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Was ist dran, am Run auf die Pools?

08.05.2021 • 11:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Der Pool dient bei vielen als Wertanlage aber auch als Ersatz für die Fernreise.<span class="copyright">Klaus Hartinger</span>
Der Pool dient bei vielen als Wertanlage aber auch als Ersatz für die Fernreise.Klaus Hartinger

Pools liegen in Vorarlberg schon länger im Trend – auch vor der Pandemie.

Schon im vergangenen Jahr wurde von einem regelrechten Pool-Boom im Ländle berichtet. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Da Reisen kaum möglich war oder für viele zu risikoreich, richteten sich viele Vorarlberger kurzerhand eine eigene Urlaubs-Oase ein. Das Geld wurde nicht ins Flugticket, sondern in den Garten investiert. Das offenbar unverzichtbare Highlight: ein Pool oder Schwimmteich. Auch heuer ist die Situation aufgrund der Pandemie noch immer ungewiss.

Bis Oktober ausgebucht

Gerade diese Ungewissheit sieht Mario Hämmerle von MH-Pool in Fußach als Grund für die bei ihm massiv gestiegene Nachfrage. Aber auch der Pool als Wertanlage spielt ihm zufolge eine Rolle. „Die Auftragslage ist heuer mit 15 Prozent plus noch etwas besser als vergangndes Jahr. 2020 haben wir doppelt so viele Pools gebaut als 2019“, berichtet er. Sprich: Bei MH-Pool sind die Auftragsbücher voll. Bis Herbst, genauer Oktober, ist die Firma schlichtweg ausgebucht. Besonders beliebt seien Schwimmbäder mit Salzwasseraufbereitung. Im besten Fall mit Wärmepumpe, Abdeckungsroboter und Dusche. „Quasi das komplette Equipment“, fasst Hämmerle zusammen.

Trend setzt sich seit Jahren fort

Philipp Hagspiel von der Firma Soltech in Lustenau beurteilt die Marktlage etwas nüchterner. „Der Pool-Trend setzt sich bereits seit Jahren fort, auch schon vor der Pandemie. Von einem derzeitigen Boom kann nicht die Rede sein. Pools werden schon immer gebaut, nur sprach früher keiner darüber“, kommentiert er die Auftragslage. Zwar verzeichnet auch er einen leichten Anstieg an Aufträgen, aber nicht überdurchschnittlich mehr als in den Jahren zuvor.

Den Traum vom eigenen Pool zu verwirklichen, spiele bei vielen schon länger eine Rolle. Jetzt sei eben für viele der richtige Zeitpunkt, das Projekt umzusetzen, meint Hagspiel. In jedem Fall kann Soltech dem Wunsch nach einem Pool noch vor dem Sommer nachkommen. Es gäbe nur leichte Verzögerungen, keine Engpässe. Die Experten von Soltech verbauen verschiedene Pool-Varianten. Am meisten nachgefragt sei das Fertigbecken, informiert Hagspiel.

Woher kommt das Wasser

Füllen muss man seinen Pool übrigens grundsätzlich selbst, aus dem hauseigenen Wasseranschluss. „Denn das Wasser landet irgendwann einmal im Kanal und dafür werden Gebühren fällig“, heißt es aus der Abteilung Wasserwerk der Stadt Dornbirn. Die Kosten pro Kubikmeter liegen in Dornbirn bei etwa drei Euro. Um den Hydranten auf der Straße anzuzapfen, bedarf es einer Genehmigung, beziehungsweise ist das nur in Ausnahmefällen gestattet: bei Neubefüllung, um Faltenbildung in der Folie zu vermeiden oder bei Kunststoffwannen, die durch das Grundwasser aufschwemmen könnten. Schläuche und Wasseruhr müssen aber auch dann selbst organisiert werden.

Kosten für Wasser und Abwasser sind nicht unerheblich. <span class="copyright">Klaus Hartinger</span>
Kosten für Wasser und Abwasser sind nicht unerheblich. Klaus Hartinger

Feuerwehr nicht zuständig

Und auch die Feuerwehr ist nicht für das Befüllen privater Pools zuständig, teilt Günther Watzenegger, Geschäftsführer des Landesfeuerwehrverbandes mit. Auch wenn das hie und da schon beobachtet wurde. Dabei dürfte es sich um private Gefälligkeiten handeln, die strikt vom Aufgabenbereich zu trennen sind.