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Oppositionskritik zum Schulbeginn

12.09.2022 • 20:34 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Gestern hieß es für etwa 54.600 Schüler wieder ab in die Schule.<span class="copyright">(c) Shutterstock</span>
Gestern hieß es für etwa 54.600 Schüler wieder ab in die Schule.(c) Shutterstock

Neos und SPÖ üben zum Start ins neue Schuljahr Kritik am Lehrermangel.

Neun Wochen Ferien sind vorbei. Seit gestern heißt es für etwa 54.600 Schüler im Land, als auch an die 6700 Lehrpersonen und Direktoren, wieder ab in die Schule. Zeitgleich zum Schulbeginn gibt es seitens der Opposition allerdings scharfe Kritik. Auch wenn scheinbar alle offenen Lehrerstellen noch kurz vor knapp besetzt werden konnten, sehen die Neos den Lehrermangel nach wie vor als großes Problem und fordern für die Zukunkt, dass ein Schulbeginn ohne Lehrermangel wieder zur Normalität und Selbstverständlichkeit werden muss.

Zwei kleinere Schulen in Partenen und Wald am Arlberg mussten bereits schließen. Neos-Klubobfrau Sabine Scheffkenecht ist sich sicher, dass es vermutlich nicht die einzigen bleiben werden. „Es ist bekannt, wie viele schulpflichtige Kinder es in den nächsten Jahren geben wird. Ebenso lässt sich die Zahl der Pensionierungen durch Geburtsdaten einfach berechnen. Kaum etwas war so lange vorhersehbar wie der Lehrermangel“, kritisiert Scheffknecht. Für die jahrelange Untätigkeit habe sie kein Verständnis. Hinzu komme außerdem, dass man es lange verabsäumt habe, die Rahmenbedingungen des Berufs durch weniger Bürokratie, bessere Aufstiegsmöglichkeiten oder Gehaltssteigerungen bei besonderem Engagement attraktiv zu machen. Und das, obwohl „der Pädagogen-Beruf der wichtigste der Republik ist. Wer mit unseren Kindern arbeitet, schafft Zukunft“, macht Scheffknecht einmal mehr deutlich.

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Sabine Scheffknecht, NEOSHartinger

„Der Pädagogen-Beruf ist der wichtigste der Republik. Wer mit unseren Kindern arbeitet, schafft Zukunft.“

Sabine Scheffknecht, NEOS

Kritik an Berechnungsmodell

Die SPÖ fordert unterdessen, eine Nachbesserung des neuen Berechnungsmodelles zur Verteilung der Unterrichtsstunden. Damit erfolge die Zuteilung nicht mehr nach Anzahl der Klassen, sondern entscheidend sei nun die „Kopfquote“ der jeweiligen Schule. Dies führe dazu, dass manche Schulstandorte um Stunden für zusätzliche Fördermaßnahmen kommen. SPÖ-Bildungssprecherin Manuela Auer (Bild links) sieht hier ganz klar Handlungsbedarf: „Die neue Regelung nimmt keinerlei Rücksicht auf den sozialen Hintergrund der einzelnen Schüler. Alle Schulstandorte werden über einen Kamm geschoren, obwohl manche Schulen vermehrt Kinder mit erhöhtem Förderbedarf haben. Es sei definitiv ein Schritt in die falsche Richtung, wenn Schulleitern die Möglichkeit genommen werde, zusätzliche Lernangebote an ihren Schulen anzubieten. Man müsse das Modell nachbessern, denn es dürfe eben nicht nur die Anzahl der Kinder herangezogen werden, sondern es müssten auch die individuellen Andforderungen der einzelnen Schulstandorten berücksichtigt werden, kritisiert Auer das neue Modell.

Auch Bernd Dragosits, Direktor der Volksschule Bütze in Wolfurt zeigt sich verärgert über das neue Berechnungssystem, wie ORF-Vorarlberg berichtete. Er könne natürlich die Basisstunden für den Unterricht und für die Kinder mit besonderen Bedürfnissen abdecken, aber er könne am Nachmittag keine Zusatzförderung für Kinder, die es dringend benötigen, anbieten. Er habe schlicht und einfach keine Stunden dafür. Auch er fordert die Politik dazu auf, dass System zu überdenken und nachzubessern.