Wie es sich im Ländle wohnt

Verantwortliche von Erste Bank und Sparkasse sowie sReal präsentierten Ergebnisse der Wohnstudie 2023.
Wissenswertes über die Wohnverhältnisse der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger gibt es in einer neuen Untersuchung zu lesen.
Die Menschen in Vorarlberg leben im Durchschnitt auf 109 Quadratmetern Wohnfläche und müssen dafür im Schnitt 780 Euro pro Monat (Miete oder Rückzahlungsrate sowie Betriebskosten) bezahlen. Das zeigt die aktuelle Wohnstudie, welche von Erste Bank und Sparkassen sowie sReal in Auftrag gegeben worden ist. Am Freitag haben Martin Jäger, Sprecher der Vorarlberger Sparkassen, sowie die beiden sReal-Geschäftsführer Dominik Brunauer und Christian Hagspiel die Ergebnisse der repräsentativen Untersuchung bei einer Pressekonferenz präsentiert.
Sehr zufrieden
Die Wohnkosten im Ländle sind seit 2016 um ein Viertel gestiegen. Zudem sind diese nirgends in Österreich so hoch wie hierzulande. Lediglich in Tirol müssen ebenfalls mehr als 700 Euro pro Monat aufgewendet werden. Im Österreich-Schnitt es 647 Euro. In Sachen Wohnfläche liegt Vorarlberg dagegen im hinteren Feld. Nur in Wien (84 Quadratmeter) und Tirol (107 Quadratmeter) liegt die durchschnittliche Wohnfläche noch niedriger. Dennoch sind der Studie zufolge vier von fünf Vorarlbergerinnen und Vorarlbergern mit ihrer aktuellen Wohnsituation sehr zufrieden.

Die derzeitige Situation mit hoher Inflation, Leitzinserhöhungen und verschärften Eigenmittelvorschriften bei der Kreditvergabe (KIM-Verordnung) habe sich natürlich auch auf die Nachfrage nach Wohnkrediten ausgewirkt, berichtete Martin Jäger. Diese habe sich mehr als halbiert. Vor allem die Verordnung hätte es aus Sicht des Bankers nicht gebraucht. Änderungen bei den Regelungen erwartet der Sparkassen-Sprecher aber nicht so schnell. Zwar setze sich die Kammer dafür ein, allerdings gebe es bei den zuständigen Stellen derzeit wenig Verhandlungsbereitschaft.
Wohnstudie 2023
Die Erhebung wurde vom Marktforschungsinstitut Integral vom 1. bis 13. März durchgeführt. Es wurden 155 Online-Interviews durchgeführt. Das Ergebnis ist repräsentativ für die Bevölkerung in Vorarlberg zwischen 18 und 75 Jahren. In ganz Österreich wurden 1823 Interviews geführt.
Trotz der aktuellen Umstände ist die Belastung durch die Wohnkosten der Studie zufolge in etwa gleich geblieben. Im Schnitt beträgt deren Anteil am Haushalts-Netto-Einkommen 33 Prozent. 2016 lag dieser Wert bei 30 Prozent. Die Zahlen würden jedoch zeigen, dass sich die Situation vor allem für jene Menschen verschärft habe, die bereits zuvor einen großen Teil ihres Einkommens für das Wohnen aufwenden mussten, erklärte Jäger.
Eigentum gefragt
Ungebrochen ist in Vorarlberg der Wunsch nach Wohneigentum. Insgesamt 77 Prozent der Befragten nannten Eigentumswohnung oder Eigenheim als die beste Wohnform. Allerdings ist die Zahl der Eigentumsbesitzer leicht rückläufig. 64 Prozent der Vorarlberger wohnen im Eigentum, 36 Prozent zur Miete.
Gas nach wie vor verbreitet
Wunschvorstellung und Realität klaffen auch beim Heizen weit auseinander. So ist Gas mit einem Anteil von 45 Prozent immer noch die gängigste Heizform in Vorarlberg. Die große Mehrheit (67 Prozent) würde sich jedoch eine Wärmepumpe wünschen. Auch Fernwärme (27 Prozent) und Pellets- beziehungsweise Holzheizung (12 Prozent) stehen bei vielen weit oben auf der Wunschliste.
Gemäß der Studie wird der Wunsch aktuell allerdings nur von wenigen auch tatsächlich in die Tat umgesetzt, indem sie ein konkretes Sanierungsvorhaben geplant haben.