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Den Herbst ins Haus holen

27.09.2023 • 12:15 Uhr / 6 Minuten Lesezeit
Im Herbst sind Kränze sehr gefragt. <span class="copyright">Hartinger</span>
Im Herbst sind Kränze sehr gefragt. Hartinger

Wer es zu Hause herbstlich bunt möchte, kann zum Blumenladen seiner Wahl gehen und sich Ideen und Material für Selbstgemachtes holen.

Im Blumengeschäft „Blüte, Blatt und so“ in Feldkirch teilen sich Eva Strahammer und ihre Kolleginnen die Arbeit auf. „Wir sind vier Frauen, und jede macht alles“, erzählt Strahammer. Morgens nehmen sie die frisch gelieferten Blumen und neues Grün entgegen: Rosen, Sonnenblumen, Eukalyptus, Chrysanthemen und andere Herbstblumen und verschiedene Blütenpflanzen rund ums Jahr. Aus den frischen Blumen binden sie Sträuße – die meis­ten auf Kundenwunsch. Andere haben es eilig und freuen sich über fertige Sträuße. Oder sie möchten selbst Ideen sammeln und sehen, wie einzelne Blumen im Zusammenspiel wirken.
Da helfen Strahammer und ihre Kolleginnen mit vorgefertigten Beispielen aus. Wie könnte man die Farben und Formen kombinieren, wie die Blumen binden? Manchmal darf es auch ein Gesteck sein.

Immer mehr Kunden kommen auch, um sich Ideen zum Selbermachen zu holen, um Materialien zu kaufen, mit denen sie zu Hause alleine, mit Kindern, der Familie oder Freundinnen basteln können. Auf Pinterest und anderen Plattformen finden sich unzählige Beispiele und Anleitungen zum herbstlichen Gestalten.

Eva Strahammer erklärt, wie man Kränze selbst herstellt. <span class="copyright">Hartinger</span>
Eva Strahammer erklärt, wie man Kränze selbst herstellt. Hartinger

Bastelzubehör beim Floristen

Lager. So lässt sich ein Drahtring vom Durchmesser eines Tellers als Basis und Grundform für einen Kranz verwenden. Es gibt die Ringe zum Beispiel goldfarben. „Man kann sie eigentlich in jedem Blumengeschäft kaufen“, sagt die Floristin, dazu dünnen Wickeldraht. „Die Drahtfarbe ist egal, denn der Draht sollte ohnehin nicht zu sehen sein.“ Sie verwendet für unser Beispiel eine besonders dunkelrote Hortensie. „Wenn sie leicht angetrocknet sind, so wie jetzt, dann sind sie ideal. Denn dann sind die Blüten richtig fest und enthalten wenig Wasser, sodass sie nicht stark welken und die Köpfe hängen lassen.

Jetzt gilt es, sie immer in eine Richtung des Kranzes, also etwa immer links herum, zu binden. Dabei wird jeweils eine Blüte mit dem Stängel am Drahtring befestigt, indem man den Stängel mit Draht umwickelt.“ Was sich langwierig und nach einer Geduldsprobe anhört, geht bei Strahammer rasch.
Einfach, aber schön. Auch mit ungeübten Händen dauert es nicht allzu lang, versichert sie. An Blüten kann man nehmen, was man möchte und auch gesammelte Naturmaterialien wie Hagebutten hineinbinden. Auch in die Kranzmitte kann man legen, was einem gefällt: Moos mit Eicheln, Kiefernzapfen, echte Zierkürbisse oder solche aus Ton oder Plüsch. Der jeweilige Lieblingsblumenladen hat für solche Zwecke stets witzige, peppige und ästhetische Dekoartikel im Regal.

Die Draht­ringe lassen sich auch an Haken aufhängen und entsprechend dekorieren: Jetzt kann man einfache Haushaltsschnur oder ein dekoratives Band mehrmals auf Höhe der breitesten Ringmitte um den Ring schlingen. Durch die Bänder lassen sich gefärbte oder ungefärbte Gräser und ­Trockenblumen fädeln. Am bes­ten nicht zu dicht, sodass die Konstruktion transparent bleibt und die Blumen luftig-leicht schweben.

„Günstig ist es immer, beim Binden innerhalb einer Farbfamilie zu bleiben“, rät Strahammer. „Da passt eins zum anderen. Jetzt im Herbst sind das orange, rot, ocker, rosa, pink, lila. Als Kontrast geht eigentlich immer grün.“ Dekorativ sind hier etwa die Fetthenne oder andere pflegeleichte Sukkulenten. Kerzen in vielen Farben lassen sich zu dieser Jahreszeit auch gut integrieren. Darauf achten, dass es Kerzen sind, die nicht bis ganz außen abbrennen, dann ist die Dekoration zu keiner Zeit gefährdet.

Zum Binden eines Kranzes benötigt man einen Ring und Wickeldraht. <span class="copyright">Hartinger</span>
Zum Binden eines Kranzes benötigt man einen Ring und Wickeldraht. Hartinger

Begeisterte Floristin

„Das Schöne an meinem Job ist die Abwechslung. Wenn jetzt gleich jemand zur Tür reinkommt, weiß ich nicht, was er möchte. Ich weiß nur, mit ziemlicher Sicherheit kann ich ihm weiterhelfen“, sagt Strahammer. Gerade hat sie eine Kugel mit Zierpappelblättern gestaltet. Dazu eine handgroße Styroporkugel nehmen und immer ein Blatt der Silberpappel mit der silbernen Unterseite nach oben mit einer feinen silbernen Nadel feststecken. Blatt neben Blatt feststecken, bis das Styropor nicht mehr zu sehen ist. Das Ganze lässt sich natürlich auch mit gefallenem Laub anfertigen. „Am besten direkt danach mit einer Mullbinde umwickeln und zwei bis drei Tage umwickelt lassen. Dann wellen sich die Blätter beim Trocknen nicht nach oben“, rät Eva Strahammer.

Frische und trockene Blumen lassen sich auch in Sträußen gut kombinieren. <span class="copyright">Hartinger</span>
Frische und trockene Blumen lassen sich auch in Sträußen gut kombinieren. Hartinger