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Der Liebling von Mensch und Schnecke

02.07.2023 • 23:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Dahlien gibt es für jeden Farbgeschmack. <span class="copyright">lwk, neue</span>
Dahlien gibt es für jeden Farbgeschmack. lwk, neue

Dahlien bezaubern mit ihrer unvergleichlichen Farben- und Formenvielfalt. Doch leider sind die für den Menschen verzehrbaren Blütenpflanzen auch bei Fressfeinden äußerst beliebt.

Dahlien wurden von den Spaniern in Amerika entdeckt und nach Europa gebracht, wo sie Menschen und Schnecken gleichermaßen erfreuen, die einen aber nicht unbedingt zur Freude der anderen. Benannt sind die vielfarbigen Blütenpflanzen nach dem Schwedischen Botaniker Anders Dahl (1751-1789), einem Schüler von Carl von Linné.

Ob als Stern oder Ball: Dahlien überzeugen durch ihre Anmut. <span class="copyright">lwk </span>
Ob als Stern oder Ball: Dahlien überzeugen durch ihre Anmut. lwk

Zum Fressen gern

Dass Schnecken Dahlen über die Maßen lieben, hat damit zu tun, dass sie sehr bekömmlich sind. Auch der Mensch kann sie essen. Die Wurzelknollen können wie Kartoffeln gekocht werden, auch die Blätter sind als Salat genießbar. Dahlien ziehen Schnecken derart magisch an, dass selbst Hochsicherheitszonen aus Schneckenkorn, Lavagestein und Kupferblech manchmal hilflos sind. Gegen diese Übermacht hilft nur die Verlegung in Töpfe. Balkongärtner sind bei der Dahlie eindeutig im Vorteil, aber auch sie können es mit Fraßfeinden zu tun bekommen, die man auf den ersten Blick nicht in Verdacht hätte. Denn auch die bei uns als „Ohraschlüfer“ bekannten Insekten haben die Dahlie zum Fressen gern. Wenn Sie tagsüber verwundert die abgenagten Blüten begutachten, ohne Hinweise auf Schnecken zu finden, kann es gut sein, dass die Ohrenwürmer zu Besuch waren.

Dahlien überwintern

Dahlien sind frostempfindlich und daher weder in Töpfen, noch im Freiland winterhart. Man sollte sie daher im Herbst ausgraben und in einer kühlen, nicht zu feuchten aber dafür dunklen Umgebung, etwa im Keller, überwintern. Die Stängel dabei auf 10 Zentimeter einkürzen.

Bunte Vielfalt

Dahlien gehören zu den Asternartigen, näher verwandt sind sie mit der einjährigen, auch als Schmuckkörbchen bekannten Cosmea, die ursprünglich ebenfalls aus Mexiko stammt.

Wer Dahlien zur wiederholten Blüte animieren möchte, sollte die verblühten Triebe abschneiden. Die Dahlie ist für ihren Farben- und Formenreichtum bekannt. Manche Blüten sehen aus wie Bälle, andere wie Wasserlilien. Die Kolorierung reicht von weiß, über rot, violett, gelb und orange bis hin zu allen Schattierungen dieser Farben sowie im 19. Jahrhundert gezüchteten mehrfarbigen Exemplaren. Dahlien mögen warme und sonnige Standorte – je weiter weg sie sich von Zäunen und anderen Unterschlupfen befinden, desto weniger Chancen haben auch die Schnecken.

Es gibt sie in allen möglichen Farben. <span class="copyright">lwk </span>
Es gibt sie in allen möglichen Farben. lwk

Einpflanzen und vermehren

Dahlien Pflanzt man am besten Ende April. Die Knollen sollten nicht zu tief gesetzt werden. Was den Dünger betrifft sind Dahlien nicht sehr wählerisch. Handelsübliche Grünpflanzendünger oder Volldünger tun es bei ihnen jedenfalls.

Dahlien vermehren sich wie andere Knollengewächse über Ablegerknollen. Man kann die Dahlie aber auch im Jänner im Haus vortreiben lassen und dann die etwa drei Zentimeter langen Triebe abzwicken, diese in Anzuchterde stecken und mit etwas Glück zum Anwurzeln bringen. Wer Knollen vor dem Auspflanzen vortreibt, gibt ihr auch einen Startvorteil gegenüber Schädlingen.