Nach dem Regen kommen Pilzkrankheiten

Der lang anhaltende Regen fördert Pilzerkrankungen bei Pflanzen. Was man jetzt an besten dagegen tut.
Die schlimmsten Ratschläge sind bekanntlich jene, die einem sagen, was man in der Vergangenheit bereits falsch gemacht hat. Also sage ich Ihnen jetzt nicht, dass sich der falsche Mehltau in Ihrem Garten vielleicht auch deshalb ausbreitet, weil sie die Pflanzen zu eng gesetzt haben. Ein Fehler, den im Übrigen auch ich gerne begehe – man muss ja alles haben. Kommen wir also lieber dazu, was man jetzt tun kann, wenn sich Pilzerkrankungen im Garten breit machen: Echter und falscher Mehltau gehören zu den häufigsten Pilzerkrankungen. Nach der Feuchtphase werden Sie eher mit Letzterem rechnen müssen, denn echter Mehltau gedeiht als sogenannter Schönwetterpilz vor allem, wenn die Sonne scheint, und diese Gefahr hat in letzter Zeit nun wirklich nicht bestanden.

Sollte es aber wieder länger schön werden: Echter Mehltau mag keine Milchbakterien. Mischen Sie etwa 850 Milliliter Wasser mit 150 Milliliter Milch und besprühen sie die Pflanzen damit.
Schachtelhalm und Kräuter
Gegen den Schlechtwetterpilz „Falscher Mehltau“ hilft, wie gegen viele andere Pilze und auch Läuse, ein Sud aus Schachtelhalmen. Die auch als Katzenschwänze bekannten Pflanzen sollte man aber lieber in der freien Natur sammeln, im Garten können sie sich invasiv ausbreiten. Schachtelhalmsud erhält man aber auch im Gartenmarkt. Auch Brennesseljauche kann helfen.

Der falsche Mehltau befällt gerne das Gemüsebeet und ist generell hartnäckiger als der echte. Er erscheint nicht als weißer Film auf den Blättern, sondern hinterlässt kleine gelbe und braune Stellen an deren Oberfläche, bei starkem Befall auch einen Flaum an der Blattunterseite. Befallene Pflanzenteile sollte man entfernen.
Tipps gegen den Pilz
Sollte es wärmer werden und feucht bleiben, kann auch der Grauschimmel auf den Plan treten. Er befällt besonders wasserreiche Früchte wie Erdbeeren oder Gemüse wie Gurken. Gerade in Stroh, das gern zur Unterfütterung der Erdbeeren und zur Schneckenabwehr verwendet wird, kann sich Schimmel bilden. Holzwolle ist daher empfehlenswerter. Auch gegen Grauschimmel können Brennessel und Schachtelhalm als natürliche Mittel eingesetzt werden. Nur im Notfall sollte man zu Fungiziden greifen.
Für alle Pilzerkrankungen gilt: Befallene Teile sollten entfernt und nicht am Kompost, sondern im Grünmüll entsorgt werden. Im Folgejahr sollten andere, resistentere Pflanzen gesetzt werden. Hiefür bieten sich Kräuter wie Schnittlauch und Rosmarin an, aber auch Knoblauch. Diese Pflanzen können auch als Puffer zwischen empfindliche Arten gesetzt werden, da der Schimmel sie meidet, wie der Teufel das Weihwasser.
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