Gewessler gegen Gentechnik-Pläne der EU

Das neue “Nahrungs- und Biodiversitätspaket” der EU-Kommission sorgt für Aufruhr und Kritik.
Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) lehnt die EU-Pläne zur Gentechnik ab. Dass gentechnisch verändertes Saatgut nicht mehr gekennzeichnet werden muss, hält sie für falsch. Damit werde das “Vorsorgeprinzip im Umgang mit unserer Umwelt ausgehebelt”, so Gewessler im Ö1 Morgenjournal.
Die Ideen kämen aus der Agro-Industrie, das zeige auch deren Unterstützung. Es gehe darum, den Böden noch mehr Ertrag abzupressen. Klimaschutz und Nachhaltigkeit seien vorgeschobene Argumente.
Die EU-Kommission hatte am Mittwoch neue Pläne für einen deutlich lockeren Umgang mit der Neuen Gentechnik (NGT) in der Landwirtschaft vorgestellt. Neue Mutationsverfahren wie die Genschere Crispr/Cas sollen demnach künftig einfacher zum Einsatz kommen und damit bearbeitete Pflanzen nicht mehr als gentechnisch verändert gekennzeichnet werden. Ziel der Deregulierung ist unter anderem, gegen Wassermangel oder Schädlinge widerstandsfähigere Gewächse zu züchten.