Wien: Sechs Autos angezündet

Zusammenhang mit der Organisierten Kriminalität wird vermutet.
Zu einem offensichtlichen Brandanschlag kam es in der Nacht auf heute in Wien. Vor einem Gebäude des Innenministeriums in der Leopoldstadt wurden sechs abgestellte Dienstfahrzeuge der Polizei angezündet. Bei einem weiteren wurde eine Scheibe eingeschlagen.
Die meisten betroffenen Fahrzeuge waren auf den ersten Blick nicht als Polizeiautos erkennbar. Jedoch waren sie hintereinander in einem Bereich in der Kleinen Stadtgutgasse abgestellt, für den mittels Beschilderung ein Halte- und Parkverbot “ausgenommen für Polizei” ausgewiesen ist. Laut ersten Meldungen wurden Spuren eines Brandbeschleunigers gefunden.
Die Wiener Berufsfeuerwehr war mit mehreren Einsatzkräften zur Brandbekämpfung vor Ort, ein Feuerwehrmann wurde bei den Löscharbeiten leicht verletzt.

Noch ist unklar, wer hinter der Brandstiftung steckt. In Polizeikreisen wird die Organisierte Kriminalität als Urheber vermutet. In dem Gebäude im zweiten Wiener Gemeindebezirk hat das „Joint Operational Office“ des Bundeskriminalamts und damit die Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Schlepperkriminalität ihren Sitz. Ein Zusammenhang erscheine daher wahrscheinlich.

Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) und die Brandgruppe des Wiener Landeskriminalamts haben die Ermittlungen übernommen.
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) verurteilte den “Brandanschlag der vergangenen Nacht auf das Schärfste”. Es sei nicht nur “ein hinterhältiger Angriff auf die Polizei”, sondern vor allem auch eine Gefahr für die Anrainer gewesen, so Karner.