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“1. Fürwehrtag”: In der Erlebniswelt Wissen weitergeben

29.04.2023 • 20:00 Uhr / 8 Minuten Lesezeit
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Zum „1. Fürwehrtag“ laden die Verantwortlichen der Feuerwehr Hohenems am kommenden Sonntag (7. Mai).

Ganz im Zeichen der Feuerwehr steht am kommenden Sonntag die Grafenstadt Hohenems. Denn die Feuerwehr Hohenems lädt zum „1. Fürwehrtag“ rund um das Feuerwehrhaus ein.

„Zuerst informieren und dann profitieren“ lautet das Motto der Veranstaltung, erzählt der Hohenemser Feuerwehrkommandant Mathias Österle. Der Bevölkerung soll einerseits das Feuerwehrwesen nähergebracht werden, andererseits sollen die Bürgerinnen und Bürger mit nützlichen Tipps im Gepäck nach Hause gehen, wie sie sich vor bestimmten Gefahren schützen können. Drei Schwerpunkte gibt es beim „Fürwehrtag“: Hochwasser- und Brandschutz sowie Blackout. Am Vormittag und Nachmittag gibt es jeweils eigene Programmpunkte und Vorführungen dazu, bei denen nicht nur Wissen und Informationen vermittelt, sondern auch praktische Tipps gezeigt werden, um beispielsweise sein eigenes Haus mit einfachen Mitteln vor Schaden durch Starkregen oder Hochwasser zu schützen.

Prioritäten

„Bei großen Schadensereignissen kann es sein, dass die Feuerwehr 50, 60 oder noch mehr Einsatzstellen hat“, erläutert der Kommandant. Die Kapazitäten der Einsatzkräfte sind jedoch naturgemäß begrenzt – sowohl im Bezug auf die Zahl der verfügbaren freiwilligen Helfer als auch im Bezug auf die zur Verfügung stehenden technischen Gerätschaften wie etwa Pumpen. Bei vielen gleichzeitigen Einsätzen müssen daher Prioritäten gesetzt werden. An oberster Stelle steht dabei natürlich der Schutz von Menschenleben. Doch auch in anderen Fällen wird je nach Dringlichkeit vorgegangen. Eine meterhoch vollgelaufene Tiefgarage hat meist eine höhere Priorität als ein Garten, der ein paar Zentimeter unter Wasser steht. Die Veranstaltung soll auch dazu beitragen, das Verständnis in der Bevölkerung für die Abläufe bei derartigen Großschadenslagen und die Kapazitäten der Feuerwehr zu erhöhen.

Bei Hochwasser kann es für die Feuerwehr bis zu 60 Einsätze gleichzeitig geben. <span class="copyright">Feuerwehr Hohenems</span>
Bei Hochwasser kann es für die Feuerwehr bis zu 60 Einsätze gleichzeitig geben. Feuerwehr Hohenems

Zugleich wissen die Feuerwehrleute aus eigener Erfahrung, dass Schäden in vielen Fällen mit nur wenigen Handgriffen oder kleinen Präventionsmaßnahmen verhindert werden können. „Oft würden dafür schon einige Holzbretter oder ein paar Sandsäcke ausreichen“, erklärt Österle. Und auch dieses Wissen soll beim „Fürwehrtag“ vermittelt werden. So wird gezeigt, wie etwa Sandsäcke richtig verwendet werden. Oder es wird auf mögliche Schwachstellen aufmerksam gemacht, die es am eigenen Haus geben könnte wie beispielsweise undichte Kellerfenster.

Informationen

Doch nicht nur um die Gefahren durch Hochwasser geht es bei der Veranstaltung. Natürlich gilt ein Schwerpunkt auch der ureigensten Aufgabe der Feuerwehr – der Bekämpfung von Bränden. In diesem Themenbereich gibt es ebenfalls zahlreiche Informationen für die Bevölkerung. So wird beispielsweise allerlei Wissenswertes über Rauchwarnmelder vermittelt – von der Installation bis hin zur richtigen Wartung. Denn es sei auch schon vorgekommen, dass jemand bei der Feuerwehr angerufen habe, weil sein Rauchwarnmelder gepiepst habe, weil die Batterie gewechselt werden musste, berichtet Österle.

Bürgermeister Dieter Egger, Feuerwehrkommandant Mathias Österle und der Emser Sicherheitsbeauftragte Christian Klien (von links) haben im April über die Blackout-Vorsorgen in Hohenems informiert. <span class="copyright">Stadt Hohenems</span>
Bürgermeister Dieter Egger, Feuerwehrkommandant Mathias Österle und der Emser Sicherheitsbeauftragte Christian Klien (von links) haben im April über die Blackout-Vorsorgen in Hohenems informiert. Stadt Hohenems

Die Besucher des „Fürwehrtag“ dürfen aber auch selbst Hand anlegen. So gibt es einen eigenen Programmpunkt, bei dem der richtige Umgang mit Handfeuerlöscher gezeigt wird. Wer möchte, kann das Gehörte und Gesehene gleich selbst in der Praxis ausprobieren. Ebenso wird vorgeführt, wie eine Löschdecke verwendet wird, oder welche Auswirkungen es hat, wenn man versucht einen Fettbrand mit Wasser zu löschen.

