Paspels-Seen im Gemeindegebiet von Feldkirch und Rankweil-Brederis zu den beliebtesten Ausflugszielen in der Region gehören, zeigt sich dieser Tage. Dort wo einst in großem Stil Kies abgebaut wurde, tummeln sich auch im heurigen Sommer wieder zahlreiche Badegäste, Fischer und Spaziergänger. Die grundwassergespeisten Seen zeichnen sich unter anderem durch eine hohe Wasserqualität aus.
Pro und Contra
Als vor eineinhalb Jahren bekannt wurde, dass angrenzend schon bald wieder Kies abgebaut werden könnte, gingen die Wogen hoch. Nina Tomaselli, damals noch Landtagsabgeordnete und heute Nationalratsabgeordnete, kritisierte ein mögliches Comeback von Nassbaggerungen und bezeichnete das Projekt als Gefahr für das Grundwasser und das Naherholungsgebiet. Die Agrargemeinschaft Altenstadt als Grundbesitzerin führte hingegen eine geringere Importrate ins Treffen und berief sich auf eine Rohstoffstudie, wonach Nassbaggerungen aufgrund des grassierenden Kiesmangels wieder bewilligt werden sollen. Laut Schätzungen sollen im geplanten Abbaugebiet auf Feldkircher Boden rund vier Millionen Kubikmeter Kies vorhanden sein.

Noch kein konkretes Projekt
Was hat sich bis heute getan? Derzeit prüft die Agrargemeinschaft Altenstadt gemeinsam mit Sachverständigen, ob das Projekt überhaupt im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen umgesetzt werden kann. „Vor Einreichung eines Projekts gibt es viele Dinge sauber abzuklären“, sagt Robert Ess, Obmann der Agrar Altenstadt, auf NEUE-Anfrage. Erst nach Vorliegen aller Parameter könne entschieden werden, ob und in welchem Umfang später einmal abgebaut werden soll. Zur Frage, wann die Unterlagen zur Einreichung vorliegen könnten, wollte Ess keine Angaben machen.
Grundwasserschutz
Wichtigstes Anliegen sei es, das Grundwasser zu schützen, so Ess. Deshalb habe man sich von entsprechenden Firmen Gutachten zur Grundwassermodellierung erstellen lassen. „Diese dienen dazu, die Grundwasserströme zu analysieren. Je nachdem wie und wo ein Abbau erfolgt, könnten sich diese verändern. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Einfluss auf Grundwasserschutzgebiete und die Brunnen in Meiningen sich nicht verschlechtert“, erklärt Ess. Zudem betont der Agrar-Obmann, dass der Abbau möglichst umweltschonend vonstattengehen soll. „Im Gegensatz zur aktuellen Situation, wo sehr viel Kies aus dem Ausland kommt oder über große Strecken zur Verwendung ins Rheintal transportiert werden muss, wäre bei unserem Projekt kein Lkw-Kilometer erforderlich. Der Abbau könnte über elektrisch betriebene Bandanlagen direkt in die Kiesaufbereitung von Hilti & Jehle geliefert werden. Von dort über das hochrangige Straßennetz weiter zum Verbraucher“, verspricht sich Ess positive Auswirkungen auf Baukosten und Umwelt.