“Das Vertrauen der Mitglieder zurückgewinnen”

Wirtschaftsbund-Spitze informierte über die Pläne und Schwerpunkte für das heurige Jahr.
Nach einem Jahr voller Kontroversen möchten die Verantwortlichen des Vorarlberger Wirtschaftsbunds sich nun wieder auf Inhalte und die thematische Arbeit konzentrieren. Das sagten am Dienstag Obmann und Landesrat Marco Tittler, Direktor Christoph Thoma und Bernhard Feigl, Obmann der Sparte Handwerk und Gewerbe in der Wirtschaftskammer, bei einer Pressekonferenz in Bregenz.
Entscheidung über Beschwerde
Allerdings sind die Turbulenzen des vergangenen Jahres noch nicht ganz abgehakt. Wie bereits in der NEUE berichtet, werde bezüglich des Steuerverfahrens derzeit noch geprüft, ob und gegen welche Bescheide Beschwerde beim Finanzamt eingelegt wird, erläuterte Tittler. Die Entscheidung darüber falle in den kommenden Tagen. Der Wirtschaftsbund-Obmann zeigte sich jedoch erfreut über die Entscheidung des Unabhängigen Parteien-Transparenz-Senats erfreut, dass die Inserate nicht als Parteispenden eingestuft werden.
Bei der Überwindung der Affäre sollen auch neue, verbindliche Regeln zur Transparenz helfen. Auf diese Weise soll das Vertrauen der Mitglieder zurückgewonnen werden, meinte der Landesrat.

Ebenso werden damit drei Hauptforderungen seitens der Sparte Handwerk und Gewerbe erfüllt, wie Bernhard Feigl erklärte. So sollen über die Geschäftsordnung die Rechte und Pflichten definiert und neue Compliance Regeln eingeführt werden. Bei den Gehältern gelte künftig nicht mehr das Vier-Augen-Prinzip, sondern diese würden von einem Gremium festgelegt. Sollte es irgendwann wieder eine Publikation des Wirtschaftsbunds geben, brauche diese auch ein Statut, in dem beispielsweise festgelegt ist, wie hoch der maximale Werbeanteil sein darf, betonte der Spartenobmann und Unternehmer.
Steuererleichterung für ältere Arbeitnehmer
Inhaltlich nannte Tittler für dieses Jahr den Arbeitsmarkt als einen thematischen Schwerpunkt. Er begrüßte, dass auf Bundesebene eine Reformgruppe eingerichtet worden ist. Von dieser erwarte er Steuererleichterungen für ältere Arbeitnehmer, die in der Pension weiter einer Arbeit nachgehen möchten. Insgesamt müsse sich Leistung wieder lohnen, betonte Tittler. Zudem müsse man über qualifizierte Zuwanderung sprechen. Weitere wichtige Themen werden dieses Jahr aus Sicht des Landesrats die Infrastrukturentwicklung sowie Forschung und Entwicklung sein.

Als größtes wirtschaftspolitisches Netzwerk gehe es darum, wieder mehr bei den Unternehmen zu sein, erklärte Christoph Thoma. Formate wie die Unternehmertreffs und das Wirtschaftsfrühstück sollen dabei helfen. Ebenso sind Themenabende mit Wirtschaftslandesrat Tittler geplant, zu denen jeweils Vertreter bestimmter Sparten eingeladen werden. Nicht zuletzt ist im Oktober ein „Festival für das Unternehmertum“ geplant. Von 9. bis 25. Oktober soll es täglich eine Veranstaltung geben, sagte Thoma. Das Programm soll Ende August präsentiert werden.
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