Eine Rückkehr auf Vor-Corona-Niveau

Die RSB Formwork Technology GmbH in Fußach erwartet für heuer einen Umsatz von bis zu sieben Millionen Euro.
Die auf komplexe Schalungen für Betonbauten spezialisierte RSB Formwork Technology GmbH rechnet nach drei schwierigen Geschäftsjahren im Jahr 2023 wieder mit einer Rückkehr auf Vor-Corona-Niveau. Wie Geschäftsführer Stefan Durig erklärte, sei man in den Jahren 2020 bis 2022 mit einer teils schwachen Nachfrage in den wichtigen Absatzregionen Asien und Mittlerer Osten konfrontiert gewesen. Das hänge mit der dort vergleichsweise strengen Corona-Politik zusammen. Das habe zu einem Umsatzrückgang auf jährlich etwa fünf Millionen Euro geführt. Der Exportanteil des Fußacher Unternehmens liegt bei weit über 90 Prozent.
Teichen auf Wachstum
eichen wieder auf Wachstum. Denn für 2023 geht Durig von einem Umsatz von bis zu sieben Millionen Euro aus. So habe man bereits die Aufträge für die Betonschalungen von Faultürmen bei Kläranlagen in Bozen (I) und Basel (CH) sowie in Saanen im Schweizer Kanton Bern im Haus. Dazu komme ein Auftrag für einen sogenannten Umkehrtrichter eines Unternehmens in Belgien, das in der Zementindustrie tätig ist.
In den nächsten Wochen erwartet Durig weitere Auftragseingänge. „Momentan ist die Auftragslage zufriedenstellend und wir sind zuversichtlich, dass wir wieder an das Niveau von 2019 anschließen werden.“ Auch in Asien und im Mittleren Osten würde sich die Lage langsam entspannen, meint Durig.

RSB Formwork Technology plant, entwickelt und vermietet kundenspezifische Schalungselemente für Betonbauten, die in der Regel nicht gerade, sondern rund oder in Sonderformen ausfallen. Diese von den Baufirmen angemieteten Schalungen kommen dann unter anderem bei Eiform-Faultürmen, Wassertürmen, Trichtern, Schächten und Tunneln zum Einsatz. Dazu greift das Unternehmen auf ein eigenes Komponentenlager mit mehr als 7000 Tonnen an Schalungselementen zurück, die je nach Auftrag neu zusammengestellt werden.
Zumeist müssen dabei auch neue Elemente aus Rohmaterialien wie Trägern und Blechen produziert werden. Das Hauptlager befindet sich in Fußach, weitere Lager sind in Kuwait (speziell für Wassertürme) und in Japan, wo es seit über zehn Jahren eine eigene Niederlassung gibt. Ein sogenannter Richtmeister von RSB leitet vor Ort den Auf- und Abbau der Schalungen.
Eine Ausnahme stellen Schalungen für Tunnelbauten dar. Sie werden bei einem Partner in der Türkei gefertigt und direkt an die Baustelle geliefert. Ein Großteil dieser Elemente sei nämlich nach Abschluss der Bauarbeiten erfahrungsgemäß nicht mehr brauchbar, so Durig.
“Hochrisikogeschäft”
Dass sich das vergleichsweise kleine Unternehmen RSB Formwork Technology mit rund 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf dem hart umkämpften globalen Markt des Anlagenbaus – „das Projektgeschäft ist ein Hochrisikogeschäft“ – behaupten kann, hängt nach Einschätzung von Durig mit dem jahrelang aufgebauten Know-how zusammen. „Je komplexer ein Projekt ist, desto lieber ist es uns. Denn dann geht es dem Kunden nicht immer nur um den niedrigsten Preis.“ Das Kostengefüge entwickle sich jetzt ohnehin nicht für RSB Formwork Technology, man denke nur an die hohen Lohn- und Gehaltsanpassungen, die Energiepreissteigerungen und die Teuerung. Umso wichtiger sei dann der große Erfahrungsschatz von unzähligen Projekten und dass der Kunde alles aus einer Hand erhalte. „Wir sind ein Spezialist in unserer Nische“, so Durig. Eine wertvolle Unterstützung in den vielen Ländern, in denen RSB tätig ist, erhalte man durch die Außenhandelsstellen der WKO.
RSB Formwork Technology gehört seit 2013 der Deuring Group GmbH des Unternehmers und Investors Werner Deuring in Bregenz. Günther Bitschnau/wpa
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