Musikunterricht auf Distanz

Unterricht am Konservatorium weiter eingeschränkt.
Am Vorarlberger Landeskonservatorium in Feldkirch wurde der pädagogische Betrieb aufgrund der aktuellen Lage bezüglich der Corona-Pandemie weiter eingeschränkt. Vergangene Woche wurden die kommenden Konzerte abgesagt. Dies wurde durch die Schul-Ampel nötig, welche von Gelb auf Orange wechselte, wie Jörg Maria Ortwein, künstlerischer Leiter der Bildungseinrichtung, im Gespräch erklärt. Und es sind nicht nur die starken Einschränkungen, mit denen das Haus umgehen muss: Derzeit gebe es zudem aktive Corona-Fälle unter Studierenden und Mitarbeitern im einstelligen Bereich. „Die wenigen Betroffenen am Vorarlberger Landeskonservatorium befinden sich in Quarantäne, schwere Verläufe sind uns nicht bekannt“, so Ortwein.

Schon bevor die Schul-Ampel vergangene Woche – parallel zur allgemeinen Corona-Ampel – höher geschaltet wurde, gab es ein Sicherheitskonzept am Landeskonservatorium. Abstandsregeln sind seit einiger Zeit einzuhalten, Instrumente werden nach ihrem Gebrauch desinfiziert. Es wird reichlich gelüftet, für die Behandlung der Blasinstrumente gelten eigene strenge Regeln. Wer sich krank fühlt, soll zu Hause bleiben. Zusätzlich zu diesem bestehenden Präventionskonzept wird nun wieder der Präsenzunterricht stark heruntergefahren: Ein Unterricht in den Räumlichkeiten ist nur noch mit maximal drei Personen möglich, wie Ortwein informierte. Dazu wurde die Maskenpflicht im Gebäude erweitert.
„Das Ergebnis der Umfrage macht Mut“
Jörg Maria Ortwein
Auch die Konzerte mit Studierenden gelten als Lehrveranstaltungen und fallen unter die aktuellen Bestimmungen. Das Ensemble PulsArt konnte am 11. Oktober noch das Auftaktkonzert in Feldkirch spielen, die restlichen beiden Termine sind abgesagt. Für die Familienkonzerte der KBSinfonietta soll es laut Ortwein Ersatztermine im kommenden Frühjahr geben.
Digitaler Unterricht
„Distance learning“ über digitale Wege ist am Konservatorium also wieder das Hauptprogramm. Erfahrungen wurden damit bereits gemacht, schon ab dem Lockdown Mitte März gab es eine Phase des Online-Unterrichts. Wie der künstlerische Leiter berichtete, wurde unter den Studierenden eine Umfrage dazu durchgeführt, über 100 Musiker hätten einen Fragebogen ausgefüllt. Das Resultat habe ihn erstaunt, meint Ortwein, denn die Umfrage habe eine hohe Zufriedenheit mit dem digitalen Unterricht ergeben – auch wenn der soziale Kontakt gefehlt habe und manche der Studierenden sich extra technisches Equipment haben anschaffen müssen. „Das Ergebnis macht Mut“, sagt Ortwein.

Rund 300 Studierende gibt es derzeit am Landeskonservatorium, manche davon stammen aus dem Ausland. Deshalb stehe das Haus auch mit den ausländischen Gesundheitsbehörden in Kontakt, informiert der künstlerische Leiter. Die meisten der zum Beispiel deutschen Studierenden seien noch in Vorarlberg – sie hätten Schwierigkeiten, am Wochenende heimzukommen. Die rund 100 Schüler aus dem Musikgymnasium werden jedoch nach den Herbstferien weniger ins Konservatorium kommen, sagt Ortwein.
Privatuniversität
Was den Schritt zur Umwidmung des Hauses in eine Privatuniversität betrifft, so liege man laut Ortwein „sehr gut“ im Zeitplan. Im September konnten noch die Begutachtenden empfangen werden, im November wird das Gutachten erwartet, zwischen Dezember und Februar sollen weitere Schritte gesetzt werden. Ab dem Sommersemester 2021 soll das Konservatorium dann zur „Stella Vorarlberg Privatuniversität für Musik“ werden.