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Die Besten der Besten in Vorarlberg zu Gast

27.07.2023 • 23:00 Uhr / 7 Minuten Lesezeit
Im vergangenen Jahr war St. Pölten der Austragungsort für den Bundesbewerb der Feuerwehren.<span class="copyright"> Österreichischer Bundesfeuerwehrverband/Hermann Kollinger</span>
Im vergangenen Jahr war St. Pölten der Austragungsort für den Bundesbewerb der Feuerwehren. Österreichischer Bundesfeuerwehrverband/Hermann Kollinger

Im Sommer 2024 wird der Bundesfeuerwehrleistungsbewerb in Feldkirch-Gisingen ausgetragen.

In etwas mehr als einem Jahr wird fast direkt nach dem Ende der Bregenzer Festspiele ein weiteres Großereignis in Vorarlberg über die Bühne gehen.

Schätzungsweise 4000 Feuerwehrleute aus ganz Österreich sowie aus dem benachbarten Ausland werden am letzten Augustwochenende im Ländle zu Gast sein. Denn von 30. August bis zum 1. September 2024 geht in Feldkirch der Bundesfeuerwehrleistungsbewerb über die Bühne. Die Vorbereitung darauf läuft bei den Verantwortlichen bereits auf vollen Touren.

Aufgabenteilung

Hauptorganisator des Bundesfeuerwehrleistungsbewerbs ist die Feuerwehr Feldkirch-Gisingen. Allerdings wird eng mit dem Bundes- und Landesfeuerwehrverband sowie mit der Stadt zusammengearbeitet, wie Feuerwehrkommandant Dominik Leimegger erklärt. Die Aufgaben sind in einem Pflichtenheft klar aufgeteilt. Während die Feuerwehr vor allem für das Rahmenprogramm und das Drumherum verantwortlich ist, fällt die Durchführung der Bewerbe in den Verantwortungsbereich der beiden Verbände. Die Stadt ist vor allem für infrastrukturelle Fragen zuständig. Alle Beteilig­ten tauschen sich regelmäßig aus und sprechen sich ab.

Das Waldstadion in Feldkirch-Gisingen wird im kommenden Jahr für die Feuerwehrleute zur Bühne. <span class="copyright">Stiplovsek</span>
Das Waldstadion in Feldkirch-Gisingen wird im kommenden Jahr für die Feuerwehrleute zur Bühne. Stiplovsek

Vor mehr als einem Jahr – im April 2022 – wurde bei den Verantwortlichen der Feuerwehr Gisingen nachgefragt, ob sie denn bereit wären, den Bundesbewerb im Jahr 2024 auszurichten. Dieser geht alle vier Jahre über die Bühne, wobei sich die einzelnen Bundesländer bei der Austragung abwechseln. Zuletzt waren Österreichs Florianijünger 1983 in Vorarlberg zu Gast – damals ebenfalls in der Montfortstadt. Die Mannschaft der Feuerwehr Gisingen stand dem Vorschlag, den Bundesleis­tungsbewerb zu organisieren, positiv gegenüber. Auch seitens der Stadt gab es grünes Licht. Einer Vergabe der Veranstaltung durch den Bundesfeuerwehrverband stand nichts mehr im Wege. Bereits im Mai 2022 wurde diese offiziell vorgenommen.

Die Vorarlberger Abordnung 2022 in St. Pölten. <span class="copyright">Österreichischer Bundesfeuerwehrverband/Anton Wegscheider</span>
Die Vorarlberger Abordnung 2022 in St. Pölten. Österreichischer Bundesfeuerwehrverband/Anton Wegscheider

Seit diesem Tag laufen auch die Vorbereitungen auf das Wochenende im August 2024, berichtet Dominik Leimegger. Im August des vergangenen Jahres war eine Delegation aus Feldkirch in St. Pölten (Nieder­österreich) zu Besuch, um sich dort über die Organisation, den Ablauf und die Anforderungen des Bundesfeuerwehrleistungsbewerbs zu informieren. Ursprünglich hätte dieser schon 2020 über die Bühne gehen sollen, musste jedoch pandemiebedingt verschoben werden. Daher beträgt der Abstand zwischen den Wettkämpfen dieses Mal ausnahmsweise auch nur zwei Jahre, erklärt der Gisinger Feuerwehrkommandant.

