Zumtobel trotzt Herausforderungen

Abgelaufenes Geschäftsjahr war geprägt von schwierigen Rahmenbedingungen.
Weiterhin auf dem richtigen Weg sehen die Verantwortlichen den Vorarlberger Leuchtenkonzern Zumtobel mit Hauptsitz in Dornbirn.
Das betonten CEO Alfred Felder und CFO Thomas Erath am Freitag bei der Online-Bilanzpressekonferenz zum Geschäftsjahr 2021/22. Trotz stark gestiegener Rohstoffpreise, Lieferkettenprobleme und Ukraine-Krieg wurden sowohl der Umsatz als auch der Gewinn weiter gesteigert. Unterm Strich blieben im Geschäftsjahr 2021/22 insgesamt 45,8 Millionen Euro übrig, nach 45,6 Millionen Euro im Jahr davor. Der Umsatz legte um 9,9 Prozent auf rund 1,15 Milliarden Euro zu. Der Geschäftserfolg soll auch den Aktionären in Form einer höheren Dividende zugute kommen.
Tiefe Krise
Das Ergebnis zeige, dass die Neuausrichtung der Unternehmensstrategie in den vergangenen Jahren erfolgreich gewesen sei, meinte Felder. Schließlich sei der Konzern noch im Geschäftsjahr 2017/18 in einer tiefen Krise gesteckt und habe einen Verlust von fast 50 Millionen Euro verzeichnet. Mit den entsprechenden Maßnahmen habe man sich bis 2020 erholt, und seitdem gehe es weiter aufwärts. Besonders erfreulich sei, dass der Trend auch trotz der sehr herausfordernden Rahmenbedingungen weitergehe.

CFO Thomas Erath berichtete, dass das Wachstum in der umsatzstärksten DACH-Region mit 4,2 Prozent nicht so groß ausgefallen sei wie in anderen europäischen Regionen und Asien, wo das Wachstum teilweise im niedrigen zweistelligen Prozentbereich lag. Dies liege aber auch daran, dass im Vorjahr in der DACH-Region trotz der Coronapandemie noch ein Wachstum verzeichnet worden sei. Rückläufig war das Geschäft von Zumtobel im abgelaufenen Geschäftsjahr jedoch in der Region, die als „Rest der Welt“ geführt wird und zu der auch die USA gehören. Allerdings mache Zumtobel dort nur einen kleinen Teil seines Geschäfts, weswegen das leichte Minus das Gesamtergebnis nicht signifikant beeinflusse, sagte Erath.
Unsicherheit immer noch groß
Für heuer erwarten die Zumtobel-Verantwortlichen weiterhin herausfordernde Rahmenbedingungen. An den stark gestiegenen Preise für Rohstoffe wie Stahl oder Kupfer werde sich heuer wohl wenig ändern. Zudem seien manche Komponenten derzeit oft nur schwer zu bekommen. Dazu kämen auch der Krieg in der Ukraine und die Pandemie. Gerade von der Covid-Politik der chinesischen Regierung hänge für den Konzern einiges ab. Immerhin betreibe man dort ein eigenes Werk und habe auch einige Zulieferer. Angesichts der Gesamtlage sei die „Unsicherheit nach wie vor sehr groß“, meinte der CEO.

Der Wachstumskurs der vergangenen Jahre soll dennoch fortgesetzt werden. Der Umsatz soll im laufenden Geschäftsjahr 2022/23 um drei bis sechs Prozent zulegen, die EBIT-Marge soll bei vier bis fünf Prozent und damit nahe am Ergebnis aus dem abgelaufenen Jahr (2021/22: 5,3 Prozent) zu liegen kommen. Um die Innovationen weiter voranzutreiben, sollen weiters rund 70 Millionen Euro für Projekte im Bereich der digitalen Infrastruktur sowie im Bereich der Produktentwicklung investiert werden.
Nachhaltigkeit
Ebenso legen die Konzernverantwortlichen einen Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit. Schon im abgelaufenen Geschäftsjahr habe man die Stromversorgung in allen europäischen Standorten auf erneuerbare Träger umgestellt. Bis zum Jahr 2025 sollen alle Produktionsstandorte klimaneutral werden. Man wolle für die Kunden nachhaltiger Lieferant sein, aber schaue auch bei den eigenen Zulieferern auf Nachhaltigkeit, sagte Felder.
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