Sammlern eine Plattform bieten

Eine besondere Veranstaltungsreihe geht in der Vorarlberger Museumswelt in die dritte Runde.
Vor etwa 40 Jahren hat Kurt Moll damit begonnen, historische Ansichtskarten zu sammeln. Mittlerweile hat er Exemplare aus allen Walgaugemeinden in seiner Sammlung vereint. Den Anstoß dazu hat dem Frastanzer das Briefmarken Sammeln gegeben.

„Bei Ausstellungen wurden dort auch alte Ansichtkarten gezeigt“, erinnert sich Moll. So habe er sich dann entschlossen, nicht nur Briefmarken, sondern eben auch historische Postkarten aus der Region zu sammeln. Am kommenden Samstag (10. Juni) gewährt Moll in der Vorarlberger Museumswelt in Frastanz einen Einblick in seine Sammlung und gibt sein Wissen über die historischen Stücke weiter. „Alte Ansichtskarten aus Frastanz“ lautet der Titel des Referats bei dem der Sammler auch von Gemeindearchivar Thomas Welte unterstützt wird. „Er wird etwas über die Geschichte der Gebäude, die auf den Karten zu sehen sind, erzählen. Denn da kennt er sich besser aus“, erklärt Moll.

Sein Referat hält er im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Sammelobjekte. Fenster in die Vergangenheit“, die vor einiger Zeit auf Anregung von Reinhard Häfele gestartet worden ist. Dieser ist selbst leidenschaftlicher Sammler und Inhaber des Grammophonicums in der Vorarlberger Museumswelt. Mehr als 70 Phonographen und Grammophone sowie Tonträger und Zubehör können dort bestaunt werden. Die Idee hinter der Veranstaltungsreihe ist es, Sammler vor den Vorhang zu holen und ihnen eine Plattform zu bieten, damit sie ihr Fachwissen an Interessierte weitergeben und auch ihre Sammlerstücke präsentieren können.
Referenten gesucht
Die Veranstaltungen gehen jeden zweiten Samstag im Monat um 16 Uhr über die Bühne. „Es gibt ein fixes Format. Zuerst gibt es das Referat, das höchstens 60 Minuten dauern sollte. Danach folgt ein Publikumsgespräch, bei dem Fragen der Besucherinnen und Besucher beantwortet werden“, erläutert Häfele. Die Verantwortlichen der Vorarlberger Museumswelt sind permanent auf der Suche nach Referenten – seien es interessierte Laien oder auch Fachleute (siehe rechts). Wichtig ist nur, dass sie ein historisches Interessens- oder Sammelgebiet haben und dieses anderen näher bringen möchten. Seitens der Museumsverantwortlichen gibt es Hilfestellung, wenn dies gewünscht ist. So kann natürlich die technische Infrastruktur vor Ort für das Referat genutzt werden. „Wir können aber auch bei der Ausarbeitung der Präsentation helfen – etwa bei der Erstellung der Gliederung“, erklärt Häfele.

Sieben Museen unter einem Dach
Insgesamt sieben unterschiedliche Ausstellungen sind in Frastanz in der Vorarlberger Museumswelt zu sehen. Die Themengebiete sind dabei durchaus unterschiedlich. So sind in der „Energiefabrik an der Samina“ auf über 2500 Quadratmetern Ausstellungsfläche das Elektromuseum, das Feuerwehrmuseum, das Rettungsmuseum, das Jagdmuseum, das Fotomuseum, das Grammophonicum und das Tabakmuseum untergebracht. Die Museumswelt fungiert dabei als Dachorganisation der Museen und Museumsvereine.
Die Ausstellungen können jeden Mittwoch und Samstag von 13 bis 17 Uhr besichtigt werden. Besichtigungstermine für Schulen, Vereine und andere Gruppen können aber bei telefonischer Voranmeldung (Tel. 05522/51816) auch für andere Zeiten vereinbart werden. Das Team der Museumswelt besteht ausschließlich aus ehrenamtlich Tätigen.
Sammler und historisch Interessierte, die anderen ihr Themengebiet in der Veranstaltungsreihe „Sammelobjekte. Fenster in die Vergangenheit“ näher bringen möchten, können sich ebenfalls bei den Verantwortlichen der Musuemswelt melden (Tel. 05522/51816 oder office@museumswelt.com).
Keine Unterstützung hat dafür Kurt Moll gebraucht, der bereits dritte Referent in der Veranstaltungsreihe. „Ich habe meinen Vortrag am Pfingstwochenende ausgearbeitet“, sagt er und schmunzelt. Für sein Referat hat er die historischen Ansichten von Frastanz in verschiedene Kategorien unterteilt. So befasst sich ein Teil des Vortrags mit den einzelnen Parzellen der Marktgemeinde. Auch alte Postkarten, welche Gasthäuser im Ort zeigen, werden als eigener Punkt präsentiert.
Gute Rückmeldungen
Für die bisherigen Veranstaltungen in der Reihe habe es gute Rückmeldungen gegeben, berichten Häfele und Moll, die sich beide ehrenamtlich in der Museumswelt engagieren. Ziel der Reihe ist es nicht nur, den Besucherinnen und Besuchern interessante und bislang vielleicht nicht so bekannte Themen zu präsentieren, sondern auch die Bekanntheit des Museums selbst zu steigern. Zu diesem Zweck gibt es vor den Referaten auch immer eine Themenführung durch eine der sieben Einzelausstellungen, die in der Museumswelt untergebracht sind. Am 10. Juni gibt es daher um 14 Uhr eine Themenführung im Jagdmuseum.