Skilifte am Pfänder stellen den Betrieb ein

In vergangenen Jahren fehlten am Bregenzer Hausberg Schnee und Gäste.
Nicht wenige Bregenzer haben am Pfänder ihre ersten Schwünge auf Schnee gemacht. In den 80er-Jahren wurden am Bregenzer Hausberg noch Skikurse angeboten, die Talabfahrt war ein Klassiker und der Maldona-Hang mit Blick auf den See Idylle pur. Diese Zeiten sind nun endgültig vorbei. Der Betrieb der beiden Skilifte am Pfänder wird eingestellt, das Inventar steht zum Verkauf.
Hauptgrund für die Einstellung des Skibetriebs sind die klimatischen Bedingungen. Die Schneetage auf 1000 Meter Höhe und somit jene Tage, an welchen die Liftanlage in Betrieb genommen werden konnte, wurden von Jahr zu Jahr weniger.

Im vergangenen Winter war der Dohle-Lift nur fünf Mal in Betrieb, jener, der die Maldona-Abfahrt erschließt, lediglich zwei Mal. Im Vorjahr gab es keinen einzigen Betriebstag. „Wir haben seit zehn Jahren zu wenig Schnee. Selbst wenn es mal schneit, hält der Schnee nicht, weil es danach gleich wieder warm wird“, erklärt Pfänderbahn-Vorstand Thomas Kinz.

Zwei Millionen Euro Verlust
Und dennoch musste jeden Winter Personal angestellt sowie die Pistenfahrzeuge und Liftanlage gewartet werden. Kosten, die seit vielen Jahren durch den Betrieb nicht mehr deckend sind. Bis zu 100.000 Euro Verlust pro Winter bedeutete der Betrieb, insgesamt wurden laut Kinz zwei Millionen Euro „in den Sand gesetzt“.
Die Entscheidung, die Liftanlage abzubauen, war keine, die kurzfristig getätigt wurde. Seit nunmehr zehn Jahren wird die Situation am Pfänder evaluiert, nun kam das endgültige Aus. „Es ist natürlich hart und tut weh. Vor allem für jene Personen, die hier Skifahren gelernt haben. Aber es heißt schöne Erinnerungen den Fakten gegenüberzustellen. Wir als AG müssen den Aktionären erklären, warum wir den Lift betreiben und akzeptieren, dass nun Schluss ist“, sagt der Pfänderbahn-Vorstand.

Kunstschnee ist keine Alternative
Mit Kunstschnee zu arbeiten ist auf dem Pfänder keine Alternative, zumal es keinen Speichersee gibt. Es müsste das Wasser vom Bodensee hochgepumpt werden, was aber wirtschaftlich als auch umwelttechnisch in keiner Relation stehen würde, sagt Kinz. „Niedere Lifte gehen einfach nicht mehr. Dafür ist es zu warm.“

Talabfahrten waren in den vergangenen Jahren ohnehin nicht mehr möglich. Außerdem hat sich durch die Urbanisierung auch die Gegebenheiten geändert. So würde man mittlerweile mitten im Siedlungsgebiet abschwingen, wenn man die Talabfahrt bis zum Schluss durchfahren würde.

Lifte stehen zum Verkauf
Zusätzlich zum Schneemangel sei das Interesse der Gäste abgeflacht. „Das Niveau in Vorarlberg ist so hoch, dass die Menschen nicht mehr gewillt sind, wegen zwei kleinen Schleppliften auf den Pfänder zu kommen“, erklärt der Betreiber.
Nun steht die Anlage zum Verkauf. Einige Liftbetreiber hätten sich bereits gemeldet, wobei vor allem Seile oder mechanische Teile erstanden wurden. Der ein oder andere Nostalgiker wird wohl auch noch dazukommen.

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