Bauherren: 105 Mängel beim Einfamilienhaus

Das Paar aus dem Bezirk Feldkirch beauftragte im Oktober 2020 ein als Generalunternehmen auftretendes Bauunternehmen mit der Erstellung eines Einfamilienhauses. Die vorläufigen Kosten für das Haus sollten sich auf 1,19 Millionen Euro belaufen. Das wurde in einem Generalunternehmerauftrag und einer Zusatzvereinbarung schriftlich so festgehalten.

Mehrkosten

Mittlerweile sind nach Ansicht des klagenden Generalunternehmens Mehrkos­ten angefallen. Die anwaltlich von Georg Mandl und Nadja Zacharia vertretene Firma fordert in einem anhängigen Zivilprozess am Landesgericht Feldkirch von den beklagten Bauherren 400.00 Euro als ausständigen Werklohn. Bislang wurden von den beklagten Auftraggebern in zwei Teilrechnungen rund 900.000 Euro an bisherigen Baukosten bezahlt.

Die eingeklagte Summe wurde vor allem deshalb nicht bezahlt, weil die Bauherren nicht weniger als 105 Baumängel geltend machen und deren Behebung fordern. Die anwaltlich von Alexander Fetz vertretenen Beklagten berufen sich dabei auf ein Privatgutachten.

Umfangreiches Gutachten

In der vorbereitenden Tagsatzung zu Beginn des Zivilprozesses am Landesgericht Feldkirch beschloss Richterin Elisabeth Walch am Montag, zuerst ein gerichtliches Gutachten zu den behaupteten Baumängeln einzuholen. Das umfangreiche Gutachten werde wohl zwischen 30.000 und 50.000 Euro kosten, schätzte die Zivilrichterin.

Hoher Streitwert

Aus finanziellen Gründen werde zunächst das Gutachten zu den behaupteten Baumängeln erstellt, erläuterte Richterin Walch. Ansonsten würden die Prozesskosten angesichts des hohen Streitwerts zu schnell explodieren. Zumal 30 bis 40 angebotene Zeugen einzuvernehmen seien. Dabei handelt es sich um am Hausbau beteiligte Professionisten. Die Zeugenbefragungen würden, so die Zivilrichterin, wohl schon 14 Tage dauern.

Vergleichsgespräche scheiterten bislang, es kam in dem teuren Bauverfahren noch zu keiner gütlichen Einigung.