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WKV unterstützt Pro-Auto-Volksbegehren

20.02.2023 • 19:13 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
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„Eigenes Auto ist ein Luxusgut geworden, obwohl es viele Menschen zu beruflichen Zwecken brauchen.”

Rudi Lins erklärte auf wpa-Anfrage, dass man mit dem geplanten Volksbegehren die massiven Belastungen der Menschen durch NoVA, steigende Sprit- und Strompreise, die hohe Mineralölsteuer sowie die neue CO2-Bepreisung im Parlament zum Thema machen wolle, um dadurch schlussendlich eine Entlastung zu erzielen. „Zahlreiche Vorarlbergerinnen und Vorarlberger sind täglich oft auch aus beruflichen Gründen auf ihr Fahrzeug angewiesen. Dabei ist das eigene Auto mittlerweile schon zum Luxusgut geworden“, so Lins. Das würden schon allein die sinkenden Neuzulassungen zeigen. Neben der NoVa-Erhöhung und den massiven Teuerungen bei Benzin und Diesel komme jetzt auch noch die hohe Inflation dazu, was sich deutlich auf die monatlichen Kosten auswirke.

Den reinen Fokus auf Elektromobilität sieht Rudi Lins kritisch.
Den reinen Fokus auf Elektromobilität sieht Rudi Lins kritisch.

„Natürlich müssen die Emissionen im Kfz-Verkehr gesenkt werden. Die Frage ist nur, wie man das am besten erreicht.“

Rudi Lins,
Fachgruppen-Obmann

Dabei sei Österreich hinsichtlich Steuern und Abgaben ohnehin kein Billigland für Autofahrerinnen und Autofahrer. So zeige ein Vergleich des Europäischen Verbandes der Automobilhersteller, dass Österreich hinter Belgien auf Platz zwei im Ranking jener Länder mit den höchsten Abgaben pro Fahrzeug und Jahr rangiere. So bezahle man hierzulande im Schnitt 2678 Euro pro Jahr, in Belgien sind es 3187 Euro. Das EU-Schlusslicht Spanien kommt auf 1068 Euro an Steuern und Abgaben.

Kein Widerspruch

Für Lins steht die Unterstützung des Volksbegehrens nicht im Widerspruch zum Kampf gegen den Klimawandel. „Wir sind nicht die Ewiggestrigen. Natürlich müssen die Emissionen im Kfz-Verkehr gesenkt werden. Das tragen wir vollinhaltlich mit. Die Frage ist nur, wie man das am besten erreicht.“ Die finanzielle Bestrafung von Autofahrern mit bestimmten Motoren sowie der politisch erzwungene Fokus auf nur eine zukünftige Antriebstechnologie seien mit Sicherheit der falsche Weg, ist Lins überzeugt. So sei nicht nachvollziehbar, warum sich die Politik auf EU-Ebene bereits jetzt ausschließlich auf batteriebetriebene Antriebstechnologien festlegen wolle und damit alles auf die Strom-Karte setze. Sowohl Wasserstoff als auch E-Fuels (synthetische Kraftstoffe) könnten eine Rolle in der Kfz-Antriebstechnik der Zukunft spielen.

„Die Politik soll Vorgaben ausarbeiten, welche Grenzwerte beim Betrieb eines Fahrzeuges eingehalten werden müssen. Welche Technologien sich schlussendlich durchsetzen, sollen der Wettbewerb und die Innovationsfähigkeit entscheiden.“ Man brauche einen technologieoffenen Zugang, der mehr auf Fakten und weniger auf Ideologie und politischer Einstellung beruhe.

Fragen offen

So seien trotz des öffentlichen Hypes um Elektrofahrzeuge nach wie vor viele Fragen ungeklärt. Das sei etwa die Intransparenz, wieviel Geld denn nun eine Kilowattstunde Strom beim Laden des Elektroautos wirklich koste. Hier hänge vieles vom Standort und dem jeweiligen Vertrag ab. Dazu komme sogar die Umgebungstemperatur beim Laden des E-Autos, was bei tieferen Temperaturen länger dauert. „Bei einer Abrechnung nach Zeit fällt das ins Gewicht“, so Lins.

Der ÖAMTC macht wiederholt auf die Probleme bei den Preisvergleichen aufmerksam. Und auch die steigenden Strompreise würden die Anschaffung von Elektroautos nicht wirklich attraktiver machen. Dazu komme die nach wie vor nicht geklärte Frage, woher die benötigte ­Mehrmenge an Strom zukünftig kommen soll, wenn immer noch mehr Fahrzeuge das ganze Jahr über elektrisch fahren, sagt Lins.