Ländle-Schulsprecher verschaffen sich Gehör

Vorarlberger Schulsprecher kritisieren die Schulschließungen.
Die Schulsprecher der Vorarlberger Oberstufen haben sich in einem offenen Brief an die Bundes- und Landesregierung gewandt. Die Schülervertreter drücken darin ihren Unmut über die Schulschließungen aus und fühlen sich in ihren Interessen nicht vertreten.
Zwar sei ihnen der Ernst der Lage und die Gefahr für die Bevölkerung bewusst, dennoch wollen sie sich dagegen wehren, dass ihre Chancen für die Zukunft gemindert werden würden.
Keine ausreichende Begründung
„Von uns wird gefordert, dass wir solidarisch gegenüber der Gemeinschaft und den vulnerablen Personen sind. Wir dürfen unsere Kollegen und Kolleginnen nicht treffen. Wir bekommen den Unterricht, der uns zusteht, nicht und müssen damit auf Chancen für unsere Zukunft verzichten. Betont wird immer, dass wir unsere Großeltern und die gefährdeten Mitmenschen schützen müssen. Dennoch ist dies in unseren Augen keine ausreichende Begründung dafür, unsere Ausbildung derartig zu vernachlässigen, denn wenn sogar Skigebiete öffnen dürfen, dann, so denken wir, ist offensichtlich ausreichend Schutz für diese vorhanden“, schreibt Julian Kmenta, Schulsprecher des PG Mehrerau in Bregenz, stellvertretend für seine Kollegen.

Die Schülervertreter fordern, „eine ordentliche Ausbildung zu bekommen, unsere kurze und sehr wertvolle Jugend ereignisreich erleben zu können und letztendlich die Basis zu erwerben, um dieses Land langfristig zu tragen. Schließlich werden wir die Generation sein, welche die herausfordernden finanziellen und gesellschaftlichen Folgen tragen muss“, heißt es in dem Schreiben weiter.
Die Schulsprecher wollen sich mit diesem Schreiben Gehör verschaffen, haben sie doch das Gefühl, nicht vertreten und gehört zu werden. Zumal auch die finanziellen Folgen der Pandemie an den zukünftigen Generationen hängen bleiben werden. Daher wird ein Plan gefordert, der zum einen das Öffnen der Schulen ermöglicht, zum anderen eine genaue Regelung der Abschlussprüfungen vorsieht.
„Unser Recht auf soziale und schulische Bildung muss, neben unserer Gesundheit, an erster Stelle stehen“, endet der Brief.