Für Krauthobel geht’s zum Bundesheer

Die beliebten Ländle-Rocker von Krauthobel spielen am 17. Mai ein ganz besonderes Konzert mit der Vorarlberger Militärmusik.
Krauthobel und die Militärmusik – das ist eigentlich keine naheliegende Kombination. Aber sie funktioniert! Dass Montafoner Mundart-Rock und ein Blasorchester wunderbar zusammenpassen, demonstriert man am kommenden Mittwoch beim gemeinsamen Konzert im Bregenzer Festspielhaus. Wie kommt so etwas zustande?
Die Idee zum Konzert hatte Vorarlbergs Militärkommandant Brigadier Gunther Hessel – eigentlich, um seinen Musikern nach der Pandemie etwas Gutes zu tun. „Sie haben während Corona viel gearbeitet und kamen nicht wirklich zum Musizieren“, erzählt Hessel. Also habe er sich etwas Besonderes überlegen wollen, um ihnen eine Freude zu machen. Krauthobel kennt der gebürtige Salzburger schon länger – vor etwa 15 oder 20 Jahren hat er sie zum ersten Mal im Fernsehen gesehen. Und zack – die Idee stand. Die Krauthobel-Masterminds Christoph Bitschnau und Jürgen Ganahl waren ebenso rasch für eine gemeinsame Show zu begeistern wie Militärkapellmeister Major Wolfram Öller.
Herkulesaufgabe
Auf Letzteren kam ein gewaltiges Stück Arbeit zu: Für die Krauthobel-Lieder gibt es keine Noten, Ganahl und Bitschnau sind Autodidakten. Die Liveversionen unterscheiden sich wiederum von jenen auf den Alben. „Ich bin zu einer Probe von Krauthobel gefahren, habe alles aufgenommen, die Noten notiert und dann die Orchesterparts geschrieben“, sagt Öller. Die Herkulesaufgabe dauerte von November bis April. Aber: „Grundsätzlich war vom ersten Moment an eine tolle und unkomplizierte Zusammenarbeit da. Krauthobel sind Vollprofis, die haben ihre Lieder richtiggehend im Blut.“
Auch Krauthobel sind voll des Lobes für die Militärmusik: „Das funktioniert richtig gut zusammen, Wolfram Öller hat einen super Job gemacht. Wenn man sich die Notenblätter-Stapel anschaut, weiß man, wie viel Arbeit das ist.“

“Irre gut”
Ob sich die vielen Stunden Orchestrierung gelohnt haben, wussten beide Parts dennoch erst bei der ersten gemeinsamen Probe im April in Bürs. „Da haben wir geschaut, ob das überhaupt zusammengeht“, sagt der Militärkapellmeister. Und siehe da: „Es klingt irre gut“, freut sich Jürgen Ganahl. „Wir haben bei unseren Liedern zwar immer viel Instrumentierung, da gibt’s auch mal Flöten oder Trompeten, aber wenn man die Wucht eines ganzen Orchesters dabei hat, ist das nochmal eine ganz andere Sache.“
46-köpfiges Orchester
Neben den sechs Mitgliedern von Krauthobel wird am Mittwoch ein 46-köpfiges Orchester auf der Bühne stehen. Kann eine Band gegen eine solche „Front“ überhaupt bestehen? „Ach, ich habe einen E-Gitarren-Verstärker und Boxen. Das haben die nicht“, lacht Ganahl, „aber im Ernst: Wir werden von einem tollen Tontechniker unterstützt, der wird das schon richten.“
Ein bisschen nervös sind übrigens beide Seiten: „Da kann schon viel schief gehen“, ist man sich einig, trotzdem sind alle frohen Mutes. Auch, was die Bestuhlung im Festspielhaus angeht: „Die werden nicht lange sitzen!“
Hinsetzen und ausruhen werden sich auch Krauthobel nicht. Nach dem Konzert wird weiter am neuen Album gearbeitet, das 2024 erscheint. Und am 29. Juli 2023 gibt es in Schruns endlich wieder ein Open Air.
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