Die Diva im Gemüsebeet

Zucchini stammen nicht aus Italien, sondern vermutlich aus Texas. Selbst geerntete Samen können giftige Früchte tragen und die Pflanzen sind anfällig für verschiedene Krankheiten.
Die Zucchini verbindet man nicht nur dem Namen nach mit Italien, auch wenn sie eigentlich aus Amerika kommt. Als Unterart des Gartenkürbisses stammt sie vermutlich vom texanischen Wildkürbis ab und wurde nach der europäischen Entdeckung Amerikas auf dem alten Kontinent gezüchtet, eben in Italien. Von dort haben die Zucchini auch ihren Namen, der „kleine Kürbisse“ bedeutet, wobei bei uns aus dem italienischen Plural ein Singular geworden ist.
Nicht groß werden lassen
Die südlichen Nachbarn sind es auch, die der Zucchini nicht nur zu sprachlichen und botanischen, sondern auch kulinarischen Höhepunkten verholfen haben. Am wichtigsten ist, so versichert unsere in Zucchini-Fragen erfahrene Südtiroler Kollegin Brigitte Kompatscher, dass man die Früchte noch jung erntet und sie nicht aus Maximierungssucht so groß, aber auch geschmacklos wie möglich wachsen lässt. Bei uns ist die Zucchini erst seit der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts verbreitet.
Zucchini gibt es in grünen, gelben sowie langen und runden Varianten. Es empfiehlt sich, keine eigenen Samen zu ziehen, da sich die Pflanze leicht mit Zierkürbissen kreuzt und dadurch erhöhte Mengen an Cucurbitacinen, also Kürbisbitterstoffen ausbildet. Diese sind für den Menschen giftig und zerfallen auch nicht beim Kochen. Bittere Zucchini sollte man daher keinesfalls essen.

Krankheiten und Geschmack
Zucchini sind platzgreifende Diven, die Sonne und Nährstoffe benötigen. Da sie südlichere Gefilde gewohnt sind, bringt der Anbau in unseren Breiten eine gewisse Anfälligkeit für Krankheiten mit sich, vor allem solche, die durch Feuchtigkeit gut gedeihen wie der echte Mehltau. Hier kann Schachtelhalm- oder Brennesseljauche helfen. Im Gegensatz zu anderen Kürbissen sind Zucchini nicht lagerfähig. Wer sie haltbar machen möchte, kann sie einlegen oder in Sugos verkochen. Lässt man Zucchini zu lange an der Staude, wird die Schale hart, das gilt insbesondere für runde Sorten.

Wässern und düngen
Zucchini vertragen sich im Beet gut mit Karotten, Salat, Lauch, Erbsen und Bohnen. Kohl und Tomaten hingegen gefällt es andernorts besser, da sie ebenso viele Nährstoffe benötigen. Das gilt auch für die verwandten Kürbisse und Gurken.
Beim Gießen mögen die Pflanzen lieber wärmeres Wasser als jenes, das aus dem Gartenschlauch kommt. Außerdem sollte man nicht von oben auf die Blätter gießen, sondern direkt die Erde. Zucchini sind durstig und brauchen verhältnismäßig viel Wasser, wenn es heiß ist, noch mehr. Als Starkzehrer werden sie auch gerne gedüngt. Ein Grünpflanzendünger hilft genauso wie ein handelsüblicher Tomatendünger.

Gelbmosaikvirus
Abgesehen vom Mehltau ist das Gelbmosaikvirus eine häufige Bedrohung für Zucchinipflanzen. Dabei sind die Blätter von einem gelben Muster überzogen. Das Virus wird vorwiegend durch Läuse übertragen, weshalb man vor allem diese entfernen muss. Kranke Pflanzen sind nicht zu retten.