Auch Österreicher unter Opfern bei Massenpanik

Bei Halloween-Feiern in Südkorea sind 153 Menschen umgekommen.
Bei der Massenpanik in Seoul mit mehr als 153 Toten ist auch ein Österreicher ums Leben gekommen. “Mit großer Bestürzung müssen wir den Tod eines österreichischen Staatsbürgers im Zuge der gestrigen Massenpanik in Seoul bestätigen”, teilte das Außenministerium in Wien am Sonntag mit. Der Österreicher habe sich auf Besuch in der südkoreanischen Hauptstadt befunden.
Bei einem Massengedränge anlässlich von Halloween-Feiern in Seoul sind mindestens 150 Menschen ums Leben gekommen und ebensoviele weitere verletzt worden. Das meldete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap in der Nacht auf Sonntag (Ortszeit) unter Berufung auf Behördenangaben. Der Zustand einiger Verletzter sei ernst. Die Zahl der Toten könne daher weiter steigen. Die Tragödie ereignete sich in Itaewon, einem Ausgehviertel in der südkoreanischen Hauptstadt.

Menschenmassen strömten in enge Seitenstraße
Ein Sprecher der Feuerwehr bezifferte den letzten Stand der Totenzahl mit 153. Viele Opfer seien totgetrampelt worden, teilte er mit. Die genauen Ursachen der Tragödie waren zunächst noch unklar. Laut Berichten waren Menschenmassen in eine enge Seitenstraße geströmt. Online-Videos, die in sozialen Medien kursieren, zeigten Dutzende Menschen, die am Straßenrand mit blauen Plastikplanen bedeckt waren. Es war zu sehen, wie Rettungskräfte und Privatleute am Unglücksort erste Hilfe leisteten. Insgesamt versuchten die Einsatzkräfte laut Yonhap mehr als 50 Menschen wiederzubeleben.
Augenzeugenberichten zufolge waren die Gassen rund um den Unglücksort derart voll, dass sich die Hilfskräfte nur schwer ihren Weg durch die Menschenmassen bahnen konnten. Laut Yonhap waren insgesamt 142 Rettungsfahrzeuge im Einsatz.
“Die Menschen waren wie in einem Grab übereinander geschichtet”, beschrieb ein Augenzeuge die Szenen. “Einige verloren allmählich das Bewusstsein, während andere zu diesem Zeitpunkt schon tot aussahen.”
Das Unglück habe sich am späten Abend gegen 22.20 Uhr Ortszeit (15.20 Uhr MESZ) ereignet. Mehrere Menschen hätten Herzstillstände erlitten. Auch mehrere Ausländer seien in Krankenhäuser gebracht worden. Es sind die ersten Halloween-Feiern in Südkorea seit Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2020.
Krisensitzung einberufen
Staatspräsident Yon Suk-yeol berief nach Angaben seines Büros eine Krisensitzung ein und ordnete die Entsendung weiteres Notfallpersonal an den Unglücksort an. Zudem seien Krankenbetten vorzubereiten. Seouls Bürgermeister Oh Se-hoon, der derzeit auf Besuch in Europa ist, soll laut Yonhap sämtliche geplante Termine abgesagt und seine sofortige Rückkehr angekündigt haben.
Schallenberg besuchte Südkorea
Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) ließ via Twitter (im Original auf Englisch) wissen: “Ich bin gerade aus Südkorea zurückgekehrt und zutiefst schockiert über die tragische Massenpanik in #Seoul heute Abend. Meine Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer und allen, die bei der Massenpanik verletzt wurden.”
Schallenberg hatte im Zuge einer Reise, die in den vergangenen Tagen von Freitag bis Mittwoch dauerte, Südkorea besucht. Anlass war das 130-jährige Jubiläum der diplomatischen Beziehungen zwischen Österreich und Korea, die voriges Jahr zu einer “Strategischen Partnerschaft” aufgewertet worden waren.
Das aus den USA kommende Halloween-Fest wird eigentlich in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November gefeiert. Es geht auf einen keltischen Brauch zurück, wonach zum Beginn der dunklen Jahreszeit böse Geister vertrieben werden sollen.