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Wanderung mit herrlichen Ausblicken in Wolfurt

13.01.2023 • 17:52 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Blickwinkel auf Vorarlberg und darüber hinaus. <span class="copyright">Gerhard Vylet</span>
Blickwinkel auf Vorarlberg und darüber hinaus. Gerhard Vylet

Wanderführer Hertha Glück und Gerhard Vylet wandern in Wolfurt.

Unterhalb der Kirche St. Nikolaus, die 1833/34 von Alois Negrelli erbaut wurde, an der Kreuzung von Bregenzer-, Bucher- und Kirchstraße beginnt die Rundwanderung. Eine weite Strecke begleitet dabei der Besinnungsweg „Ich-bin-Weg“ mit seinen Stelen und Impulsworten. Rechts über die Bucherstraße und Rüttigasse gelangt man kurz nach dem Friedhof auf einen schmalen Hohlweg, der in die Wiese bei Rütte mündet.

Kurzbeschreibung TOUR

Besonderes: Wald, Wiesen und weite Blicke übers untere Rheintal überraschen bei dieser Runde: Pilgerfreunde und Wanderer genießen die romantische Kulturlandschaft

Anforderung und Gehzeit: Es sind ungefähr 2 bis 2 ¼ Stunden Gehzeit und etwa 330 Höhenmeter im Auf und Ab des Wegverlaufs, bei winterlichen Verhältnissen ist Trittsicherheit von Vorteil.

Charakter der Wege: Straße, Forststraße, Waldweg

Kultur und Natur: Pilger- und Besinnungsweg „Ich-Bin-Weg“, Haus der Waldeulen „Waldsetzkasten“, Biotop Eulentobel, Schloss Wolfurt

Anziehen und Mitnehmen: Sportschuhe, Sonnen- und Regenschutz, Wechselkleidung für Kinder

Einkehrmöglichkeiten: diverse in Wolfurt

Start und Ende: unterhalb der Kirche St. Nikolaus in Wolfurt

Anreise: Buslinien 131,148,150,151, speziell 158 Haltestelle Schwanen

Nun folgt man der Wegrichtung „Alte Bucherstraße“ und taucht bei der Bank und Schranke in den Wald ein. Schon nach wenigen Metern entdeckt man das Haus der Waldeulen „Waldsetzkasten“. Ab hier führt eine längere Zeit der Weg Richtung Bereuter-Dreiländerblick. In Kürze übernimmt rechts ein Wurzelweg, der dann den Tobelbach überqueren lässt. Bei Hinterfeld geht es links auf dem Forstweg durch den schattigen Mischwald weiter. Links und rechts blitzt das Tamarisken-Thujamoos durchs Laub.

Im Wald ist das Tamarisken-Thujamoos zu finden. <span class="copyright">Gerhard Vylet</span>
Im Wald ist das Tamarisken-Thujamoos zu finden. Gerhard Vylet

Bereuter-Dreiländerblick

Immer noch bleibt man in Richtung Bereuter-Dreiländerblick. Leicht ansteigend mündet der Forstweg in einem Hohlweg, der nun steiler wird. Im leichten Auf und Ab – mal ein breiter, mal schmaler Weg – ist es abwechslungsreich immer noch dieselbe Richtung, die einen in Bälde zu Hoamolitto führt. Sehr schön ist die abenteuerliche Ippachbach-Überquerung. Plötzlich weicht der Wald zurück und eine lichtdurchflutete Wiese bietet einen imposanten Blick übers untere Rheintal bis zum Bodensee. Je höher man steigt, desto beeindruckender wird die Aussicht.

Beeindruckende Aussichten. <span class="copyright">Gerhard Vylet</span>
Beeindruckende Aussichten. Gerhard Vylet

Der Abstieg

Nach diesem höchs­ten Punkt (circa 680 Meter) der Route steigt man wieder über die Rutzenbergstraße ab. Mehrere Serpentinen bringen einen rasch über Staudach nach Meschen und Wolfurt. Das Panorama im Uhrzeigersinn offeriert oberhalb der Karren-Seilbahn den Staufen, Alvier, die Churfirsten und den Alpstein in der Schweiz. Man passiert auf der Straße Staudach und linker Hand fällt die Rickenbach Schlucht rasant steil ab.

Abstieg durch den Wald. <span class="copyright">Gerhard Vylet</span>
Abstieg durch den Wald. Gerhard Vylet

In der Straßenkurve bleibt man geradeaus nach Meschen. Achtung, gleich steigt man rechts über den Hang hinauf Richtung Frickenesch. Der gelb-weißen Markierung folgend, verliert man wieder an Höhe, gelangt zum Eulentobelbach, ein bemerkenswertes Waldbiotop. Sandsteinstufen inmitten schräg abfallenden Felsschwellen bringen einen wieder zum Forstweg „Höhenweg Bergle“ (580 Meter). Geradeaus geht es durch den Wald bis zum Weiler Frickenesch mit Bodenseeblick.

Sandsteinstufen inmitten Felsschwellen. <span class="copyright">Gerhard Vylet</span>
Sandsteinstufen inmitten Felsschwellen. Gerhard Vylet

Zurück zum Ziel

Direkt hinter dem Stall steigt man gemütlich ab und am Ende zweigt man links ab. Ab „Höhenweg“ sind es nur noch 15 Minuten zur Ortsmitte. Noch eine weitere Sehenswürdigkeit belohnt den Wanderer: ungeahnt öffnet sich ein Waldblick auf das hochaufragende Schloss Wolfurt. Es war Stammsitz der Herren von Wolfurt, das erstmals 1217 urkundlich erwähnt wurde.

Blick auf das Schloss Wolfurt. <span class="copyright">Gerhard Vylet</span>
Blick auf das Schloss Wolfurt. Gerhard Vylet

1402 kaufte das Kloster Mehrerau die Hälfte den Wolfurtern ab, die dann als Sommersitz der Äbte diente. Über Jahrhunderte hatte das Schloss verschiedene Besitzer und Bewohner. 1936 erwarb Fritz Schindler das Schloss Wolfurt, das jedoch Jahre 1939 abbrannte und im 1940 wiederaufgebaut wurde. Nach Kriegsende wurde es bis zum Jahr 1953 vorübergehend zum Wohnsitz des Chefs der französischen Militärregierung. Anschließend wurde das Schloss an die Industriellenfamilie Schindler zurückgegeben und verblieb bis 2017 in Familienbesitz. Mittlerweile gehört das Schloss der Marktgemeinde Wolfurt.