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Pflegeausbildung rückt zusammen

20.02.2023 • 18:58 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
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Land und Stadt Dornbirn rücken bei der Pflegeausbildung näher zusammen.

Die Pflegeausbildungen in Bregenz, Feldkirch und Rankweil werden organisatorisch zur „Pflegeschule Vorarlberg“ zusammengeschlossen. Die drei Standorte bleiben dabei aber erhalten. Die Pflegeschule bietet neun Ausbildungswege an, zwei davon, die Allgemeinde Diplomausbildung und die Verkürzte Allgemeine Diplomausbildung, können an jedem Standort absolviert werden.

„Personal ist die wertvollste Ressource in der Vorarlberger Gesundheitslandschaft. Im Spitals­campus Vorarlberg haben wir definiert, dass Vorarlberg zur Nummer eins in der Fachkräfte­ausbildung werden soll.“

Martina Rüscher, Gesundheitslandesrätin

Stadt und Land rücken zusammen

„Die einheitliche Struktur der neuen Pflegeschule Vorarlberg soll es allen Beteiligten erleichtern, sich mit vereinten Kräften und gebündelten Ressourcen noch effektiver und bedarfsorientierter um die Ausbildung der so dringend benötigten Fachkräfte zu bemühen“, so die Geschäftsführer der Vorarlberger Landeskrankenhäuser (KHBG) Gerald Fleisch und Peter Fraunberger in einer Aussendung.

Bereits im Jahr 2020 wurde im Zuge einer Pensionierung die Leitungen der Gesundheits- und Krankenpflegeschulen Feldkirch und Rankweil zu einer Direktion zusammengeführt. Im Zuge der Neubesetzung der Direktion der Gesundheits- und Krankenpflegeschule Unterland seien nun auch mit der Stadt Dornbirn die Gespräche über eine vertiefende Kooperation erfolgreich geführt und die Idee eines gemeinsamen Ausbildungszentrum Gesundheit Vorarlberg entwickelt worden. Seit 2021 gibt es bereits ein gemeinsames Aufnahmeverfahren für alle Pflegeschulen im Land. Nun sollen unter anderem auch gemeinsame Lehrpläne mit inhaltlichen Schwerpunktsetzungen folgen, die auf die drei Lernorte aufgeteilt werden. An allen drei Lernorten gibt es jeweils verantwortliche Schulleiter. Damit könnten etwa auch die Fachlehrer und Referenten der vormals getrennten Schulen standortübergreifend unterrichten. „Genauso können Ausbildungen und Schwerpunktveranstaltungen in der Pflegeschule Vorarlberg künftig standortübergreifend durchgeführt und die Taktung der theoretischen Ausbildungsmodule noch besser mit den Praxiseinheiten abgestimmt werden“, so der Pflegeschuldirektor Mario Wölbitsch.

Die Lehrpläne sollen vereinheit­licht werden. <span class="copyright">Nussbaumer/khbg</span>
Die Lehrpläne sollen vereinheit­licht werden. Nussbaumer/khbg

Probleme bei Personalsuche

Wie andere Branchen auch, steht die Gesundheitsversorgung und Langzeitpflege in Vorarlberg vor immensen Herausforderungen bei der Rekrutierung, Ausbildung und Bindung von Fachkräften. Neben der demografischen Entwicklung und einer immer älter werdenden Bevölkerung mit erhöhtem Versorgungsbedarf, mache sich auch die geografische Lage Vorarlbergs im Vierländereck bemerkbar, so die KHBG. Besonders aus der Schweiz und aus Liechtenstein sei der „Abwerbedruck“ auf Fachkräfte im Gesundheitsbereich seit Jahren spürbar. Einer bedarfsgerechter Ausbildungsplanung, die auf die Gesamtsituation Vorarlbergs abgestimmt ist, könne gezielter gegensteuern, so die Hoffnung.

Die Pflegeausbildung im Land wird zusammengeführt.<br><span class="copyright">Mathis/KHBG (2)</span>
Die Pflegeausbildung im Land wird zusammengeführt.
Mathis/KHBG (2)

Sanfterer Berufseinstieg

Die Vorarlberger Landeskrankenhäuser und das Stadtspital Dornbirn sind die größten Arbeitgeber und Ausbildner im Gesundheitsbereich. Ein gemeinsames Management soll die knappen Ressourcen der begehrten und wertvollen Praktikumsplätze schonen. Das wiederum soll den Weg zum Berufseinstieg erleichtern, den Übergang sanfter machen und dadurch eine helfen, eine mögliche berufliche Überforderung einzubremsen. Die Ausbildung von der Pflegeassistenz über die Pflegefachassistenz bis hin zum gehobenen Pflegedienst wird durchlässiger. Schüler mit Potenzial und besonderem Interesse können rechtzeitig gezielt und individuell gefördert werden. Der direkte und ständige Erfahrungsaustausch untereinander stärkt sowohl die praktische und theoretische Innovation, als auch die Sicherung wertvollen Wissens. „Geplant ist, dass dieses Ausbildungszentrum in Zukunft nicht nur im Pflegebereich, sondern im gesamten Bereich der Gesundheitsberufe als eine Art Drehscheibe für sämtliche Praktika im Akut- und Langzeitbereich fungiert“, so Andreas Stieger, Geschäftsführer des Ausbildungszentrums.