„Das komplexeste Projekt“

Gestern wurde die Firstfeier des neuen Mehrzweckgebäudes beim Festspielhaus Bregenz gefeiert.
Der Rohbau steht, und so beging die Stadt Bregenz gestern die Firstfeier für das neue Mehrzweckgebäude. Diese fand aufgrund der niedrigen Temperaturen und der zu gefährlichen Baustellensituation nicht auf der Baustelle selbst, sondern in den Räumlichkeiten des Festspielhauses statt.
Fristgerechte Fertigstellung
Über 400.000 Besucherinnen und Besucher kommen pro Jahr zu den Veranstaltungen ins Festspielhaus, und zwar nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter und Herbst. Daher müsse das Haus etappenweise fertiggestellt werden, um den Spiel- und Veranstaltungsbetrieb zu gewährleisten, erklärt Bürgermeister Michael Ritsch. „Wir werden fristgerecht mit der Drehbühne fertig werden, damit die ‚Butterfly 2‘ auf neuen Sitzen von den Zuschauerinnen und Zuschauern genossen werden kann“, versichert Ritsch.

Der Zubau bei der Werkstattbühne soll dann im Herbst fertig sein. Sobald „Butterfly“ abgespielt sei, werde die Bühne abgetragen und mit den Bauarbeiten für die Seebühne begonnen. Ritsch hofft, dass bis Ende 2024 alles fertig sei und Anfang 2025 mit der Fertigstellung des Hallenbads die Kräne wieder abgebaut werden können.
Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink spricht von einem „wichtigen Meilenstein für die Bregenzer Festspiele“, der den Betrieb „dieser äußerst erfolgreichen Institution für das Land Vorarlberg“ erleichtere. „Wir werden auch in diesen Räumen viel wunderbares erleben“, ist Schöbi-Fink positiv für die zukünftigen kulturellen Veranstaltungen gestimmt.
Teuerungen bei Bau
Finanziert wird der Bau von den Subventionsgebern Bund, Land und Stadt und dem Beitrag der Bregenzer Festspiele. Die gesicherte Finanzierung betrage 60,5 Millionen bis zur Baufertigstellung im Jahr 2024. Durch die Teuerung würden sich die Kosten auf 78,8 Millionen erhöhen, sagt der Vorsitzender der Projektkommission Wilhelm Muzyczyn und gab einen Überblick über die dritte Bauetappe und über das Mehrzweckhaus.

Der dritte Bauabschnitt
Dieser dritte Bauabschnitt sei nach den zweiten Erweiterungsbauabschnitten 1995/1996 und 2005/2006 „das komplexeste Projekt in der Geschichte des Festspielhauses. Bei den neun verschiedenen Bauteilen wird seit 2020 bis 2024 teilweise in den Bestand eingegriffen und Neues dazu gebaut“, so Muzyczyn. Seit Baubeginn des Mehrzweckgebäudes letztes Jahr am 12. Jänner seien 1300 Kubikmeter Beton und 150 Tonnen Stahl verarbeitet worden. Das Gebäude hat eine Länge von circa 86 Metern, ist 15 Meter tief und 18,5 Meter hoch und sei ein wesentlicher Bestandteil der dritten Bauetappe.
Obwohl die gesamte dritte Bauetappe im Oberschwellenbereich EU-weit ausgeschrieben werden musste, sind von den 25 beauftragten Firmen für das Mehrzweckgebäude 20 Firmen aus Vorarlberg beschäftigt und vier aus Restösterreich mit Zweigstellen in Vorarlberg und nur eine aus Deutschland. „Damit bleibt das Geld und die Wertschöpfung auch in Vorarlberg“, freut sich Muzyczyn über diesen wichtigen Aspekt.
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