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Kokain aus Mailand: Acht Jahre Gefängnis

30.12.2022 • 20:14 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
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Symbolbild/APA/Helmut Fohringer

Vorbestrafter 31-Jähriger bestellte laut nicht rechtskräftigem Urteil mit vermeintlich abhörsicherem Kryptohandy bei Disponenten.

Wegen Suchtgifthandels in größerem Stil wurde der vorbestrafte Angeklagte am Landesgericht Feldkirch zu acht Jahren Gefängnis verurteilt. Das Urteil des Schöffensenats unter dem Vorsitz von Richterin Magdalena Rafolt ist nicht rechtskräftig. Denn der Angeklagte erhob Strafberufung, über die das Oberlandesgericht Innsbruck entscheiden wird. Der Strafrahmen betrug ein bis 15 Jahre Haft.

In der Schweiz angeboten

Nach den gerichtlichen Feststellungen hat der in Vorarlberg lebende Südeuropäer 1,5 Kilogramm Kokain und zehn Kilo Marihuana nach Vorarlberg geschmuggelt, vor allem aus Mailand. ­Demnach hat der 31-Jährige zudem 1,55 kg Kokain und zehn Kilogramm Marihuana in Vorarlberg verkauft. Des Weiteren hat er nach Ansicht der Richter in der Schweiz zehn ­Kilogramm ­Kokain und zehn Kilo ­Marihuana zum Kauf angeboten.

Vor allem aus Mailand schmuggelte der Angeklagte Drogen nach Vorarlberg. <span class="copyright">Symbolbild/AP Photo/Luca Bruno</span>
Vor allem aus Mailand schmuggelte der Angeklagte Drogen nach Vorarlberg. Symbolbild/AP Photo/Luca Bruno

Der Schöffensenat hielt den 31-Jährigen im Sinne der von Staatsanwalt Manfred Bolter verfassten Anklageschrift für schuldig. Das Strafverfahren war auch ein Ergebnis der weltweiten FBI-Operation „Trojan Shield“. Die US-Bundespolizei hatte ein vermeintlich abhörsicheres Softwareprogramm für die Handykommunikation entwickelt. Auch der angeklagte Berufskraftfahrer verwendete ein sogenanntes Kryptohandy, das vom FBI überwacht wurde. So konnte festgestellt werden, dass der Angeklagte bei einem Disponenten einer Drogenbande in Mailand mehrfach Rauschgift bestellte, abholte und nach Vorarlberg schmuggelte.

Helfer erschien nicht

Der Suchtgift konsumierende Angeklagte wollte nach Darstellung der Staatsanwaltschaft nicht mehr im Kleinhandel mit Suchtgift tätig sein, sondern größere Drogenmengen verkaufen. Behilflich war ihm dabei laut Anklage beim Schmuggeln und Verkaufen teilweise ein Freund. Der angeklagte 34-Jährige erschien aber nicht zum Schöffenprozess. Der Osteuropäer wurde bei einer Verkehrskontrolle in Dornbirn mit Kokain erwischt. Vier der fünf Gramm Kokain, das er angeblich verkaufen wollte, soll er dabei in einen Bach geworfen haben.

Weitere Kryptohandys

In zwei anderen Drogenprozessen am Landesgericht wurden heuer Kryptohandys in Vorarlberg verwendende Angeklagte als Disponenten einer Drogenbande (nicht rechtskräftig) zu hohen Haftstrafen verurteilt: elf Jahre für einen 52-jährigen Montenegriner, der 103 kg Suchtgift im Ausland verkauft und angeboten haben soll. 13,5 Jahre für einen 38-jährigen Serben für den Verkauf und das Anbieten von 455 Kilogramm Drogen im Ausland.

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