Programm

10 Uhr: Beginn Fürwehrtag

10.30 Uhr: Einfache Selbstschutzmaßnahmen bei Hochwasser

11 Uhr: Blackout-Info Stadt Hohenems

11.30 Uhr: Handhabung tragbare Feuerlöscher

12 Uhr: Mittagspause

13 Uhr: Einfache Selbstschutzmaßnahmen bei Hochwasser

13.30 Uhr: Handhabung tragbare Feuerlöscher

14 Uhr: Blackout-Info Stadt Hohenems

15 Uhr: Verlosung Schätzspiel und Fürwehr­tagrallye

16 Uhr: Programmende

www.feuerwehr-hohenems.at

Nicht zuletzt geht es am „Fürwehrtag“ auch um eine Frage, die in jüngster Zeit deutlich an Bedeutung gewonnen hat: Blackout. In der Grafenstadt wurde diesbezüglich viel getan. So wurden seitens der Kommune Maßnahmen getroffen, um für einen längeren Ausfall der Stromversorgung gerüstet zu sein. Zudem wurden entsprechende Notfallpläne erarbeitet.

Broschüre

Für die Bevölkerung wurde eine eigene Sicherheitsbroschüre erstellt. In dieser sind Tipps enthalten, wie sich jeder auf einen möglichen Blackout vorbereiten kann. Genauso gibt es darin aber auch Informationen zu anderen sicherheitsrelevanten Themen wie etwa verschiedene Notrufnummern, Sirenensignale oder auch Hinweise dazu, was nach einem Brand zu tun ist. „In der Broschüre sind alle wichtigen Informationen sehr gut zusammengefasst. Jeder sollte diese zuhause haben“, meint der Feuerwehrkommandant. Beim „Fürwehrtag“ wird zudem eine Notruf-Meldestelle aufgebaut, wie diese bei einem Blackout zum Einsatz kommen. Die Besucher sollen sehen, wie die Anlaufstellen aussehen und welchen Zweck diese erfüllen. Fünf der Meldestellen soll es im Ernstfall im Stadtgebiet von Hohenems geben. Dort können einerseits Notfälle gemeldet werden, andererseits sollen die Einrichtungen als Informationsdrehscheibe fungieren.

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Neben den drei Themenschwerpunkten mit eigenen Programmpunkten am Vor- und Nachmittag kommt beim „Fürwehrtag“ aber auch das Gesellige nicht zu kurz. So gibt es natürlich Bewirtung sowie ein Unterhaltungsprogramm für die Kleinsten mit Kinderschminken, Kistenklettern und einem XXL-Sandkasten. In einem Löschsimulator können sich Interessierte jeglichen Alters selbst als Feuerwehrleute versuchen. Dazu kommen noch die „Fürwehrtagrallye“ und ein Schätzspiel. Bei beiden werden am Nachmittag jeweils drei Hauptpreise verlost. Die „Fürwehrtagrallye“ richtet sich an Kinder. An insgesamt sieben Stationen müssen die Teilnehmer unterschiedlichste Fragen beantworten. Wer alle Stationen absolviert hat, erhält als Dankeschön einen kleinen Preis und nimmt automatisch an der Verlosung der Hauptpreise teil.

Wohlfühlen

Oberstes Ziel der Hohenemser Feuerwehrleute ist es, dass die Besucherinnen und Besucher sich beim Besuch im und rund um das Feuerwehrhaus wohlfühlen. Umso besser ist es, wenn sie sich dabei auch noch das Wissen aneignen, um das eigene Heim mit einfachen Mitteln vor Schäden durch Hochwasser oder Brand zu schützen. Für die Florianijünger ist die Veranstaltung natürlich auch eine Möglichkeit, Werbung in eigener Sache zu machen. Vielleicht finden sich ja neue Freiwillige, die sich entweder als aktive Mitglieder oder in der Feuerwehrjugend engagieren möchten.

Auch die richtige Handhabung eines Feuerlöschers wird vermittelt. <span class="copyright">Feuerwehr Hohenems</span>
Auch die richtige Handhabung eines Feuerlöschers wird vermittelt. Feuerwehr Hohenems

Auch ein Einblick in die Arbeit der Florianijünger soll gegeben werden. Das Format der Veranstaltung wurde bewusst so gewählt, dass Interessierte „ein Gefühl dafür bekommen können“, was die Tätigkeit bei der Feuerwehr bedeutet. Sie sollen selbst einen Spreizer oder eine Rettungsschere halten, um zu spüren, wie schwer die Gerätschaften sind, mit denen bei Verkehrsunfällen eingeklemmte Personen aus Fahrzeugen befreit werden. Der Besucher soll sich wie in einer Erlebniswelt fühlen, erläutert Österle. Wenn es nach ihm und den Mitgliedern der Feuerwehr Hohenems geht, wird der kommende Sonntag nicht der einzige „Fürwehrtag“ bleiben. „Wir würden uns freuen, wenn die Leute uns bald schon fragen, wann es denn wieder einmal einen ‚Fürwehrtag‘ gibt, weil ihnen der erste so gut gefallen hat“, sagt der Kommandant.

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