Woher der Salat
seinen Namen hat

Warum der Name vor allem Programm ist und was man beim Setzen und Gießen beachten muss.
Man baut Texte dramaturgisch ja eher so auf, dass eine eingangs gestellte Frage erst zum Schluss beantwortet wird. Nachdem es über Salate viel Interessantes zu erzählen gibt, verrate ich Ihnen das Namensgeheimnis ausnahmsweise gleich zu Beginn: Der Salat hat seinen Namen aus dem Italienischen – „insalata“ heißt nichts anderes als „eingesalzen“, womit schon klar ist, wie die Pflanze zu genießen ist.
Die wenigsten essen Gartensalat ohne Essig und Öl oder außerhalb eines Sandwiches, sein Eigengeschmack ist bekanntermaßen überschaubar. Die „Wiener Zeitung“ berichtete 1851 von den Essensgewohnheiten der Franzosen: „In Paris und in ganz Frankreich erhält jeder Käufer mit der Salatpflanze verschiedene kleingehackte Kräuter. Diese Mischung besteht aus Pimpernelle, Kerbel, Schnittlauch, Kresse, Zwiebeln, Petersilie, Charlotten u.s.w. Die Gemüsehändler geben, ohne Anfrage, diese Mischung sorgfältig verpackt, sie wird die Fourniture genannt. Salat ohne Fourniture würde der Koch dem Verkäufer an den Kopf werfen, weil Gras nur die Hunde fressen.“

Tatsächlich erfüllt der Salat in der menschlichen Verdauung eine ähnliche Funktion wie das Gras bei Hunden und Katzen. Schon die Ägypter pflanzten den Salat vor fast 5000 Jahren an. Er unterstützt die Verdauung vor allem von fleischlastigen Speisen. In Kriegszeiten, als weder Essig noch Öl zu haben waren, wurde er trotz des niedrigen Nährwertes gedünstet.
Salat-Verwandtschaften
Wie die Namensherkunft nahelegt, geht es beim Salat eher um die Art des Verzehrs als um die botanische Verwandtschaft. Häuptelsalat und Endiviensalat gehören beispielsweise nicht zur selben Gattung. Ersterer ist ein Lattich – eine Gattung, zu der auch Giftpflanzen zählen, nicht aber der Huflattich –, zweiterer ist mit der gemeinen Wegwarte eng verwandt. Endiviensalat blüht, wenn man es je so weit kommen lässt, daher auch blau. Der Vogerl- oder Nüsslesalat wiederum gehört zur Familie der Baldriangewächse. Der Gartensalat (Lactuca sativa), zu dem etwa Häuptel- und Römersalat zählen, hat also viele kulinarische Partner, die ihm genetisch nicht sonderlich nahestehen.

Der Gartensalat hat einige Ansprüche an seine Pflege: Durch zu starke Bewässerung wird er gelb, was seiner Herkunft als Steppenpflanze geschuldet ist. Der moderne Gartensalat wurde vom Stachellattich abgezüchtet, einem auch in unseren Breiten vorkommenden, mäßig sehenswerten Unkraut. Die Häuptelsalatpflanzen sollten im nötigen Abstand von 30 Zentimetern gesetzt werden, da sie sonst faulen. Sie werden auch lieber von der Seite als von oben gegossen. Weil Salat keine Staunässe verträgt, mag er es sandig – das lässt sich auch bei den gekauften Setzlingen feststellen, die meist in ein Sand-Erde-Gemisch gepflanzt wurden. Gleichzeitig schmeckt die Pflanze aber auch nicht, wenn man sie zu wenig gießt. Die Blätter werden dann dick und ledrig, um sich vor Verdunstung zu schützen.
Salat, besonders Pflücksalat, lässt sich auch auf Balkonen setzen. Hier kann man die Abstände etwas geringer halten, wenn man die Salate zu hartfasrigeren Pflanzen wie verschiedenen Kräutern setzt, an und unter denen sich das Wasser nicht so rasch staut.
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