Den Herbst zum blühen bringen

Fetthennen, Herbstanemonen und Chrysanthemen bieten im Spätsommer und Herbst als Spätblüher eine bunte Abwechslung für Gärtner, Bienen und Schmetterlinge.
Bei manchen Blumen sollte man nicht gleich den Namen dazu sagen, wenn man sie der Ehefrau schenkt, die Fette Henne ist eine davon. Die auch als große Fetthenne bekannte Sedum-Art (Sedum telephium) ist abgesehen von der halbglücklichen Bezeichnung eine Bereicherung für jeden Garten und Blumenstrauß. Wenn Sie Blumenbeete möchten, in denen möglichst das ganze Gartenjahr über etwas blüht, ist sie ein Fixstarter. Im Frühjahr und Sommer bleibt sie mit ihren sukkulenten Blättern eher unscheinbar. Im Spätsommer und Frühherbst beginnt sie aber mit ihrer Blüte einen Kontrapunkt zur langsam verwelkenden Nachbarschaft zu setzen.
Unkompliziertes Gewächs
Hinzu kommt, dass die rosa- bis magentafarbenen Sedumblüten auch als Schnittblumen recht lange halten und sich in Steckmasse gut drapieren lassen. Außerdem sind sie bei Schmetterlingen beliebt und bieten diesen bei sonst schrumpfendem Angebot eine wichtige Nahrungsquelle. Der Duft der Fetthenne ist dafür überschaubar aufregend bis inexistent.
Im Winter sterben die Triebe ab, wachsen aber im Frühjahr wieder neu aus dem Boden. Die vertrockneten Triebe kann man dann entfernen. Düngen Sie Sedum nicht zu stark und setzten Sie es lieber in leicht sandigen Boden. Die Pflanzen können auch in Töpfen auf dem Balkon überwintern.

Gut feucht halten
Etwas weniger ausdauernd als die Fetthenne, aber auch durchaus robust sind Herbstanemonen (Anemone hupehensis). Während Sedum Sonnen- oder Halbschattenstandorte bevorzugt, vertragen die Herbstanemonen auch etwas schattigere Standorte. Sie brauchen aber manchmal ein, zwei Jahre, bis sie sich an einen Standort gewöhnt haben. Dafür sind sie danach umso langlebiger.
Die Herbstanemonen mögen humosen und feuchten Boden. Die Blütenfarbe bewegt sich im Spektrum von weiß bis dunkelrosa.
Eine asiatische Schönheit
Der Klassiker unter den Spätsommer- und Herbstblühern ist die Chrysantheme, die einem aktuell wieder überall nachgeschmissen wird. In Österreich ursprünglich vor allem als Friedhofspflanze eingesetzt, hat sie mittlerweile auch Balkone und Terrassen erobert. Besonders bei längerem Schlechtwetter empfiehlt sich ein überdachter Standort, da die Blüten bei Regen gerne verkleben und braun werden. Kaum eine Blütenpflanze bietet in dieser Jahreszeit so eine breite Farbpalette wie sie. Auch Chrysanthemen (Chrysanthemum) lassen sich überwintern, grundsätzlich aber nur an geschützten Orten, wie im lichten Keller oder im Schopf. Zugegebenermaßen haben bei mir zwei Exemplare ungeplant auf der Terrasse überlebt, und nachdem ich nur schwer Pflanzen wegwerfen kann, habe ich sie eben weiterleben lassen.

Wer genug Platz und Nerven hat, um ein halbes Jahr lang eine durchwegs grüne Staude stehen zu lassen, bis sie im Herbst wieder blüht, kann es gleich halten. Allerdings musste ich feststellen, dass Chrysanthemen auf Nacktschnecken eine ähnliche Wirkung haben wie Crystal Meth auf Menschen. Erst ein Kupferband hielt die Tiere davon ab, über Hauswände und Schotter zu kriechen, um an die aus Ostasien stammenden Korbblütler zu kommen.