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Winterliches Naturerlebnis mit rasanter Abfahrt

17.02.2023 • 17:49 Uhr / 6 Minuten Lesezeit
Wandertipp Brand Schattenlaganthütte
Wandertipp Brand Schattenlaganthütte

Wanderführer Hertha Glück und Gerhard Vylet wandern ab Brand durch die verschneite Bergwelt zur Schattenlaganthütte und sausen mit den Rodeln zurück ins Tal.

Winterwanderungen sind, je nach Schneelage und Wetter, ein besonderes Erlebnis. Der Schnee knirscht unter den Schuhen, die kalte Luft erfrischt und die jetzt bereits etwas stärkere Wintersonne sorgt für Wärme. Der Schnee dämpft die Geräusche und zeigt mancherorts, welche Waldbewohner dem Weg näherkommen oder gar queren. Ganz hinten im Brandnertal, beim Parkplatz der Palüdbahn beziehungsweise der Busstation, beginnt so eine Wanderung in die winterliche Bergwelt des Rätikons. Da der Weg zugleich auch Rodelbahn ist, besteht die Möglichkeit, die Tour mit einer Rodelpartie zu kombinieren. Nach wenigen Metern auf der Straße taleinwärts beginnt der Winterwanderweg und der Wegweiser zeigt das Ziel Schattenlaganthütte an.

Auf dem verschneiten Winterwanderweg geht es zur Schattenlaganthütte. <span class="copyright">Gerhard Vylet </span>
Auf dem verschneiten Winterwanderweg geht es zur Schattenlaganthütte. Gerhard Vylet

Daneben sind auf einem Metallcontainer Informationen zur Hütte zu finden. Auf der verschneiten und planierten Straße geht es geradeaus hinauf. Nach der kleinen Brücke führt der Weg rechts auf die Ostseite des Mottakopfs zu. Der Schnee lässt die zerklüfteten Felsen besonders hervortreten und Respekt einflößen. Der Aufstieg ist für jene, welche das Rodelvergnügen suchen, zugleich auch die Streckenbesichtigung. Die Rodler sollten sich daher den Schranken mit dem Verkehrszeichen merken, den es bei der Abfahrt zu umfahren gilt.

Als Biotop ausgewiesen

Am Berg entlang führt die Straße durch den Winterwald und gibt bald in der Rückschau den Blick übers Brandnertal frei. Vorausschauend zeigt sich auf der anderen Talseite die Fluhwand. Dieser unterste Ausläufer des Saulakopfs ist aufgrund der besonderen Pflanzen in den Hangschuttfächern als Biotop ausgewiesen. Jetzt im Winter beeindrucken die in hellem Türkis und Weiß schimmernden Eiszapfen. Riesig müssen diese sein, wenn sie aus der Entfernung noch so markant ins Auge stechen.

Wunderschöne Winterlandschaften sind zu sehen.<span class="copyright"> Gerhard Vylet</span>
Wunderschöne Winterlandschaften sind zu sehen. Gerhard Vylet

Neben dem Seekopf zeigen sich im Kessel der Sonnen- und Schattenlagantalpe auch Zirmenkopf und Wildberg. Hinter den beiden Letztgenannten befindet sich der Brandner Gletscher. Der Gletscherbach wird auf seinem Weg zum Alvier auch von Bächen im Bereich der Sonnenlagantalpe gespeist. Von den Alphütten selbst ist nicht viel zu sehen. Der Sonnenschein macht diesem Flurnamen alle Ehre. Mit Überquerung des Baches tritt man dann in den Schatten und auch ins Schattenlagant. Doch zum Glück hält sich die Sonne nicht an die Namensgebung und kitzelt die Wander- und Rodelbegeisterten ab der Unteren Schattenlagantalpe auf der Nase. Auch der Alvierbach wird in der malerischen Landschaft gequert.

Schneebedeckte Berge entlang des Weges. <span class="copyright">Gerhard Vylet</span>
Schneebedeckte Berge entlang des Weges. Gerhard Vylet

Frische Spuren

Der Weg ist nun nur noch leicht ansteigend, teils fast flach und windet sich mit einer Schleife durch den Wald dem Ziel zu. Vielleicht sind neben dem Weg frische Spuren von Waldbewohnern wie Reh und Hase zu sehen. Eine kleine Wildtierfütterung am Wegesrand macht dies wahrscheinlich. Vor der erneuten Querung des Baches ist der Weg ein Stück weit flach, was für Wanderer eine willkommene Erholung, für sehr sportliche Rodler aber eine Herausforderung sein kann. Hier sind neben dem felsigen Schafgafall auch der Rand des Lünersees und die Douglass-Hütte zu sehen. Nach der Brücke ist die hinter Bäumen etwas versteckte Schattenlaganthütte rasch erreicht. Die Brandner Chronik berichtet, dass die Hütte 1897 eingeweiht wurde und deren Erbauer Vinzenz Gassner auch der erste Pächter war. Nach einer gemütlichen Rast kann der Rückweg zu Fuß oder auf der Rodel genossen werden.

Frische Spuren von den Waldbewohnern. <span class="copyright">gerhard Vylet</span>
Frische Spuren von den Waldbewohnern. gerhard Vylet

Rodeln

Um die Fahrt mit der Rodel genießen zu können, sollte man entsprechend ausgerüstet sein: Feste Schuhe und Handschuhe, warme Kleidung, Skibrille, Helm und Gamaschen gehören dazu. Neben der Ausrüstung trägt auch das Fahrverhalten zu einem schönen Rodelerlebnis bei. Auf andere Wanderer und Rodler im Aufstieg sollte Rücksicht genommen werden.
Tipps: Status Rodelbahn auf www.vorarlberg-alpenregion.at/de/tours/rodelbahn-schattenlagant-brand.html

Rodelverleih in Brand Talstation Dorf- beziehungsweise Palüdbahn, gegen Voranmeldung bei der Schattenlaganthütte: ­schattenlagant@gmail.com

Eine Fahrt mit dem Rodel ist auch möglich. <span class="copyright">Gerhard Vylet</span>
Eine Fahrt mit dem Rodel ist auch möglich. Gerhard Vylet

Kurzbeschreibung

Besonderes: Eine leichte Winterwanderung für die ganze Familie, bei der mit Rodel zurückgefahren werden kann.

Markierungen: ganzjährig gelb-weiß, im Winter pink

Anforderung und Gehzeit: Es sind ca. 3 ½ h Gehzeit und ca. 422 Höhenmeter im Auf und Ab, je nach Schneelage. Wer mit der Rodel herunterfährt, braucht ca. 2 h für den Aufstieg.

Charakter der Wege: Straße, Winterwanderweg und Rodelbahn

Kultur und Natur: Biotope Fluhwand und Alvierbach

Anziehen und Mitnehmen: Wanderkleidung und Schuhe je nach Witterung, Getränk und Jause, Rodel bzw. Schlitten nach Bedarf

Einkehrmöglichkeiten: Schattenlaganthütte, Verschiedene in Brand

Start und Ende: Brand Parkplatz Palüdbahn.

Anreise mit ÖPNV: Buslinien 580 ab Bludenz

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