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„Weiter wie bisher ist keine Option“

16.03.2023 • 19:22 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Michael Schwendinger (VCÖ), Mobilitätslandesrat Daniel Zadra und Erwin Nagele (ÖBB). <span class="copyright">VLK/Hofmeister</span>
Michael Schwendinger (VCÖ), Mobilitätslandesrat Daniel Zadra und Erwin Nagele (ÖBB). VLK/Hofmeister

Auch heuer hat der Verkehrsclub Österreich wieder einen Mobilitätspreis ausgelobt.

Unter dem Motto „Zukunft jetzt gestalten“ läuft heuer der Mobilitätspreis des Verkehrsclub Österreich (VCÖ).

Mithilfe von Innovationen sowie neuen Trends sollen die bestehenden Verkehrsprobleme nachhaltig und langfristig gelöst werden. Aufgrund der Rahmenbedingungen wie der Klimakrise und dem demographischen Wandel werde dies auch notwendig sein, hieß es am Donnerstag bei einer Pressekonferenz zum Start des Wettbewerbs. Mobilitätslandesrat Daniel Zadra (Grüne), VCÖ-Experte Michael Schwendinger sowie Erwin Nagele, Achsenmanager der ÖBB-Infrastruktur AG, informierten dabei über die Hintergründe des Mobilitätspreises.

Innovative Projekte

Gesucht werden dabei Projekte von Betrieben und Unternehmen, Start-ups, Tourismusregionen, Gemeinden und Städten, Schulen und Universitäten, Initiativen sowie Einzelpersonen, welche „schon heute zeigen, wie die Mobilität der Zukunft besser, einfacher, effizienter und klimaverträglicher sein kann“. Im Vorjahr wurde die Stadt Bregenz für die Erweiterung der Fußgängerzone mit dem Preis ausgezeichnet.

Mobilitätspreis

Der Mobilitätspreis wird vom VCÖ in Kooperation mit dem Land und den ÖBB durchgeführt sowie vom Verkehrsverbund Vorarlberg und Rhomberg Bau unterstützt. Die Einreichfrist läuft bis zum 31. Mai 2023. Einreichunterlagen und Informationen zum VCÖ-Mobilitätspreis gibt es unter www.vcoe.at und beim VCÖ (Tel. 01/893 26 97).

„Die Zukunft der Fortbewegung liegt in der Kombination unterschiedlicher umweltfreundlicher Verkehrsmittel. Bahn, Bus und Rad müssen gut aufeinander abgestimmt sein“, sagte Landesrat Zadra. Seitens des Landes werde weiter auf den Ausbau des öffentlichen Verkehrs sowie der Radinfrastruktur gesetzt. Jeder dritte Erwachsene im Ländle habe ein Klimaticket. „Das zeigt, dass wir mit unserer Strategie richtig liegen: Wer attraktive Angebote schafft, darf sich über große Nachfrage freuen“, betonte Zadra.

Innovationen nötig

VCÖ-Experte Schwendinger betonte: „Uns allen muss klar sein, ein ‚weiter wie bisher‘ ist keine Option.“ Dabei sei es ein Vorteil, dass es in der Mobilität noch nie so viele Neuerungen gegeben habe wie zur Zeit. Diese Innovationen seien auch nötig, um die Verkehrsprobleme zu verringern beziehungsweise zu lösen.

Der Verkehr ist nach wie vor der größte Verursacher von Treibhausgas-Emissionen. <span class="copyright">Hartinger</span>
Der Verkehr ist nach wie vor der größte Verursacher von Treibhausgas-Emissionen. Hartinger

Schwendinger wies darauf hin, dass der Verkehr in Vorarl­berg der größte Verursacher von Treibhausgas-Emissionen sei. Im Pandemiejahr 2020 seien 846.000 Tonnen CO2 ausgestoßen worden. Dies seien zwar um rund 137.000 Tonnen weniger als noch im Jahr 2005 gewesen, allerdings müsse diese Zahl bis zum Jahr 2030 auf höchstens rund 510.000 Tonnen reduziert werden.

Für de Erweiterung der Fußgängerzone in Bregenz gab es im vergangenen Jahr den VCÖ-Mobilitätspreis. <span class="copyright">Vol.at</span>
Für de Erweiterung der Fußgängerzone in Bregenz gab es im vergangenen Jahr den VCÖ-Mobilitätspreis. Vol.at

Durch neue Trends werde die Moblität jedoch klimaverträglicher, meinte der VCÖ-Experte. So gebe es etwa eine Tendenz dazu, Dinge zu nutzen anstatt sie zu besitzen – beispielsweise beim Car-Sharing. Genauso sei es durch die Digitalisierung einfacher geworden, Verkehrsmittel miteinander zu verknüpfen und sogar online Tickets zu lösen. Nicht zuletzt habe auch die Pandemie dazu beigetragen, dass Gehen und Radfahren als gesündeste Form der Mobilität an Bedeutung gewonnen hätten.

Barrierefrei

Erwin Nagele hob die Rolle der ÖBB im Bereich der klimafreundlichen Mobilität hervor. Vorarlberg sei gerade im Bereich der barrierefreien Bahnhöfe und Haltestellen mit guten Anbindungen an das regionale Öffi-Angebot ein Vorreiter. Gemeinsam mit dem Land und den betreffenden Gemeinden hätten die ÖBB bereits zahlreiche Projekte in diesem Bereich umgesetzt.

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