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In einem Bezirk deutlich mehr Drogenfunde

20.03.2023 • 14:20 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
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Nach der Pandemie ist die Zahl der Drogendelikte wieder gestiegen, ein Vorarlberger Bezirk sticht besonders heraus.

Die Zahl der Drogendelikte stieg 2022 in Vorarlberg um insgesamt 10,6 Prozent, das ist der österreichweit höchste Wert. Die Entwicklung ist auch auf einen erneuten Anstieg der Drogenkriminalität nach den pandemiebedingten Lockdowns 2021 zurückzuführen, allerdings steig die Drogenkriminalität bundesweit um nur 0,3 Prozent. Vor allem der Drogenbesitz und -anbau zum Eigenkonsum nahm in Vorarlberg deutlich zu – in einem Bezirk um ganze 26 Prozent.

Unterschiedliche Steigerungen

Während die Anzeigen nach dem Suchtmittelgesetz (SMG) in den Bezirken Bregenz, Bludenz und Dornbirn anstiegen, blieb Feldkirch der einzige Bezirk mit sinkenden Zahlen. Aber auch hier wurde vor allem ein Delikt vermehrt angezeigt: Wer Drogen anbaut, besitzt, erzeugt, befördert, einführt, ausführt oder sich verschafft ist mit bis zu sechs Monaten Haft zu bestrafen, wenn er die Straftat ausschließlich zum persönlichen Gebrauch begeht. Die Drogendelikte zum Eigenkonsum (§27 Abs 2 SMG) gingen auch im Bezirk Feldkirch um 29,6 Prozent nach oben, von 199 Anzeigen im Jahr 2021 auf 258 im Jahr 2022. Das hat eine parlamentarische Anfragebeantwortung von Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) an den Abgeordneten Hannes Amesbauer (FPÖ) ergeben.

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Betrachtet man die Drogenkriminalität insgesamt, löste der Bezirk Dornbirn aber den Bezirk Feldkirch an der Spitze ab. Das liegt vor allem daran, dass klassische Dealer vermehrt dort angezeigt wurden. In Feldkirch gingen die Anzeigen gegen Dealer (§ 27 Abs 1 SMG) um 28,9 Prozent zurück, während sie in Dornbirn um 15,4 Prozent anstiegen. Insgesamt lag der Bezirk Dornbirn mit einem Plus von 25,9 Prozent bei der Drogenkriminalität deutlich über dem Landesschnitt (10,6 Prozent).

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Vorarlbergweit stiegen bei der Drogenkriminalität die Anzeigen auf Bahnhöfen von 49 Fällen auf 94 Fälle und damit um 91,8 Prozent. Auch in Gastronomiebetrieben gab es 24 Anzeigen, im Jahr 2021 waren es noch 15 gewesen. An öffentlichen Orten und auf Straßen gab es einen Anstieg um 23,6 Prozent auf 743 Fälle – hierzu zählen auch Drogenfunde im Rahmen von Verkehrskontrollen. Praktisch gleich blieb hingegen die Drogenkriminalität in Wohnungen und Privathäusern.

In Absoluten Zahlen führt Dornbirn mit 593 Anzeigen vor Feldkirch (477), Bregenz (465) und Bludenz (246).

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Anzeigenanstieg bei Fremden

Von der Zunahme der Anzeigen wegen Drogendelikten waren in Vorarlberg alle Altersgruppen betroffen, ab stärksten jedoch die Über-40-Jähringen, bei denen es um 16,5 Prozent mehr Anzeigen gab.

Rückgänge gab es bei den Anzeigen gegen Frauen (von 237 auf 226), Anstiege dementsprechend bei den Männern (von 1310 auf 1482). Ein deutliches Plus gab es auch bei den Drogenermittlungen gegen Fremde. Während die Anzeigen gegen Österreicher in Vorarlberg um 6,4 Prozent von 1095 auf 1165 stiegen, gab es bei nicht österreichischen Staatsbürgern einen Anstieg um 20,1 Prozent auf 543 Fälle.

Auf die Gruppe der Asylwerber entfielen in Vorarlberg 1,9 Prozent aller anzeigen wegen Suchtmittelkriminalität. So gab es gegen diese Personengruppe 2022 insgesamt 33 Anzeigen, zwei weniger als noch im Jahr 2021. Hingegen wurden im Vorjahr insgesamt 49 Touristen angezeigt, 14 mehr als im Jahr davor. Die größte Gruppe der wegen Drogendelikten angezeigten Fremden sind jene, die in Österreich erwerbstätig sind, mit 201 Anzeigen und einer Zunahme um 24,1 Prozent. Die meisten Anzeigen gegen Fremde setzte es 2022 gegen Deutsche (98), Türken (64), Schweizer (41) und Serben (29) gefolgt von den Afghanen mit 27. Einen Rückgang gab es bei afghanischen Tatverdächtigen von 38 auf 27 Anzeigen.

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