Auf die Unwetter folgt die Hitze

Tiefdruckgebiet Petra sorgt für die erste große Hitze des Jahres, berichtet die Österreichische Unwetterzentrale.
Einiges zu tun hatten am Feiertag die Einsatzkräfte der Feuerwehr. Ein heftiges Unwetter im Großraum Bregenz war dafür der Grund. So stürzten in der Landeshauptstadt mehrere Bäume um und fielen teilweise auf Häuser und abgestellte Pkw. Personen kamen dabei nicht zu Schaden. Auch in Wolfurt wurden durch Unwetterzellen mehrere Bäume im Ortsgebiet entwurzelt, wie es seitens der Feuerwehr hieß. Die Einsatzkräfte mussten ausrücken, um Wege wieder frei zu machen. Auch in Lustenau musste die Feuerwehr zwei Bäume, die auf einen Radweg gestürzt waren, zersägen und entfernen.

Nicht zuletzt führte der Starkregen auch zu Verklausungen. So trat etwa in Kennelbach bei „Fesslers Waldbach“ Wasser über. Die Feuerwehrleute mussten auch hier und an weiteren Einsatzstellen einschreiten. „Nach der Fronleichnamsprozession und einer Stärkung in der Krone ging um 14.34 Uhr der Piepser, und wir rückten zu diversen Einsätzen wegen Starkregen aus“, hieß es dazu auf der Facebook-Seite der Feuerwehr Kennelbach.
Nach den Unwettern vom Feiertag soll am Wochenende nun die Hitze folgen. Das berichten zumindest die Wetterexperten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (Zamg) und der Österreichischen Unwetterzentrale (www.uwz.at). Örtlich seien an der Alpennordseite bis zu 36 Grad zu erwarten.
Zwei Grad wärmer
Wie Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Österreichischen Unwetterzentrale, berichtet, war die erste Junihälfte im landesweiten Flächenmittel um 1,3 Grad wärmer als im langjährigen Mittel von 1991 bis 2020. In manchen Regionen wie etwa auch der Silvretta seien sogar Abweichungen von bis zu zwei Grad mehr verzeichnet worden. In den kommenden Tagen werde der Unterschied zum langjährigen Mittel noch weiter ansteigen. So soll der morgige Sonntag der bisher heißeste Tag des Jahres werden. Örtlich seien auch in Vorarlberg Temperaturen von bis zu 36 Grad zu erwarten.

„Verantwortlich für die erste große Hitze des Jahres ist ein nahezu ortsfestes Tiefdruckgebiet namens Petra mit Kern über dem Ostatlantik beziehungsweise der Biskaya“, heißt es in einer Aussendung der Österreichischen Unwetterzentrale. An der Ostflanke dieses Tiefs gelangten mit einer südlichen bis südwestlichen Strömung heiße Luftmassen nach Mitteleuropa. Der größte Teil der Hitze treffe jedoch die Regionen westlich und nördlich von Österreich. So seien am Wochenende selbst in einem Streifen von Nordfrankreich bis in die Mitte Deutschlands recht verbreitet Temperaturen zwischen 35 und 39 Grad zu erwarten, berichtete Spatzierer.
Hitzegewitter
Heute und morgen erwartet der Wetterexperte verbreitet Sonnenschein mit harmlosen Schleier- und Quellwolken. Allerdings seien in den westlichen Nordalpen am späten Sonntagnachmittag lokale Hitzegewitter nicht ausgeschlossen. Unter anderem in Vorarlberg seien unter leichtem Föhneinfluss die höchsten Temperaturen zu erwarten.
Es sEs sei immer noch außergewöhnlich, wenn im Juni um die 35 Grad erreicht werden, obwohl dies in jüngster Zeit häufiger der Fall gewesen sei, meinte Spatzierer. In Bregenz und Salzburg sei die Marke im Juni in der gesamten Messgeschichte erst drei Mal erreicht worden.
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