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Weiße Pracht in ganz Vorarlberg

14.01.2021 • 19:08 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
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Paulitsch

Schneefälle hatten Chaos auf Straßen und Lawinengefahr zur Folge.

Mit voller Wucht hat am Donnerstag der Winter auch in Vorarlbergs Tallagen Einzug gehalten. Intensive Schneefälle und Wind haben auf den Straßen für tiefwinterliche Verhältnisse und teilweise für Sperren und Chaos gesorgt. Innerhalb von 24 Stunden fielen von Mittwoch- bis Donnerstagmittag bis zu 60 Zentimeter Neuschnee, berichteten die Experten der österreichischen Unwetterzentrale (www.uwz.at). Spitzenreiter war dabei Gaschurn, wo es 66 Zentimeter Neuschnee gab. Auch in Sulzberg (61 Zentimeter), Langen am Arlberg (60), Schröcken (59), Mittelberg (58), Warth (54) und Brand (52) waren ähnliche Schneemengen zu verzeichnen.
Die Experten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) gingen gestern davon aus, dass auch in den Niederungen zwischen 50 und 60 Zentimeter Neuschnee zusammenkommen könnten. In höheren Lagen wurde bis zum Abend mit mehr als einem Meter gerechnet. Zudem wurden für die Nacht auf heute weitere Schneefälle prognostiziert. Diese sollen erst im Laufe des Vormittags abklingen. Auch Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale rechnet mit einer Wetterberuhigung im Laufe des heutigen Tages. Morgen dürfte die Sonne scheinen, während es am Sonntag erneut zu Schneefällen kommen könnte.

Der Schnee sorgte auf den Straßen teilweise für Chaos, aber auch für viel Freude bei den Kindern und Winterliebhabern. <span class="copyright">Paulitsch (6)<span class="copyright"></span></span>
Der Schnee sorgte auf den Straßen teilweise für Chaos, aber auch für viel Freude bei den Kindern und Winterliebhabern. Paulitsch (6)

Zahlreiche Straßensperren

Die winterlichen Bedingungen wirkten sich auch deutlich auf den Straßenverkehr aus. Die Arlberg-Schnellstraße (S 16) war zeitweise wegen hängen gebliebener Fahrzeuge gesperrt, wegen Lawinengefahr nicht befahrbar war laut ÖAMTC auch die Arlbergstraße (L 197) zwischen Langen am Arlberg und St. Anton. Damit waren die Vorarlberger Arlberg-Orte zunächst nicht mehr auf dem Straßenweg erreichbar. Ebenfalls wegen Lawinengefahr gesperrt war der hinterste Abschnitt der Bregenzerwaldstraße (L 200), womit auch Warth von der Umwelt abgeschnitten war.
Nicht erreichbar war auch Gargellen im Montafon. Geschlossen werden musste zudem die Verbindung von Schruns nach Bartholomäberg. In der Berggemeinde blieben am Donnerstag viele Straßen sowie Volksschule und Kindergarten geschlossen. Auf den höher gelegenen Straßen im Land herrschte Schneekettenpflicht für Lkw.
Am Nachmittag wurde dann auch die Ebniter Straße in Dornbirn gesperrt. Die Bewohnerinnen und Bewohner hatten um 16 Uhr die Möglichkeit, im Pulk nach Ebnit zu fahren. Danach trat dann die Sperre inkraft.

Zahlreiche Lkw blieben auf den Straßen hängen. Auf der Autobahn kam es zu langen Staus. <span class="copyright">Paulitsch (2)</span>
Zahlreiche Lkw blieben auf den Straßen hängen. Auf der Autobahn kam es zu langen Staus. Paulitsch (2)

Stau auf der Autobahn

Doch auch in niedergelegenen Regionen mussten die Verkehrsteilnehmer lange Verzögerungen in Kauf nehmen. Besonders viel Geduld war rund um Bregenz vonnöten. Weil in Deutschland viele Lkw auf schneebedeckter Fahrbahn liegen geblieben waren, kam es zu einem Rückstau, der eine Sperre des Pfändertunnels nötig machte. In der Folge kam es aufgrund des großen Verkehrsaufkommens auf den Ausweichmöglichkeiten zu Staus, der Citytunnel wurde immer wieder kurzzeitig gesperrt. Auch beim Ambergtunnel kam es zu Blockabfertigung.
Doch nicht nur auf der Straße kam es zu Verzögerungen. Der Zugverkehr wurde ebenfalls durch den Wintereinbruch beeinflusst. Die ÖBB sperrten wegen der Schneemengen und der Lawinengefahr die Arlbergbahnstrecke zwischen Bludenz und Landeck-Zams. Ein Schienenersatzverkehr sei eingerichtet, so Pressesprecher Christoph Gasser-Mair. Allerdings sollten Reisende ausreichend Zeitreserven einplanen und sich vor Reiseantritt über den aktuellen Stand informieren, denn aufgrund der Straßensituation könne es zu Verzögerungen kommen. Am späten Nachmittag informierten die ÖBB darüber, dass die Arlbergstrecke bis mindestens heute, 16 Uhr, gesperrt sein wird.
Durch die ausgiebigen Schneefälle herrschte am Donnerstag vor allem oberhalb der Waldgrenze große Lawinengefahr, hieß es seitens der Landeswarnzentrale. Aus diesem Grund wurde seitens des Landes auch um Unterstützung durch das Bundesheer angesucht. So wurde ein Hubschrauber für Transport- und Erkundungsflüge angefordert, berichtete Sicherheitslandesrat Christian Gantner (ÖVP). Dazu sollte der Lawineneinsatzzug zur Unterstützung beziehungsweise Verstärkung der lokalen Einsatzkräfte und Gemeinden in Bereitschaft versetzt werden. Gantner rief wegen der großen Lawinengefahr auch Wintersportler zu entsprechender Vorsicht auf.

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Hartinger