4600 Einsätze für die Feuerwehren

Einsatzaufkommen der Feuerwehren stieg 2020 leicht an.
Ein besonderes und herausforderndes Jahr war 2020 für die heimischen Feuerwehrleute. Trotz der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Beschränkungen wurden mehr Einsätze verzeichnet als im Jahr zuvor. Genau 4600 Mal mussten die heimischen Florianijünger 2020 zur Brandbekämpfung oder technischen Hilfeleistung ausrücken. Dies entsprach einer Steigerung von 3,5 Prozent gegenüber den Zahlen des Vorjahres (4445 Einsätze) und in etwa dem Niveau von 2018, heißt es in einer Aussendung des Vorarlberger Landesfeuerwehrverbands vom Freitag.
Nur 20 bis 30 Prozent der Zeit für Einsätze
Ein Einsatz dauerte im Schnitt rund zwei Stunden. Wird ein Stundenlohn von 40 Euro zugrunde gelegt, haben die rund 6500 freiwilligen Feuerwehrleute im Land 2020 Einsatzstunden mit einem Geldwert von rund 3,2 Millionen Euro erbracht, informierten die Verbandsverantwortlichen. Landesfeuerwehrinspektor Hubert Vetter wies zudem darauf hin, dass die Einsätze etwa 20 bis 30 Prozent des zeitlichen Gesamtaufwands der ehrenamtlich Engagierten ausmacht. Der überwiegende Teil der Zeit wird für die Ausbildung, die Wartung der technischen Ausrüstung sowie Verwaltungsaufgaben aufgewendet.

Doch die Florianijünger hatten nicht nur die herkömmlichen Einsätze zu bewältigen. Im Rahmen der Corona-Pandemie standen auch noch außertourliche Hilfeleistungen an. So kamen etwa Feuerwehrleute bei den Kontrollen an der Grenze zum Einsatz. Ebenso waren die Feuerwehren etwa bei den Massentestungen im Bereich Logistik und Ordnungsdienst im Einsatz. Vetter dankte daher allen Feuerwehrleuten für ihr Engagement. Dazu sei auch die Bevölkerung ein wesentlicher Baustein für die hohe Qualität der Sicherheit im Land. Eine rasche Alarmierung der Feuerwehr und Zivilcourage seien ganz entscheidend für den Einsatzerfolg, betonte der Landesfeuerwehrinspektor. Umso erfreulicher sei es, dass in den vergangenen drei Jahren kein Todesopfer infolge eines Brandereignisses beklagt werden musste.

Insgesamt mussten Vorarlbergs Feuerwehren 2020 genau 1865 Mal zu Brandeinsätzen ausrücken. In 1033 Fällen musste dabei auch tatsächlich ein Feuer gelöscht werden wie etwa beim Brand eines unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes in Rankweil im März. Rund zwei Mal pro Tag kam es im Schnitt aber auch zu einem Fehlalarm. Die Gründe dafür waren Fehlfunktionen von Brandmeldeanlagen (228 Mal), Täuschungsalarme (543), bei denen Brandmeldeanlagen aufgrund anderer Ursachen ausgelöst wurden, böswillige Alarme (25) oder Fehlalarme (36). Der Juli und August waren die Monate mit den meisten Brandeinsätzen (180 beziehungsweise 197 Einsätze).
Riesige Weinflasche
Dazu leisteten die Wehren 2735 Mal technische Unterstützung. Deutlicher Spitzenreiter war in diesem Bereich der Monat Februar, in dem es gleich 500 derartige Einsätze gegeben hat. Zwei Vorfälle aus dem vergangenen Jahr werden dabei wohl länger in Erinnerung bleiben. Bereits im Jänner mussten die Lustenauer Feuerwehrleute ausrücken, um eine Weltrekord-Weinflasche in einem Restaurant zu retten. Das 1590 Liter fassende Behältnis war leckgeschlagen und drohte zu platzen. Die Florianijünger verhinderten mit Sandsäcken, dass sich der Wein im Restaurant ausbreitete, und pumpten die Flasche dann durch ein in den Korken gebohrtes Loch aus.
Stromleitung auf Tennisplatz
In Göfis wurde die Feuerwehr im Juni zu einem ungewöhnlichen Einsatz auf dem Tennisplatz gerufen. Dort war eine ÖBB-Hochspannungsleitung gerissen und auf die Anlage gefallen. Glücklicherweise gab es keine Verletzten.