Allgemein

In der Kapfschlucht stehen nun 80 Sprengungen an

29.03.2023 • 18:16 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Hochwasserschutz: In der Kapfschlucht müssen 15.000 Kubikmeter Fels abgetragen werden.<span class="copyright">Jörg Stadler</span>
Hochwasserschutz: In der Kapfschlucht müssen 15.000 Kubikmeter Fels abgetragen werden.Jörg Stadler

Gestern fand die erste Probesprengung statt. Ab nächster Woche wird dann zweimal täglich in der Kapfschlucht gesprengt.

Seit dem offiziellen Baustart des großen Hochwasserschutzprojektes in der Feldkircher Kapfschlucht treiben die schweren Bagger ihre hydraulischen Hämmer in das Felsgestein. Die spektakuläre Baustelle im Nadelöhr zwischen Ardetzen- und Blasenberg zieht immer wieder Schaulustige an, für die neben der noblen Behelfsbrücke eigens eine Aussichtsplattform errichtet wurde. Insgesamt müssen 15.000 Kubikmeter Fels abgetragen werden, bergmännisch und abschnittsweise von oben nach unten. Am gestrigen Mittwoch wurden am Fuß des Ardetzenbergs Probesprengungen für notwendige geologische Messungen durchgeführt. „Weil dafür geringere Sprengladungen eingesetzt werden, sind auch die Erschütterungen etwas weniger wahrnehmbar als bei den Hauptsprengungen“, erklärt Projektleiter Wolfgang Errath, Geschäftsführer des Wasserverbands Ill-Walgau.

Hauptsprengungen

Die Hauptsprengungen beginnen nächste Woche. Gesprengt wird laut Errath insgesamt rund 80 mal, voraussichtlich jeweils zweimal pro Woche. „Die Sprengarbeiten finden nur an Wochentagen zwischen 9 und 16 Uhr statt.“ Der Projektleiter betont zudem, dass die Intensität der Sprengungen nicht mit jenen vom Stadttunnel vergleichbar sei: „Aufgrund von Faktoren wie Sprengverfahren, Sprengstoffauswahl, Ladung und Geologie sind die Erschütterungen in diesem Fall weniger ausgeprägt.“ Die Kosten des gesamten Projekts sind mit 24 Millionen Euro veranschlagt. Ins Gewicht fallen dabei vor allem zwei Brücken, die abgerissen und neu errichtet werden müssen, sowie ein Galeriebauwerk für den Busverkehr. Bund und Land Vorarl­berg übernehmen jeweils 39,9 Prozent der Kosten. Den Rest tragen die Mitglieder des Wasserverbands Ill-Walgau (zwölf Gemeinden, Land, Asfinag, die ÖBB und vier Kraftwerksbetreiber). ­Darüber hinaus werden noch Kosten für Straßenanschlüsse anfallen.

Der erste Bauabschnitt (Ill Aufweitung und Neubau Heilig-Kreuz-Brücke) soll Ende 2025 fertiggestellt sein, der Neubau der Montfortbrücke bis Ende 2026.