Baustellen-Wahnsinn auf der A14: Das ist der Grund

Auf der A14 ist besonders zu Berufsverkehrszeiten aufgrund von Baustellen mit „Stop and Go“ zu rechnen. Welche Baumaßahmen derzeit im Land durchgeführt werden.
Wer auf Vorarlbergs Autobahnen unterwegs ist, muss in der letzten Zeit etwas mehr Geduld mitbringen als sonst. Zahlreiche Baustellen auf der A 14 zwischen Bludenz und Bregenz sorgen für Verkehrsbehinderungen. Wer beispielsweise vom Montafon in Richtung Deutschland fährt, muss vier Baustellen passieren. Aber was wird eigentlich wo gebaut?
Christian Hartmann, Projektleiter der Baustellen auf der A14 von der Asfinag, sprach mit der NEUE am Sonntag über die neu begonnenen und die anstehenden Baumaßnahmen sowie über jene, die bereits seit einiger Zeit laufen.
Baumaßnahmen Walgau

Von Tirol kommend ist die erste augenscheinliche Baumaßnahme die Anschlussstelle Bludenz/Montafon. Mit rund 54 Millionen Euro Gesamtkosten ist es die teuerste Baustelle der kommenden Jahre. „Im Prinzip wird hier eine zusätzliche Spur für die Abfahrt dazugelegt“, erklärt der Asfinag-Projektleiter. Im Herbst 2021 begannen dort die Baumaßnahmen, im Frühjahr 2022 folgte eine Behelfsbrücke bei der Ausfahrtsspur. Parallel wurde dann die eigentliche Brücke neu errichtet. Seit dem Winter ist die neue Brücke in Betrieb und die Bauarbeiten liegen in den finalen Zügen. Ende 2023 soll die Anschlussstelle komplett saniert sein.
Weitere 15 Millionen Euro kostet die derzeitige Sanierung dreier Brücken im Walgau. Begonnen haben die Baumaßnahmen auf Höhe Nenzing am 6. März. Die Illbrücke soll bis Jahresende fertig gestellt sein und damit die Baustelle aufheben. Da es sich bei der A 14 um eine Autobahn handelt, die in den 1970er-Jahren gebaut wurde, ist nun Handeln angesagt: „Diese ganzen Bauwerke und Fahrbahnbeläge sind eben schon bald 50 Jahre alt oder älter. Dementsprechend sind hier immer wieder Instandsetzungen nötig.“ So auch am bereits als Baustelle eingerichteten Fahrbahnabschnitt zwischen Nenzing und Nüziders. Ab dem 8. Mai wird dort die Baustelle um weitere knapp 1,5 Kilometer erweitert. Die Belagsanierungen sollen dort bis November abgeschlossen sein – ein weiteres 14 Millionen Euro schweres Projekt.

Anschlussstelle Dornbirn West
Insbesondere rund um Dornbirn haben Autofahrer mit einer großen Baustelle zu kämpfen und müssen auf dem Weg zur Arbeit einiges über sich ergehen lassen. Der Grund für die lange Baustrecke sind sechs Brückensanierungen sowie die Erneuerung der Auffahrtsrampen Dornbirn-West. Auch der gesamte Fahrbahnbelag wird hier in Stand gesetzt und im Zuge dessen erhält die A 14 auf dem gesamten Abschnitt eine neue Entwässerung mitsamt Aushub und Kanalverlegung.
„Durch die Erneuerung der Entwässerung ist die Baustelle entsprechend umfangreich“, erklärt Hartmann gegenüber der NEUE. Diese Arbeiten sollen bis Ende des Jahres vollendet werden. Im nächsten Jahr folgt dann die zweite Phase der Instandsetzung – Kosten für das gesamte Projekt: 25 Millionen Euro. Zur Zeit treffen Lenker dort auf eine sogenannte Zwei-zu-zwei-Regelung, was bedeutet, dass der Verkehr auf beiden Seiten zweispurig über den Pannenstreifen geleitet wird. Gleichzeitig wird auf den beiden linken Fahrbahnen gearbeitet.
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Ende Juni wird sich diese Regelung auf eine drei-zu-eins Verkehrslenkung ändern. Zunächst beginnen die Bauarbeiten in Richtung Deutschland, sodass diese Fahrtrichtung lediglich einspurig befahrbar sein wird. Die Maßnahme dauert in etwa sechs bis acht Wochen. Nachdem die Sanierungen in die eine Richtung beendet sind, werden sie auf der gegenüberliegenden Seite in Fahrtrichtung Tirol auf selbige Weise fortgeführt. Außerdem wird zu diesem Zeitpunkt die jeweilige Ausfahrt gesperrt und die Fahrzeuge über Dornbirn-Süd beziehungsweise Hohenems umgeleitet. Der Grund für die circa 14-wöchigen Arbeiten ist die Instandsetzung der Brücke, die über die L 204 auf Höhe der Anschlussstelle nach Lustenau führt.
Parkplatz Dornbirn-Nord
ereits seit einiger Zeit fällt aufmerksamen Fahrern die Sperrung des Parkplatzes Dornbirn-Nord und die Anschüttung von Erdreich auf. „Ab Juli wird der Parkplatz komplett neu gebaut und die Vollausschüttung wandert auf die Gegenfahrseite“, so Hartmann. Auch dort soll ein Neubau her. Wenn alles nach Plan laufe, könne der Parkplatz in Fahrtrichtung Deutschland ab Jahresende wieder genutzt werden. Bei der Sanierung in Fahrtrichtung Innsbruck dauere die Arbeitszeit entsprechend länger.

Baustelle Schlins – Sateins
Die Baustelle, die sich auf Autobahnkilometer 11 bis 20 befindet, wird nicht von der Asfinag, sondern dem Wasserverband Ill-Walgau geleitet. In diesem Bereich gilt die Maßnahme dem Hochwasserschutz der Region. „Leider hat sich dieses Projekt immer wieder und über mehrere Jahre schon verzögert“, heißt es seitens des Wasserverbands.
Ab April wird die Baustelle pausieren, da nur zu Niederwasserperioden gearbeitet werden kann. Die Asfinag hat in diesem Bereich die Autobahn gesichert und die Höchstgeschwindigkeit auf 100 und 80 Stundenkilometer reduziert, da sich dort eine Baustellenausfahrt befindet. Es handelt sich um eine reine Sicherheitsmaßnahme. Das Projekt wird zu einem Drittel vom Wasserverband selbst finanziert, weitere 33 Prozent übernehmen jeweils Bund und Land.
Sperre des Arlbergtunnels ab 24. April

Neben den derzeit laufenden Baustellen folgt ab Montag, dem 24. April, die beidseitige Sperrung des Arlbergtunnels für sechs Monate. Während dieser Zeit werden Autofahrer über den Arlbergpass umgeleitet. Laut dem Deutschen Automobilclub ADAC beträgt der Zeitverlust durch diese Umfahrung je nach Verkehrsaufkommen rund 30 Minuten. Die eigentlich geltende Begrenzung für Gespanne mit Anhängern von über 750 Kilogramm wird von Montag bis Freitag aufgehoben, damit auch Wohnwagen die Umfahrung passieren können. Lkw dürfen die Umleitungsstrecke über den Arlbergpass nur dann befahren, wenn ihre Ziele in der näheren Umgebung liegen.
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