Das zweite Leben der Frühlingsboten

Tulpen, Narzissen und Primeln verschönern im Frühling unsere Gärten und Balkone. Nachdem sie verblüht sind, landen sie oft auf dem Kompost oder gar im Restmüll – zu Unrecht.
Wer holt sich zu dieser Jahreszeit nicht gerne den Frühling ins Haus? Primeln, Krokusse, Narzissen, Hyazinthen oder Bellis verschönern nach dem langen Winter jedes Wohnzimmer. Die Freude dauert aber oft nur kurz. Besonders Primeln und Krokusse halten sich in warmen Innenräumen nur kurz, sind sie doch für den Frühling geschaffen, der im Garten noch kühlere Temperaturen verspricht.

Am liebsten draußen
Die längsten Überlebenschancen haben Primeln, wenn man sie nicht in die pralle Sonne stellt und ausreichend gießt. Verblühte Triebe können einfach ausgebrochen werden, um nachkommenden Blüten Platz zu schaffen. Die Primel braucht im Gegensatz zu Zwiebelpflanzen wie Narzissen und Hyazinthen deutlich mehr Wasser und kommt auch mit kurzen Trockenphasen nicht gut zurecht.
Am besten lässt man sie daher draußen stehen, am Balkon, auf der Terasse oder am Fensterbrett – wo man sie noch immer gut sehen kann und sie deutlich länger blühen als herinnen.

Allen Frühlingsblühern ist gemeinsam, dass sie niedrige Temperaturen und Nachtfröste gut überstehen können. Sie schützen sich mit Glycerin vor der Kälte. Bei härterem Frost sollte man aber darauf achten, dass die Wurzeln nicht erfrieren. Diese Gefahr besteht vor allem bei Balkon- und Terrassenpflanzen, die man dann besser noch einmal ins Haus holt und am Gang oder im Vorraum übernachten lässt.
Was aber, wenn sich der Blütenzauber dem Ende zuneigt? Für viele sind die Frühblüher Einwegwaren, die man nach getaner Blütenarbeit entsorgt. Das muss aber nicht so sein. Auch Frühlingsblumen können nachhaltig sein. Besonders Zwiebelpflanzen treiben im nächsten Jahr problemlos wieder aus. Dazu muss man auch keinen Garten besitzen.
Nachhaltige Blüher
Es reicht, wenn man die Tulpen-, Narzissen-, oder Hyazinthenzwiebeln, nachdem sie abgeblüht sind und sich der Saft aus den grünen Trieben zurückgezogen hat, an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort lagert – dafür bietet sich etwa ein Papiersack im Keller an. Die Erde kann vorab entfernt werden.
Im Februar kann man die Zwiebeln dann wieder eintopfen und im Wohnzimmer antreiben lassen, bis die Temperaturen ein Übersiedeln auf den Balkon zulassen.

Wer einen Garten hat, kann die Zwiebeln aufbewahren und ab Oktober in Blumenbeete oder die Wiese setzen. Man sollte damit aber nicht zu früh beginnen, da die Pflanzen in milden Wintern zu früh austreiben könnten. Wichtig ist, die Zwiebeln nicht zu hoch zu setzen. Im Geschäft ragen sie oft aus dem Topf, um einen schnellen Antrieb zu gewährleisten. In der freien Natur sollten die Zwiebeln doppelt so tief gesetzt werden, wie sie selbst hoch sind. Bei Narzissen können das schon 10 bis 15 Zentimeter sein. Am liebsten mögen Tulpen, Narzissen und Co. leicht sandigen Boden. Der erleichtert ihnen im Frühjahr das Austreiben.
Auch Primeln können nach der Blüte in die Wiese oder ins Beet gesetzt werden. So lange überleben aber meist nur Balkon- oder Terrassenexemplare. Sie blühen im nächsten Jahr wieder – meist etwas weniger prächtig als aus der Gärtnerei, aber immer noch sehr schön.
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