Die vielen Seiten des Lavendels

Der Lavendel ist eine beliebte Gartenpflanze. Aufwand verursacht vor allem das Zurückschneiden.
Lavendel riecht gut, dieser Tatsache verdankt er auch seinen Namen, der von „lavare“, dem lateinischen Wort für „waschen“ kommt. Auch die Lavur, die innerösterreichische Bezeichnung für Waschtröge oder -schüsseln, kommt daher. Man verwendete schon im Altertum den Lavendel gern im Wasch- und Badewasser, da er den genannten olfaktorischen Vorzug hatte. Außerdem hat sein Öl beruhigende Wirkung.
Der Lavendel ist, neben dem Rosmarin, eine der bekanntesten mediterranen Pflanzen. Sein Öl findet nicht nur in der Kosmetik und in der Küche Verwendung, sondern auch als Naturheilmittel. Es wirkt antimikrobiell, kann also Bazillen abtöten und ist krampflösend. Allgemein bekannt ist auch seine abschreckende Wirkung auf Kleidermotten, die man durch Lavendelsäckchen im Kleiderkasten erzielt. Der Lavendel darin sollte aber regelmäßig erneuert werden, da er sonst seine vorbeugende Wirkung verliert.
Lavendel
Zur Gattung Lavendel zählen knapp 40 verschiedene Arten, die sich über Eurasien verteilen. Der Echte Lavendel ist die bekannteste davon. Die Gattung gehört zur Familie der Lippenblütler und darin zur Unterfamilie der Nepetoideae, zu der auch Rosmarin, Thymian und Basilikum zählen.
Verschiedene Arten
Durch seine Herkunft aus dem Mittelmeerraum beziehungsweise aus Persien kommt der Echte Lavendel sowohl mit Hitze als auch mit Dürre gut zurecht. Das macht ihn nicht nur zu einer dankbaren Gartenpflanze, sondern auch zu einer, auf die man auch in Zeiten des Klimawandels weiter setzten kann. Allerdings ist er auch frostempfindlicher als einheimische Pflanzen. An sonnigen, windgeschützten Stellen hat er daher bessere Überlebenschancen. Der Schopflavendel mit seinen größeren Blüten, aber weniger anregendem Duft, ist hingegen überhaupt nicht winterhart.
Wer also Lavendel im Garten haben möchte, muss auf die Art achten. Auch Breitblättriger oder Spike-Lavendel kann ausgepflanzt werden. Man erkennt ihn an den Seitentrieben, die vom Blütenstängel abzweigen. Grundsätzlich winterhart ist auch der eher seltene Weiße Lavendel.

Nicht zu stark schneiden
Der Lavendel ist ein beliebtes florales Angebot an Bienen, die er mit seinem Nektar anlockt. Nach der Blüte sollte der Lavendel zurückgeschnitten werden. Mit etwas Glück blüht er dann noch ein zweites Mal. Auch im Frühjahr soll man die Pflanze schneiden und bis zu Zweidrittel einkürzen, um zu verhindern, dass sie sich zu weit verzweigt und so ihre kompakte Form verliert. Allerdings sollte man darauf achten, die Pflanze nicht bis ins Holz zurückzuschneiden, da sie dann in der Regel nicht mehr austreibt. Der Lavendel mag nährstoffarme, durchlässige und kalkhaltige Böden.
Wer den Echten Lavendel ernten möchte, um die Blüten in Säckchen zu füllen oder in Sträußen aufzuhängen, sollte das tun, bevor er komplett verblüht ist. Wird der Lavendel trocken von der Staude geschnitten, hat er meist schon den Großteil seines Duftes eingebüßt.