Female Future Festival: So viele Besucher wie nie zuvor erwartet

Beim fünften Female Future Festival haben die Gründerinnen ihre Vision erreicht: Am Donnerstag wurde die 1000er-Marke bei den Ticketkäufen geknackt.
Am Donnerstag stießen die zwei Female-Future-Festival-Gründerinnen Verena Eugster und Patricia Zupan-Eugster in ihrem Büro bereits mit einem Glas Sekt an. Für die zwei Schwestern gab es nämlich einen lang ersehnten Grund zu feiern.
Ihre große Vision von über 1000 Besuchern beim Festival im Bregenzer Festspielhaus werden sie bei der Austragung am 20. April zum ersten Mal erreichen, erzählen die zwei begeistert. Im ersten Moment habe es Jubel und Geschrei vor Begeisterung im Zoom-Call gegeben, erinnern sie sich an den Moment zurück. „Es war schon beim ersten Female Future Festival das große Ziel, so viele Frauen dabei zu haben“, erklärt Verena Eugster, warum sie sich derart freut.

Female Future Fstival
Level Up! Arbeitswelt der Zukunft
Wann: Am Donnerstag, den 20. April 2023, Einlass ab 8 Uhr, Programm 9 bis 17 Uhr, Afterparty 17 bis 19 Uhr
Wo: Festspielhaus Bregenz
Kinderbetreuung: 08.30 – 17.30 Uhr
Vortragende: unter anderem Designerin Marina Hoermanseder, Unternehmerin Sara Nuru, Ex-Profiboxerin Rola El-Halabi
Wenn dermaßen viele Gäste zu einer solchen Veranstaltung hingehen, könnte man nicht mehr sagen, es sei ein Randthema, ergänzt sie. Diese Plattform sei notwendig für eine Veränderung in der Gesellschaft. 2019 hatten sie zum ersten Mal das Festival am Bodensee veranstaltet. Zu Beginn waren es noch 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Mittlerweile gibt es das Event auch in großen Städten wie Zürich, Wien und München.
„Ich entwickle Feuer, wenn mir jemand sagt, es funktioniert etwas nicht.“
Verena Eugster, Mitgründerin

Aus der Blase ausbrechen
Die Veranstaltung dreht sich um das Thema Arbeit in der Zukunft und gibt Frauen durch Vorträge, aber auch Workshops und interaktive Programmpunkte die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen. Networking sehen die Schwestern als wichtig für die Karriere an, da dies einen motiviert, den nächsten Schritt zu machen. „Jeder Kontakt kann dich persönlich weiterbringen, sonst bleibt man in der eigenen Bubble“, so Verena Eugster. „Setz dich in einen Vortrag oder Workshop mit einem Thema, bei dem du denkst, es sei nicht wichtig für dich. Da lernst du am meisten.“ Durch das Festival soll positive Aufbruch- und Chancenstimmung in den Teilnehmern erweckt werden. Die Veranstalterinnen wollen jedoch keinesfalls, dass das Festival als Veranstaltung für Persönlichkeitsentwicklung oder Verwirklichung von Träumen abgestempelt wird. Das Festival dreht sich vor allem um den beruflichen und wirtschaftlichen Kontext, betonen die zwei.
„Die Opferhaltung geht mir auf die Nerven. Es geht um das Vorwärtsgehen und ob es Chancen gibt.“
Patricia Zupan-Eugster, Mitgründerin

Sie selbst sind auch Unternehmerinnen. Die beiden hatten zur Feier zwar mit Sekt angestoßen. „Wir sind die einzige Agentur, bei der das Bier schlecht wird“, meinen sie lachend. Doch das ist eines der wenigen Klischees, die die zwei Langeneggerinnen zu erfüllen scheinen. Anstatt sich mit konservativem Denken oder alten Rollenbildern zufrieden zu geben, hatten sie selbst Mut für eine berufliche Karriere und die Gründung des Festivals. Genau diese Zuversicht wollen sie jetzt an andere Frauen weitergeben. Ihren Mut führt Patricia Zupan-Eugster auf die bedingungslose Liebe in der Familie zurück, wo sie das Gefühl bekommen haben, es gäbe nichts zu verlieren. Verena Eugster beschreibt ihren Motivator so: „Ich wollte immer schon etwas bewirken. Mut geben mir die Leute, die sagen, das ist nicht relevant. Ich entwickle Feuer, wenn mir jemand sagt, es funktioniert etwas nicht.“

Ziel Future Festival
Im ersten Jahr seien sie nämlich noch für das „süße Festival für Frauen“ belächelt worden, blickt sie zurück. Jetzt könne niemand mehr das Festival derart benennen, ergänzt die 36-Jährige. Doch darauf ruhen sich die zwei Schwestern keineswegs aus. Das nächste Ziel haben sie auch schon im Kopf: dass die Veranstaltung in wenigen Jahren nur noch Future Festival heißt. Sie wollen, dass sich aus dem Festival, das speziell Frauen thematisiert, Normalität entwickelt. Es soll kein Festival mehr für Frauen notwenig sein. „Die Wirtschaft soll bunter werden. Bisher bestand sie großteils aus lauter schwarzen Anzügen“, so Patricia Zupan-Eugster.
Am Donnerstag sind Frauen und Männer zu Gast. Es zeigen Vorbilder, dass berufliche Weiterentwicklung möglich ist. Darunter sind dieses Mal etwa Model und Unternehmerin Sara Nuru. „Sie wollte nicht nur schön sein, doch in der Welt etwas bewirken“, beschreibt Verena Eugster. Generell dreht es sich um ein breites Themenspektrum. „Wir spüren immer rein, welche Themen für die Gesellschaft relevant sind“, sagt sie.
Dabei setzten die zwei auf Positivität anstatt auf das Hinweisen auf Ungleichheit. „Die Opferhaltung geht mir auf die Nerven. Es geht um das Vorwärtsgehen und ob es Chancen gibt“, erklärt Patricia Zupan-Eugster. Es solle vielmehr zum nächsten Schritt motivieren.
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