Die Bundesbewerbe

Der Bundesfeuerwehrleis­tungsbewerb geht alle vier Jahre über die Bühne, wobei sich die Bundesländer bei der Austragung abwechseln. Wie beim Landesfeuerwehrleistungsbewerb geht es für die teilnehmenden Gruppen darum, einen Löschangriff sowie einen Staffellauf zu absolvieren. Zum ersten Mal wurden die Wettkämpfe im Jahr 1964 in der Bundeshauptstadt Wien durchgeführt. Vorarlberg war bisher ein Mal Austragungsort der Veranstaltung. Im Jahr 1983 waren in Feldkirch erstmals auch alle neun Bundesländer vertreten. Im kommenden Jahr steht die insgesamt 14. Auflage des Bundesbewerbs auf dem Programm.

Doch nicht nur die aktiven Feuerwehrleute in Öster­reich messen regelmäßig ihre Kräfte im Wettkampf. Auch bei der Feuerwehrjugend wird ein bundesweiter Leis­tungsbewerb ausgetragen. Dieser steht jedoch alle zwei Jahre auf dem Programm. Vorarlberg war drei Mal Austragungsort. 1986 kamen die Jugendlichen in Feldkirch zum Wettkampf zusammen. Im Jahr 2000 wurde der Wettstreit in Hohenems ausgetragen. Der bisher letzte Bundeswettbewerb auf Vorarlberger Boden war der Bundesfeuerwehrjugendleis­tungsbewerb im Jahr 2016 in Feldkirch.

Die grobe Planung für die dreitägige Großveranstaltung steht bereits. So werden die Bewerbe im Gisinger Waldstadion durchgeführt. Im heurigen Oktober werden die Verantwortlichen des Bundesfeuerwehrverbands den Austragungsort genauer unter die Lupe nehmen. Für das Rahmenprogramm wird es auf dem nahe gelegenen Festplatz Oberau ein Fest- und VIP-Zelt geben. Nach Angaben von Dominik Leimegger wurden auch schon die Musik-Acts für das Unterhaltungsprogramm ausgesucht. Derzeit laufen mit diesen gerade die Vertragsgespräche. Auch die Webseite für die Bundesfeuerwehrleistungsbewerbe ist bereits online. Auf www.feldkirch2024.at finden sich derzeit erst einige grundlegende Informationen, welche aber nach und nach ergänzt werden, wenn das Programm Gestalt annimmt.

Jugendbewerbe

Die Gisinger haben durchaus Erfahrung mit der Organisation großer Veranstaltungen. Schließlich sind 2016 die Bundesleistungsbewerbe der Feuerwehrjugend in Feldkirch über die Bühne gegangen. Damals hat alles gut geklappt und für die Veranstalter gab es viel Lob, kann Dominik Leimegger aus erster Hand berichten. Denn er war damals noch Jugendleiter der Wehr und Teil des Organisationsteams.

Im Jahr 2016 ging der Bundesfeuerwehrjugendleistungsbewerb in Gisingen über die Bühne.<span class="copyright">Stiplovsek</span>
Im Jahr 2016 ging der Bundesfeuerwehrjugendleistungsbewerb in Gisingen über die Bühne.Stiplovsek

Die Erfahrungen aus dem Jahr 2016 sind bei der Vorbereitung auf den Bundeswettkampf der Aktiven im kommenden Jahr jedoch nur bedingt hilfreich, erklärt der heutige Kommandant. Es sei sicher ein Vorteil, dass man Kontakte zu den handelnden Personen im Bundesfeuerwehrverband knüpfen konnte. Allerdings gehe es bei den beiden Bewerben um andere Größenordnungen.
2016 hätten rund 400 Jugendliche an den Wettkämpfen teilgenommen. „Beim Landesfeuerwehrleistungsbewerb Anfang Juli in Lustenau waren 1600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Start“, gibt Dominik Leimegger ein weiteres Beispiel. Zum Bundesbewerb im kommenden Jahr werden etwa 4000 Feuerwehrleute in der Montfortstadt erwartet.

Alleine zur Unterbringung der Bewerbsteilnehmer, Schlachtenbummler und aller anderen auswärtigen Veranstaltungsbesucher werden bis zu 10.000 Betten im ganzen Land benötigt, schätzt er. Daher arbeiten die Organisatoren auch eng mit Vorarlberg Tourismus und dem Feldkircher Stadtmarketing zusammen. Bei der Festlegung des Veranstaltungstermins wurde beispielsweise das Ende der Bregenzer Festspiele berücksichtigt, um möglichst viele freie Kapazitäten zu haben.

Großes Interesse

Für den Kommandanten ist klar: „An den Bundesfeuerwehrleistungsbewerben nehmen die Besten der Besten aus ganz Österreich teil.“ Entsprechend groß werde daher auch das Interesse an der Veranstaltung sein. Bis dahin haben die Organisatoren aber noch viel zu tun, und sie sind mit vollem Elan bei der Sache.