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Warum der Petersil sich selbst nicht mag

07.05.2023 • 23:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Warum der Petersil sich selbst nicht mag
Was man wo setzt, mag gut überlegt sein.hartinger

Wenn Pflanzen an einem bestimmten Standort nicht wirklich wachsen wollen, kann das viele Ursachen haben, neben Wasser, Sonne und Bodenbeschaffenheit sind die Nachbarn eine davon.

Oft wirkt es wie ein Lotteriespiel: Man pflanzt einen Setzling aus, und obwohl man ihn gießt, die Sonne scheint und die Schnecken sich anderswo vergnügen, kommt das Ding nicht wirklich gut. Das hat allerdings nicht immer mit bloßem Pech zu tun, oft passt der Boden einfach nicht, es gibt unentdeckte Schädlinge und Krankheiten – oder die Pflanze, die vorher an der Stelle wuchs, ist das Probem.

Ein Problem mit dem Vorgänger

Bei den Kräutern ist beispielsweise der Petersil eine Diva. Er verträgt sich weder mit den anderen Doldenblütlern Kümmel und Koriander noch mit Estragon. Außerdem mag er sich auf eine gewisse Weise auch selbst nicht – zumindest was die Fruchtfolge betrifft. An Stellen, an denen im Vorjahr Petersil gepflanzt wurde, sollte man länger keinen neuen mehr aussäen oder setzen. Das gilt im Übrigen auch für andere Doldenblütler wie den Dill.


Auch beim Gemüse sind Fruchtfolgen wichtig. Einerseits zehren die immer selben Sorten am immer selben Standort die Nährstoffe im Boden auf, andererseits gibt es auch hier Selbstunverträglichkeiten. Daher empfiehlt es sich, manche Arten wie Erbsen, die an sich nur wenig Nährstoffe brauchen, im Folgejahr dennoch an anderer Stelle zu setzen.

Petersilie ist sich selbst nicht grün. <span class="copyright">Shutterstock</span>
Petersilie ist sich selbst nicht grün. Shutterstock


Bei Kohlpflanzen, Kürbissen, Kartoffeln oder Gurken, die als sogenannte Starkzehrer viele Nährstoffe benötigen, braucht es die Fruchtfolge aus diesem Grund. An ihrer Stelle kann man im Folgejahr Schwachzehrer wie Hülsenfrüchte, Radieschen oder Salat setzen. Empfehlenswert ist es freilich auch, den Garten im Herbst nach der Ernte umzugraben und zu düngen, um die Nährstoffkarten neu zu mischen.

Zur Nachbarschaft von Nutzpflanzen finden sich in der einschlägigen Fachliteratur und online ausgiebige Listen. Kartoffeln sind in diesem Fall, wie auch andere Nachtschattengewächse, generell heikel. Sie vertragen sich beispielsweise weder mit Gurken und Zwiebeln, noch mit Tomaten und Kohl.

Warum der Petersil sich selbst nicht mag
Salate sind Schwachzehrer. hartinger


Karotten sind hingegen wenig sensibel, sie mögen zwar keinen Randig, dafür aber so ziemlich alle anderen Beetschwestern wie Erbsen, Radieschen, Salate oder Zwiebeln. Auch bei schlechten Nachbarn im Beet macht der Abstand zwischen den Kulturen viel aus, die gegenseitige, negative Beeinflussung kann bei genug Platz, guter Witterung und gutem Boden unmerklich gering ausfallen. Fällt einem aber auf, dass Pflanzen sich an einer bestimmten Stelle nicht gut entwickeln, sollte man Unverträglichkeiten und Bodenbeschaffenheit prüfen.


Viele Starkzehrer wie Tomaten mögen kalkreiche Böden, man kann sie auch entsprechend düngen. Mediterrane Gewächse wie Majoran und Lavendel mögen es kalkig, auch Rosmarin hat ebenso wie Thymian nichts dagegen. Bei Kräutern im Topf reicht der hohe Kalkgehalt des Vorarlberger Leitungswassers beim Gießen aus. Im Freiland kann man zusätzlich kalken.

Kartoffeln sind Starkzehrer. <span class="copyright">Rita Newan</span>
Kartoffeln sind Starkzehrer. Rita Newan


Gurken und Rettich vertragen Kalk hingegen weniger – das gilt auch für Pflanzen, die saure Böden brauchen, wie Rhabarber oder Heidelbeeren. Sie kann man beispielsweise mit Holzspänen düngen. Aber auch Rindenmulch säuert den Boden.

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