Alte Mauern mit neuem Leben erfüllt

Neue Kindergartenplätze und Proberäume für Bregenzer Kinder.
Das alte Gemäuer der ehemaligen Volksschule Rieden wird wieder mit Kinderlachen erfüllt werden. Nachdem das Gebäude im Jahr 2020 vorübergehend stillgelegt wurde, wird es nun einem neuen Zweck zugeführt. Ursprünglich als Volksschule in zwei Etappen (1894 und 1906) errichtet, wurde das nunmehrige Familien- und Bildungshaus Rieden in den vergangenen sechs Monaten komplett saniert. Zwar hat sich die äußere Gestalt des denkmalgeschützten Gebäudes nicht verändert, im Inneren ist es aber kaum wiederzuerkennen.
Es trifft die Moderne auf die Architektur des auslaufenden 19. und beginnenden 20 Jahrhunderts. Diese traditionelle Bauweise blieb unter anderem im Bereich der Deckengewölbe, aber auch Stiegenaufgänge erhalten. Gleichzeitig wurden mittels neuem Raumkonzept einladende und lichtdurchflutete Räumlichkeiten geschaffen, welche dank des großzügig eingesetzten Baustoffes Holz eine Wohlfühlatmosphäre schaffen.

Drei neue Kindergartengruppen
Das Bildungshaus wird vier Kindergartengruppen beherbergen, wobei eine aus dem Sozialzentrum Mariahilf übersiedelt und die anderen drei neu geschaffen werden. Außerdem finden Räumlichkeiten für die Musikschule Platz. Es wird in erster Linie für elementare Musikpädagogik sowie Chor- und Orchesterproben verwendet.
Das Eltern-Kind-Zentrum ist ebenfalls aus der Laimgrubengasse übersiedelt und sorgt somit dafür, dass es sich nicht nur um ein Bildungs-, sondern auch ein Familienhaus handelt.
Herausfordernd im Umbau war es, das alte Gemäuer barrierefrei zugänglich zu machen, einen Lift einzubauen, tragende Säulen abzutragen und Schallschutz, Elektroinstallationen sowie Sanitäranlagen auf die neuen Gegebenheiten und Bedürfnisse anzupassen. Insgesamt wurden 14.000 Laufmeter Elektroleitungen neu verlegt. Die Spiel- und Fördermaterialien, die im täglichen Arbeiten mit den Kindern zum Einsatz kommen, wurden zu 76 Prozent aus nachhaltigen Stoffen wie zum Beispiel unbehandeltem Holz- und Biokunststoff produziert.
Im Außenbereich wurde ein komplett neuer Spielplatz geschaffen, welcher unter anderem mit einem eigenen Früchte- und Kräutergarten, aber auch Rodelhügel, Schaukeln und Kletterrampen punktet.

2,5 Millionen Euro
Der Umbau wurde nötig, weil der Bedarf an Kinderbetreuung in der Umgebung stets gewachsen ist, Immerhin wohnen 30 Prozent der Bregenzer Bevölkerung im unmittelbaren Einzugsgebiet des Bildungshauses. Aus diesem Grund stimmte der Stadtrat im Dezember 2020 der Umgestaltung zu und bewilligte auch die Freigabe der 2,5 Millionen Euro netto Baukosten.
„Im letzten halben Jahr ist die Entwicklung der Landeshauptstadt in großen Schritten vorangegangen. Bregenz ist aber mehr als nur die Innenstadt alleine, und daher freut es mich umso mehr, dass wir mit dem Familien- und Bildungshaus einen essenziellen Eckpfeiler für die Quartierentwicklung leisten können“, erklärte Bürgermeister Michael Ritsch und sparte nicht mit Lob für seinen Vorgänger. „Dies wäre nicht ohne die wertvolle Vorarbeit meiner Vorgängerregierung und der guten Zusammenarbeit auf politischer und operativer Ebene möglich gewesen“, sagte der Bürgermeister.

Startschuss
Am Montag, den 13. September, mit Beginn des neuen Kindergartenjahres, nimmt das Haus seinen Betrieb auf. Bis dahin müssen noch Kleinigkeiten adaptiert und umgebaut werden. Vor allem der Garten ist noch eine sichtbare Baustelle. Aufgrund des ausgiebigen Niederschlags in den vergangenen Wochen konnten die Arbeiten im Freien nur bedingt durchgeführt werden. Dennoch sind die Verantwortlichen überzeugt, dass bis Montag alles fertiggestellt sein wird.
„Wir konnten einen Ort schaffen, der die Menschen zusammenbringt und so das Miteinander auch im Vorkloster fördert“, sagt Elisabeth Miessgang, Stadträtin für Familien, Kinder, Schule und Bildung.

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