Der Feind in meinem Bukett

Was die Narzisse mit der mythologischen Figur Narziss verbindet.
Der Dichter Ovid hat uns die Geschichte des Narkissos hinterlassen, der, von seiner eigenen Schönheit geblendet, am Rand eines Baches starb, während er sein Spiegelbild betrachtete. Von der mythologischen Figur leitet sich nicht nur die bekannte Persönlichkeitsstörung ab, sondern auch der Name jener Blume, die Ovid am Ende seines Gedichts erwähnt. Als man den Leichnam des Narziss suchte, blühte an der Stelle nur „ein gelbliches Blümlein“.
Die Narzisse gehört zu den beliebtesten Frühlingsblühern. Ihr Sortenreichtum umfasst Zehntausende Varianten. Sie keimt bei richtiger Temperatur schnell und blüht je nach Sorte gelb, orange oder weiß. Als Schnittblume für Frühlingssträuße eignet sich die Narzisse allerdings nur bedingt. Der Schleim, den sie absondert, enhält Alkaloide, die andere Blumen rasch welken lassen. Der Saft, der sie in der Natur davor bewahrt, angeknabbert zu werden, kann auch Hautreizungen auslösen. Auch die Zwiebel ist giftig – was, gepaart mit der Schönheit der Blüte, nicht nur zufällig eine passende Allegorie auf Narziss und sein Schicksal sein dürfte.
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