Liebe am Rande des Abgrunds

Der atmosphärisch gelungene Film um ein historisches Machtspiel der Liebe ist ab morgen in den Kinos.
Die exzessive Liebesbeziehung zwischen der Wiener Gesellschaftskönigin Alma Mahler und dem ungestümen jungen Maler Oskar Kokoschka hat Dieter Berner in einen stimmungsvollen Film verpackt. Das Drama „Alma und Oskar“ schildert keine durchgehende Geschichte, sondern wirft Schlaglichtern auf einzelne Momente in der wildromantischen und sehr körperbetonten Liebesgeschichte. „Ich fühle mich einfach wohl, wenn ich von Genies umgeben bin“, meint Alma augenzwinkernd, aber doch ernst gemeint in ihrer unbestreitbaren Überheblichkeit, die sie als Witwe des Komponisten Gustav Mahler und Freundin zahlreicher bedeutender Männer durchaus für angemessen hält. Zu Beginn des Films ist Alma noch mit Mahler in New York, er lässt sie spüren, dass nur sein Schaffen von Bedeutung ist. Das erste Treffen mit Kokoschka wird im Film indirekt durch den Komponisten herbeigeführt, da der junge Maler ihm die Totenmaske abnimmt. Alma zeigt sich fasziniert von der unverblümten Direktheit in Sprache und Benehmen des Künstlers, und die heftige, zerstörerische Liebesbeziehung nimmt ihren Lauf.
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Idealbesetzung
Der Film zeigt einzelne Begegnungen, die meist in mehr oder weniger drastische Sexszenen münden und die deutlich machen, was einen großen Teil der Anziehung ausmacht. Zumindest bei Alma, denn Oskar möchte sie ganz für sich. Während er bereits die Hochzeit plant, trifft sie sich in Berlin mit Walter Gropius, der ihr zweiter Ehemann werden soll. Er reist ihr nach, Gropius schießt auf ihn, Alma ist beeindruckt und folgt wieder einmal Kokoschka. Emily Cox ist in ihrer Gelassenheit im Umgang mit bedeutenden Männern eine souveräne Alma, die sich nimmt, was sie möchte, ohne die gesellschaftlichen Konventionen je ganz zu durchbrechen. Als ungestümer Kokoschka ist Valentin Postlmayr eine Idealbesetzung, er berührt in seiner jugendlichen Begeisterung genauso wie in seinem Wahn mit der Alma-Puppe.

ALAMODE FILM