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Gemüse statt Wildschwein

18.05.2023 • 07:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Asterix und Obelix reisen nach Chinia, um der Kaiserin zu helfen. <span class="copyright">2023 Leonine</span>
Asterix und Obelix reisen nach Chinia, um der Kaiserin zu helfen. 2023 Leonine

Die erste Asterix-Realverfilmung, die nicht auf einem von Albert Uderzo und René Goscinny geschaffenem Comic beruht.

Während in dem kleinen gallischen Dorf von Asterix und Obelix das Leben unverändert seinen Gang nimmt, ereignet sich im weit entfernten China Dramatisches: Die Kaiserin wird von einem verräterischen Prinzen vom Thron gestoßen und ins Gefängnis gesteckt. Um ihre Mutter zu retten und das Land zu befreien, bittet ihre schöne Tochter, die zusammen mit der ergebenen Leibwächterin fliehen konnte, die tapferen Gallier Asterix und Obelix um Hilfe. Gemeinsam brechen sie gen Osten auf. Doch auch Julius Cäsar ist nach China unterwegs. Eine neue Geschichte zu erfinden, ohne das Original-Comicbuch als Grundlage zu haben, ist nicht einfach. Die Drehbuchautoren finden wenn nicht die Brillanz, so doch den Ton von Goscinny und Uderzo wieder. Die Wortspiele und traditionellen Anachronismen der Asterix-Serie kommen ebenso vor wie die Anspielungen auf die zeitgenössische Welt – Feminismus, toxische Männlichkeit und Umwelt. Der Schwachpunkt des Films liegt mehr in der Erzählstruktur. Das Epos wirkt wie eine Aneinanderreihung mehr oder weniger burlesker Szenen. Auf dem Weg nach China zum Beispiel machen Julius Cäsar und seine Armee eine Pause. Eine Tänzerin betritt das Zelt des Kaisers und beschwert sich, dass ihr Rock zu kurz sei. Sie will, dass das Outfit verlängert wird und verlangt, dass über die Stellung der Frau in der römischen Gesellschaft nachgedacht werde, denn es gebe weder Gladiatorinnen noch Senatorinnen. „Willst du auch, dass Rom von einer Frau geführt wird?“, fragt Cäsar lachend. Ende der Szene.

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Asterix als Veganer

Im Vergleich zu den bisherigen Asterix-Realverfilmungen hat Regisseur und Schauspieler Guillaume Canet die Besetzung geändert. Als Obelix wurde Gérard Depardieu durch Gilles Lellouche ersetzt, Vincent Cassel spielt den nonchalanten Kaiser der Römer, der von der weniger überzeugenden Marion Cotillard als hysterische Kleopatra fast in den Wahnsinn getrieben wird. Die Rolle des Asterix, der sich hier als Veganer outet, hat sich Canet vorbehalten. Gleich zu Beginn des Films fängt er an, Obelix, der wie immer Hunger hat, mit seiner ganzheitlich orientierten Lebensauffassung zu nerven: statt Wildschwein Gemüse und Obst. Doping ist für Asterix damit auch vorbei. Er will ohne den berühmten Zaubertrank kämpferisch sein. Seine Stärke muss von innen herauskommen.

Asterix und Obelix im Reich der Mitte <span class="copyright">2023 Leonine</span>
Asterix und Obelix im Reich der Mitte 2023 Leonine

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