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Besorgt um Umgang mit Landesgrünzone

31.05.2021 • 19:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Um die Landesgrünzone zu sichern, bedarf es dem Schreiben zufolge eine klare Regulierung.<br><span class="copyright">Hartinger</span>
Um die Landesgrünzone zu sichern, bedarf es dem Schreiben zufolge eine klare Regulierung.
Hartinger

Offener Brief über drastisch falsche Entwicklungen zur Landesgrünzone.

Seit Jahren stößt die Entnahme von Flächen aus der Landesgrünzone schon auf starke Kritik – so auch von der Allianz für Bodenschutz. Hinter den in kürzester Zeit großflächig angelegten Bauprojekten stecken zumeist Erweiterungen von an die Grünfläche angrenzenden Betrieben.

Die neuerdings durch Medienberichte angekündigten Diskussionen über eine Neuansiedlung in Ludesch brachte für die Bodenschutz-Initiativen nun das Fass zum Überlaufen.

Dammbruch

„Mit dem bisherigen Usus derart zu brechen würde eine weitere dramatische Verschlechterung des Umgangs mit der Landesgrünzone bedeuten. Flächen aus der Landesgrünzone auch für die Neuansiedlung von Betrieben zu entnehmen bedeutet nichts Geringeres als einen Dammbruch“, hieß es in einem zum Thema an die Landesregierung gerichteten offenen Brief der 15 Initiatoren der Allianz für Bodenschutz.

Um die Landesgrünzone zu sichern, bedarf es dem Schreiben zufolge einer klaren Regulierung, die festlegt, dass die Flächen nur im Ausnahmefall und ausschließlich auf Basis klarer Rahmenbedingungen für die Kompensation herausgenommen werden dürfen.

Nachdenkpause

Der Brief richtet sich direkt an Landeshauptmann Markus Wallner, der selbst bereits betont habe, dass „Wachstum um jeden Preis“ nicht im Sinne der Landesregierung liege. „Wir ersuchen Sie daher eindringlich, die Regeln des Umgangs mit der Landesgrünzone keinesfalls zu lockern, sondern sich für ihre Schärfung stark zu machen und wiederholen unsere Forderung nach einer Nachdenkpause zur Landesgrünzone“, lautet der Appell an das Landesoberhaupt.

Regierung beim Wort nehmen

Weiters bezieht sich das Schreiben auf die Ziele eines haushälterischen Umgangs mit Grund und Boden sowie der Erhaltung und Stärkung der Qualität der Landesgrünzone des von der Landesregierung beschlossenen Leitbilds „Raumbild 2030“.

Für die Verteter der Allianz für Bodenschutz ein dringend notwendiger Schritt. Sie nehmen die Regierung diesbezüglich beim Wort, wie es in dem Schreiben weiter heißt: „Wir fordern die Landesregierung erneut auf, Flächenentnahmen aus der Landesgrünzone mit sofortiger Wirkung auszusetzen, bis der erste Raumbericht vorliegt.“

Maßnahmen

Für diesen Zeitraum stellt das Bündnis zudem klare Forderungen an die Landesregierung, die jene selbst als „Handlungen oberster Priorität“ anerkannt hätte. Darunter die Festlegung von Regeln für die – in Ausnahmefällen erforderliche – Herausnahme von Flächen aus der Landesgrünzone, die Erarbeitung von (regionalen) Landschaftsentwicklungskonzepten mit Schwerpunktgebieten und Schwerpunktnutzungen sowie eine stärkere Berücksichtigung der Bodenbonität bei Interessensabwägungen.

„Wir brauchen eine zukunfts­taugliche Bodenpolitik. Im Zentrum einer solchen steht eine Frage, die alle angeht: Wie können wir unsere wertvollen Böden für unsere Kinder und Kindeskinder schützen? Darüber müssen wir nachdenken, eine Nachdenkpause zur Landesgrünzone bietet den Rahmen dafür“, sind sich Initiatoren der Allianz für Bodenschutz einig.